Schmerzen an der Schläfe

Die Gefährlichkeit von Schmerzen in den Schläfen hängt natürlich von der zugrundeliegenden Ursache ab.

In den meisten Fällen sind Schläfenschmerzen glücklicherweise harmlos und werden durch Spannungskopfschmerzen, Migräne oder andere weniger schwerwiegende Erkrankungen verursacht.

Diese Schmerzen sind zwar unangenehm und können die Lebensqualität beeinträchtigen, sie sind aber in der Regel nicht lebensbedrohlich.

Bei Verdacht auf einer Riesenzellarteriitis muss jedoch umgehend ein Arzt aufgesucht werden.

Schmerzen an der Schläfe müssen zunächst nicht sofort medizinisch abgeklärt werden.

Einige Anzeichen und Situationen können jedoch darauf hinweisen, dass ein Arztbesuch notwendig ist.

• Starke und anhaltende Schmerzen, die nicht auf Schmerzmittel reagieren.
• Begleitende Symptome, wie zum Beispiel Übelkeit, Erbrechen, Sehstörungen, neurologische Symptome oder Bewusstseinsveränderungen.
• Wiederholte Migräneanfälle.
• Veränderung der Schmerzintensität oder -art.
• Geschichte schwerwiegender Kopfverletzungen
• Risikofaktoren und Vorerkrankungen.

Wann Notarzt verständigen?

Hier sind einige Anzeichen, bei denen das Hinzuziehen eines Notarztes oder Rettungsdienstes dringend erforderlich sein kann:

• Starke, plötzlich eintretende Kopfschmerzen
• Bewusstseinsverlust
• Schlaganfallsymptome wie plötzliche Schwäche in einem Arm oder Bein, Sprachstörungen, Gesichtslähmung, Schwierigkeiten beim Sehen oder Koordinationsprobleme
• Krampfanfälle
• Verwirrung oder Desorientiertheit
• Schwerste Übelkeit oder Erbrechen
• Starke Nackensteifigkeit

Beachte bitte: Falls Du Dir unsicher bist oder Du Dich unwohl fühlst, verständige einen Arzt oder den ärztlichen Bereitschaftsdienst!

Der Verlauf von Schläfenschmerzen kann stark variieren und hängt in erster Linie von der zugrundeliegenden Ursache ab. Schläfenschmerzen können akut oder chronisch sein, gelegentlich oder regelmäßig auftreten und unterschiedliche Intensitäten aufweisen. 

Der Verlauf von Schläfenschmerzen kann also je nach Ursache von kurzfristigen, selbstlimitierenden Episoden bis zu langanhaltenden, chronischen Zuständen reichen.

Schmerzen an der Schläfe ist selbst ein Symptom, das mit weiteren Anzeichen einhergehen kann.

• Kopfschmerzen oder Kopfschmerzcharakteristik
• Übelkeit und Erbrechen
• Lichtempfindlichkeit (Photophobie)
• Geräuschempfindlichkeit (Phonophobie)
• Sehstörungen wie Flimmern, Lichtblitze oder verschwommenes Sehen (Aura)
• Schwindel
• Nasenverstopfung oder laufende Nase
• Hals- und Nackenschmerzen
• Neurologische Symptome wie Taubheitsgefühl, Kribbeln, Muskelschwäche oder Sprachstörungen
• Fieber
• Gesichtsschwellungen oder Rötungen

Beachte bitte: Es müssen nicht zwangsläufig immer alle diese Schmerzen an der Schläfe - Symptome auftreten. Manchmal sind Anzeichen stärker, manchmal schwächer oder treten erst gar nicht auf!

• Anamnese – Patientengespräch zur Erfassung der aktuellen Beschwerden inkl. Dauer und möglicher Auslöser, der Krankengeschichte etc.
• Körperliche Untersuchung – mit Fokus auf den betroffenen Bereich der Schläfe.
• Bildgebende Verfahren – Im Anschluss an die Anamnese und körperliche Untersuchung erfolgt meist je nach Verdacht eine bildgebende Diagnostik.
  • CT (Computertomografie) oder MRT (Magnetresonanztomografie) des Kopfes
• Neurologische Untersuchungen
• Blutuntersuchungen
• Kopfschmerztagebuch – um die Häufigkeit, Dauer und mögliche Auslöser der Schläfenschmerzen festzuhalten.

Schmerzanamnese

1. Wo genau an der Schläfe befindet sich der Schmerz?
   1. Schläfe, Stirn, Augenbraue
   2. Punktuell, ausstrahlend
2. Wie stark ist der Schmerz aktuell?
   1. Auf einer Skala von 0 bis 10
   2. Kamen die Schmerzen an der Schläfe plötzlich
   3. Hat die Intensität der Schmerzen zugenommen
   4. Beeinträchtigt Dich der Schmerz an der Schläfe im Alltag
3. Wie würdest Du den Schmerz beschreiben?
   1. Dumpf
   2. Stechend, pochend
   3. Ziehend, Spannungsschmerzen
4. Wann tritt der Schmerz auf?
   1. Morgens, tagsüber, nachts
   2. Unter körperlicher Anstrengung
5. Was ist ggf. passiert?
   1. Unfall
6. Gibt es bestimmte Bewegungen, mit denen Du den Schmerz herbeiführen kannst?
   1. nach vorne Beugen
7. Gibt es Faktoren, um den Schmerz zu lindern
   1. Wärme, Kälte, Ruhe, Dunkelheit
8. Wie lange hast Du schon Schmerzen an der Schläfe?
   1. Wenigen Tagen
   2. Bereits seit Wochen
   3. Seit mehreren Monaten
9. Treten neben den Schmerzen an der Schläfe weitere Anzeichen auf?
   1. Fieber, Abgeschlagenheit ...

Belastungsanamnese

1. Berufliche Belastung?
   1. Sitzend, stehend, gehend, körperlich belastend
2. Sportliche Belastung?
   1. Leistungssport, Fitness, Joggen, Radfahren …

Eigenanamnese

1. Bestehen chronische Vorerkrankungen?
   1. Arthrose, Diabetes, Gicht, Rheuma, Bluterkrankungen, Nervenerkrankungen …
   2. Bestehen Vorerkrankungen in der Familie?
2. Ist bei Dir eine Allergie bekannt?
3. Nimmst Du regelmäßig Medikamente?
4. Alter, Größe, Gewicht

Hier sind einige häufige Ursachen von Schläfenschmerzen und mögliche Behandlungsansätze:

• Spannungskopfschmerzen – Entspannungstechniken, Stressmanagement, regelmäßiger Schlaf und die Vermeidung von Auslösern, ggf. Schmerzmittel oder Muskelrelaxantien
• Migräne – Medikamente zur Akutbehandlung (Triptane) und zur Vorbeugung (Betablocker, Antikonvulsiva, Antidepressiva)
• Clusterkopfschmerzen – Sauerstofftherapie, Triptane 
• Trigeminusneuralgie – antikonvulsive Medikamente, in schweren Fällen Operation
• Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) – ggf. Antibiotika, abschwellende Nasensprays und Schmerzmittel
• Temporomandibuläre Dysfunktion (TMD) – Physiotherapie, Mundschienen, Schmerzmittel und Stressmanagement 
• Arteriitis temporalis – langfristige Behandlung mit Steroiden.
• Zahnerkrankungen – Behandlung richtet sich nach der spezifischen Zahnerkrankung und kann Kariesbehandlung, Wurzelkanalbehandlung oder die Anpassung von Zahnprothesen umfassen.

Je nach Auslöser der Schmerzen an der Schläfe kommen unterschiedliche Medikamente zum Einsatz.

• Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAIDs) – Ibuprofen, Naproxen oder ASS
• Weitere Schmerzmittel – z. B. Paracetamol
• Triptane – wie Sumatriptan, Rizatriptan und Zolmitriptan
• Vorbeugende Medikamente für Migräne – wie Betablocker, Antikonvulsiva oder Antidepressiva
• Sauerstofftherapie
• Antikonvulsive Medikamente – wie Carbamazepin oder Gabapentin 
• Steroide – wie Prednison 
• Antibiotika
• Augentropfen

Beachte bitte: Medikamente solltest Du niemals ohne Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker einnehmen!

Hier sind einige Hausmittel, die bei gelegentlichen Schläfenschmerzen in Betracht gezogen werden können, die jedoch keine professionelle Beratung durch einen Arzt ersetzen:

• Entspannungstechniken
• Wärmebehandlung – mittels Wärmflasche, eines warmen Handtuchs oder einer warmen Kompresse.
• Kältebehandlung – mittels Kühlpack oder Eis (Wichtig hierbei ist, dass der direkte Hautkontakt gemieden wird, um keine Erfrierungen zu verursachen. Das Eis bzw. Coolpack sollte also idealerweise in ein Handtuch gepackt werden.)
• Ausreichender Schlaf
• Ausreichende Flüssigkeitszufuhr
• Vermeidung von Auslösern
• Massage – Sanftes Massieren der Schläfe und des Nackens.
• Aromatherapie

Beachte bitte: Hausmittel sind oft eine gute Ergänzung, haben jedoch bei einigen Erkrankung ihr Grenzen! Bei Unklarheit wende Dich an Deinen Arzt.

Die Prognose von Schmerzen an der Schläfe hängt stark von der zugrundeliegenden Ursache der Schmerzen ab.

In den meisten Fällen handelt es sich um nicht lebensbedrohliche Zustände wie Spannungskopfschmerzen oder gelegentliche Migräneanfälle.

Diese Arten von Schmerzen können oft gut kontrolliert und behandelt werden und die Prognose ist in der Regel günstig.

Es ist wichtig zu beachten, dass die rechtzeitige Diagnose und angemessene Behandlung entscheidend sind, um die Prognose von Schläfenschmerzen zu verbessern.

Die meisten Komplikationen sind auf unbehandelte oder unzureichend kontrollierte Schmerzen oder auf die zugrundeliegende Ursache der Schmerzen zurückzuführen.

Hier sind einige mögliche Komplikationen im Zusammenhang mit Schläfenschmerzen:

• Verschlimmerung der Schmerzen
• Beeinträchtigung der Lebensqualität
• Medikamentenübergebrauchskopfschmerz
• Nebenwirkungen von Medikamenten durch langfristige Einnahme 
• Beeinträchtigung der psychischen Gesundheit
• Soziale Auswirkungen
• Körperliche Auswirkungen

Die Dauer von Schmerzen an der Schläfe hängt stark von der zugrunde liegenden Ursache ab.

Schläfenschmerzen können von kurzer Dauer sein, nur wenige Minuten oder Stunden dauern, oder sie können länger anhalten, von Tagen bis hin zu Wochen oder sogar Monaten.

Es ist wichtig zu beachten, dass Schläfenschmerzen, insbesondere wenn sie länger anhalten oder von anderen Symptomen begleitet werden, ärztliche Aufmerksamkeit erfordern.

Hier sind einige allgemeine Tipps und Strategien, die dazu beitragen können, Schläfenschmerzen zu verhindern oder zu reduzieren:

• Stressmanagement
• Gesunder Lebensstil – mit ausgewogener Ernährung, ausreichend Schlaf und regelmäßiger körperlicher Aktivität 
• Ausreichende Flüssigkeitszufuhr
• Regelmäßige Mahlzeiten
• Vermeidung von Auslösern
• Ergonomischer Arbeitsplatz
• Bildschirmzeit reduzieren
• Regelmäßige Augenuntersuchungen
• Gutes Schlafumfeld
• Entspannung vor dem Schlafengehen
• Regelmäßige ärztliche Untersuchungen
• Konsum von Alkohol und Koffein einschränken

Die Empfehlungen zur Diagnose und Behandlung von Schmerzen an der Schläfe unterscheiden sich nicht von denen für sonstige Patientengruppen.

Es ist jedoch wichtig, einen Kinderarzt hinzuzuziehen.

Die Empfehlungen unterscheiden sich nicht von denen für sonstige Patientengruppen.