Nicolas Gumpert
FachrichtungenMedizinDr. Nicolas GumpertDr. med. Nicolas GumpertOrthopädie & Unfallchirurgie

Medizin gehört in die Hand eines Arztes/ Ärztin!

Bei allen Fragen rund um das Thema Erkrankungen musst Du Dich daher immer an Deinen Arzt oder Deine Ärztin wenden.

Tobias Kasprak
TrainingstherapieSportwissenschaftTobias KasprakTobias KasprakDiplom-Sportwissenschaftler

Sport kann Dir oft helfen! Wenn Dein Arzt Dir sagt, Übungen sind Teil der Therapie, ist der Trainingstherapeut Dein Ansprechpartner!

Ich zeige Dir, wann und wie Dir Sport hilft, aber auch wann Sport nichts bringt oder gar schädlich ist.

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pfeilWas ist das?

Osteoporose, im Volksmund auch Knochenschwund genannt, ist eine Erkrankung, die häufig ältere Frauen betrifft und bei der die Knochen porös und somit instabil werden. Das Risiko für Frakturen erhöht sich somit maßgeblich. Die Krankheit Osteoporose ist sehr weit verbreitet.

Epidemiologische FaktenHäufigkeitk. A.
Alters FaktenAlter~ 60
Geschlecht FaktenGeschlechtw > m
pfeilIst das gefährlich

Die Osteoporose an sich ist nicht gefährlich und entwickelt sich oftmals über mehrere Jahre.

Die möglichen Folgen der Osteoporose sind jedoch Brüche der Knochen, welche schwere Folgen haben können und im schlimmsten Fall zur Pflegebedürftigkeit der betroffenen Person führen könnten.

pfeilWann zum Arzt

Bei länger anhaltenden Rückenschmerzen, abnehmende Körpergröße sowie Vorhandensein typischer Risikofaktoren für eine Osteoporose solltest du einen Arzt aufsuchen.

Spätestens jedoch bei pathologischen Frakturen (also Knochenbrüchen ohne starkes vorausgehendes Trauma) sollte eine Abklärung einer möglichen Osteoporose erfolgen.

Der richtige Ansprechpartner ist ein Orthopäde.

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Einteilung & Formen

Die Osteoporose lässt sich in eine primäre und eine sekundäre Form einteilen:

  • Primäre Osteoporose – Entsteht ohne bekannte Ursache, meist im höheren Lebensalter.
  • Sekundäre Osteoporose – Begleiterkrankung oder Folge anderer Erkrankungen, wie z. B.:
    • Störungen im Hormonhaushalt
    • Störungen im Knochenstoffwechsel
    • Einnahme von Medikamenten mit Nebenwirkungen auf die Knochen
    • Tumorerkrankung des Knochensystems
    • Inaktivität
    • Erbliche Erkrankungen des Bindegewebes
    • Essstörungen (Anorexia nervosa)
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Ursachen

  • Erhöhtes Alter – da sich mit höherem Alter die Knochensubstanz verändert.
  • Östrogenmangel – bei Frauen in der Menopause.
  • Familiäre Veranlagungen
  • Hormonstörungen – im Rahmen von Erkrankungen.
  • Medikamenteneinnahme – Einnahme von bestimmten Medikamenten (vor allem Cortison!)
  • Bewegungsmangel
  • Zu geringe Calciumaufnahme
  • Vitamin D-Mangel
  • Starker Alkohol- und Nikotinkonsum
  • Essstörungen (Anorexia nervosa)

Hinweis! Die Abnahme der Knochendichte ist im Alter normal, bei einigen Menschen ist die Abnahme der Knochendichte jedoch besonders stark ausgeprägt.

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Symptome Osteoporose

Die Osteoporose bleibt häufig zunächst beschwerdefrei und daher in vielen Fällen lange unbemerkt.

  • Rückenschmerzen
  • Knochenbrüche – Frakturen, auch ohne vorausgehendes Trauma (Spontanfrakturen)
    • Häufig Brüche der Wirbelkörper, des Oberschenkelhalses oder das Radius (Speiche)
  • Verformung der Wirbelsäule – Häufig Rundrücken (Buckel) und Hohlkreuz.
    • Rippen-Becken Abstand verringert sich, die Haut am Rücken wirft Falten.
  • Verringerte Körpergröße – Größenverlust von 4 cm und mehr innerhalb eines Jahres möglich.
  • Unsicherer Gang
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Diagnose

  • Anamnese – durch den Arzt mit Erhebung der Risikofaktoren.
  • Körperliche Untersuchung – mit Ermittlung des Sturzrisikos bei älteren Patienten.
  • Blutentnahme und Urinprobe – um zugrunde liegende Erkrankungen aufzudecken und die Nierenfunktion zu kontrollieren.
    • Calcium, Phosphat, Kreatinin, Vitamin D u. a.
  • Röntgenbild – bei Verdacht auf Fraktur in Wirbelsäule.
  • Knochendichtemessung (Osteodensitometrie)
    • Mineralsalzgehalt der Knochen kann so ermittelt werden.
    • Durchführung häufig an Lendenwirbelsäule, Oberschenkelhals.
    • Meist wird das sogenannte DXA-Verfahren (Dual X-Ray Absorptiometry) angewendet.
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Behandlung Osteoporose

Ziel der Therapie bei einer Osteoporose ist, das Fortschreiten der Erkrankung möglichst zu bremsen. Eine Heilung der Osteoporose ist jedoch nicht möglich.

  • Supplementierung (Nahrungsergänzungsmittel)
    • Vitamin D-Ergänzung in Form von Tabletten.
    • Aufnahme von 1 Gramm Calcium täglich
  • Osteoporose-Medikamente – siehe unten
  • Physiotherapie – sowie regelmäßige körperliche Bewegung sollten alle Osteoporose-Patienten durchführen.

Hinweis! Die Therapie sollte alle 3–5 Jahre mit dem Arzt neu besprochen werden.

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Medikamente

Kam es bereits zu einem Knochenbruch, werden zusätzlich spezielle Osteoporose-Medikamente verschrieben.

  • Bisphosphonate – wie Alendronat und Risedronat.
  • Denosumab – ist ein sog. Biologikum und hemmt den Knochenabbau, es wird unter die Haut gespritzt.
  • Romosozumab – hemmt den Knochenabbau und fördert gleichzeitig den Knochenaufbau (Achtung: noch keine Langzeiterfahrung)
  • Östrogene – bei Frauen in den Wechseljahren, jedoch immer in Kombination mit einem Gestagen, wenn die Frau noch eine Gebärmutter hat.
  • Raloxifen – bei Frauen, simuliert die Wirkung von Östrogen am Knochen.
  • Teriparatid – künstlich hergestelltes Parathormon (Reservemedikament bei schwerer Osteoporose)
Hinweis MedikamenteneinnahmeBeachte bitte: Medikamente solltest Du niemals ohne Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker einnehmen!
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Prognose

Die Prognose bei einer Osteoporose ist stark davon abhängig, ob die Therapieempfehlungen eingehalten werden.

  • Fortschreitender Verlauf – Ohne Behandlung kommt es zu einem ständigen Fortschreiten der Osteoporose und zu einer stetigen Zunahme der Beschwerden.
    • Entstehende Frakturen können schwere Folgen haben.
  • Nicht heilbar – Die Osteoporose ist nicht heilbar, eine Behandlung kann jedoch das Fortschreiten deutlich verlangsamen.
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Vorbeugung

Da oft eine familiäre Komponente und eine Störung im Hormonhaushalt vorliegt, ist eine Vorbeugung vor einer Osteoporose schwierig.
Es existieren jedoch Faktoren, die sich günstig auf die Entwicklung der Osteoporose auswirken.

  • Ernährung – Die Ernährung sollte reich an Calcium und Vitamin D sein.
    • Fisch, Fleisch, Eier, Milchprodukte, grünes Gemüse.
  • Nahrungsergänzungsmitteln – Einnahme von (Vitamin D) nach Rücksprache mit dem Arzt.
  • Sonneneinstrahlung – Aufenthalt in der Sonne (mind. 25 Minuten pro Tag)
  • Bewegung – vor allem Ausdauersport wie wandern oder joggen.
  • Alkoholverzicht – Nach Möglichkeit Alkohol- und auch Nikotinverzicht.
  • Körpergewicht – Normalgewicht anstreben, Über- sowie Untergewicht vermeiden.

Tipp! Eine verringerte Knochendichte bedeutet nicht, dass der Knochen nicht belastet werden darf, ganz im Gegenteil, eine adäquate Bewegung beeinflusst günstig den Verlauf.

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Stadien

Nach dem Ergebnis der Osteodensitometrie kann die Osteoporose in verschiedene Schweregrade eingeteilt werden:

  • Osteoporose Grad 0 - Osteopenie (T-Score -1 bis -2,5)
  • Osteoporose Grad 1 - Osteoporose (T-Score <-2,5)
  • Osteoporose Grad 2 - Manifeste Osteoporose (T-Score <-2,5 und 1–3 Wirbelkörperfrakturen)
  • Osteoporose Grad 3 - Fortgeschrittene Osteoporose (T-Score <-2,5 und mehrere Wirbelkörperfrakturen sowie Frakturen außerhalb der Wirbelsäule)
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Komplikationen

  • Knochenbrüche – Aufgrund der verringerten Knochendichte sind Menschen mit einer Osteoporose anfälliger für Knochenbrüche.
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Dauer

Die Osteoporose ist keine heilbare Erkrankung.

Die Therapie mit speziellen Osteoporose-Medikamenten ist meist auf einen bestimmten Zeitraum begrenzt (je nach Medikament meist 2-3 Jahre)

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Bei Kindern

In seltenen Fällen können auch Kinder von Osteoporose betroffen sein

  • Meistens erblich bedingt, z. B. sog. Glasknochenkrankheit (Osteogenesis imperfecta).
  • Nach schweren Erkrankungen, wie Leukämien.
  • Nach längerer Einnahme von Cortison.
  • Bei entzündlichen Erkrankungen, wie Morbus Crohn.
pfeilIn der Schwangerschaft

Eine sehr seltene Erkrankung ist die schwangerschaftsassoziierte Osteoporose, welche während Schwangerschaft und Stillzeit zum Knochenabbau führt.

Meist äußert sich die Erkrankung durch starke Rückenschmerzen.

Hinweis! Therapiemöglichkeiten, Medikamenteneinnahme und Diagnoseverfahren müssen oft an die Schwangerschaft angepasst werden.
Du solltest daher immer Deinen behandelnden Arzt/Ärztin über die Schwangerschaft informieren.

pfeilZusammenfassung
  • Der Knochen wird allmählich instabiler, verliert an Dichte und anfälliger für Brüche.
  • Es sollte auf ausreichend Bewegung, vor allem an der frischen Luft und eine calziumreiche Ernährung geachtet werden.
  • Osteoporose ist zwar nicht heilbar, jedoch lässt sich der Verlauf günstig beeinflussen.
aktualisiert: 22.03.2025
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  • Häufigkeit – Man kann davon ausgehen, dass etwa 8 % der Frauen und ca. 2 % der Männer an einer Osteoporose leiden. Somit handelt es sich um eine häufige Erkrankung. Im Alter steigt das Risiko erheblich.
  • Alter – Das Risiko für eine Osteoporose steigt mit dem Alter.
  • Geschlecht – Frauen sind häufiger von einer Osteoporose betroffen als Männer.
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