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pfeilKurzfassung

Beim Impingement-Syndrom der Schulter (auch Engpass-Syndrom der Schulter genannt) kommt es zu einer Einklemmung von Nerven, Muskeln und Sehnen unter dem Schulterdach. Dies kann für Betroffene sehr schmerzhaft sein und die Beweglichkeit der Schulter einschränken. Häufig entzünden sich dabei auch die Schleimbeutel in der Schulter, was die Beschwerden noch verstärkt. Es handelt sich um ein sehr häufiges Krankheitsbild, welches gehäuft um das 50. Lebensjahr auftritt.

  • Bei der Bewegung des Arms klemmen sich Sehnen, Muskeln und Nerven zwischen Oberarm und Schuldach ein.
  • Es kommt zu typischen Schmerzen bei seitlichen Anheben des Armes zwischen 60 - 120°.
  • Die Behandlung erfolgt konservativ mit Übungen, Medikamenten und Stoßwellentherapie.
Epidemiologische FaktenHäufigkeit~ 10%
Alters FaktenAlter~ 50
Geschlecht FaktenGeschlecht~ 1 : 1
pfeilIst das gefährlich

Ein Impingement-Syndrom der Schulter ist zwar häufig unangenehm für Betroffene, jedoch nicht gefährlich.

Gefährlichkeit - 0.9 /10
pfeilWann zum Arzt

Mit einem Impingement-Syndrom, bzw. mit Schulterschmerzen musst Du sehr wahrscheinlich einen Arzt (Orthopäden) aufsuchen.

Folgende Indikationen liegen für einen Arztbesuch vor:

  • Die Schmerzen in der Schulter halten seit einigen Tagen an.
  • Die Schmerzen sind sehr stark und beeinträchtigen Deinen Alltag.
  • Es liegt eine Verletzung der Schulter als Ursache vor.
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Anatomie

Das Schultergelenk besitzt einen relativ großen Kopf, und eine kleine Pfanne, daher ist das Schultergelenk das beweglichste, aber zugleich auch instabilste Gelenk in unserem Körper.

Während die meisten anderen Gelenke durch Knochen stabilisiert werden, wird das Schultergelenk durch Bänder und Muskeln (Rotatorenmanschette) stabilisiert.

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Einteilung & Formen

Ein Impingemnt-Syndrom kann eingeteilt werden in:

  • Primäres (Outlet) Impingement-Syndrom – Veränderungen der Knochen (z. B. ein Knochensporn) bedingen die Verengung.
  • Sekundäres (Non-Outlet) Impingement-Syndrom – Schleimbeutelentzündungen (Bursitis subacromialis), Muskel- oder Sehnenveränderungen bedingen die Verengung.
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Ursachen

  • Knochenveränderungen – Veränderungen im Bereich des knöchernen Schultergelenks
    • Altersverschleiß
    • Fehlstellungen – z. B. aufgrund von vorangegangener Verletzungen.
    • Knochensporn
  • Schleimbeutelentzündung (Bursitis) – da der Schleimbeutel durch die Entzündung anschwillt.
  • Verletzungen – Sehnen- oder Muskelschädigungen mit Schwellung oder Umbau.
  • Überbelastung – Viel Überkopfarbeiten.
    • Häufiges Volleyball- oder Handballspiel
  • Anatomische Fehlstellung – Angeborene Einengung im Bereich des Schulterdachs.

Hinweis! Bei einem Impingement-Syndrom stößt der Oberarmkopf an das Schulterdach (Akromion) und engt die dort verlaufenen Strukturen ein.

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Symptome Impingement-Syndrom der Schulter

  • Schulterschmerzen – Schmerzen an Oberarm und Schulter an der Seite, vor allem beim seitlichen Heben des Armes.
    • Überkopfarbeiten sind oft qualvoll.
    • Meist bei Belastung, aber auch bei Ruhe möglich.
    • Schmerzzunahme beim Heben der Arme nach vorne oder seitlich.
    • Langsame Zunahme der Schmerzen.
    • Manchmal auch Schmerzen beim Liegen auf der Schulter.
    • Druckempfindlichkeit der betroffenen Stelle.
  • Painful Arc – Typisch für das Impingement-Syndrom der Schulter sind Schmerzen, sowie Bewegungs- und Krafteinschränkung beim seitlichen Heben zwischen 60 und 120° (painful arc).
  • Schonhaltung – Aufgrund der Schmerzen in der Schulter nehmen Betroffene oft eine Schonhaltung ein. Es kann zu einer sekundären Schultersteife (Frozen shoulder) kommen.

Beachte! Die Schmerzen werden bei einem Impingement-Syndrom meist zunehmend stärker.

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Diagnose

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Behandlung Impingement-Syndrom der Schulter

  • Schonen – Das Schultergelenk muss in erster Linie geschont werden. Dazu zählen sportliche und berufliche Belastung. Solange schonen, bis die Schmerzen abklingen.
  • Kältebehandlung – Bei akuten Schmerzen lindert Kälte den Schmerz und wirkt abschwellend. Nicht länger als 15 Minuten am Stück und direkten Hautkontakt vermeiden.
  • Wärmebehandlung – bei chronischen Schmerzen.
  • Physiotherapie
  • Medikamente – gegen Entzündung und Schmerzmittel aus der Gruppe der NSAR (Ibuprofen, Diclofenac).
  • Injektion – Therapieversuch mit Hyaluronsäure oder Kortsion-Injektionen möglich. Von einer dauerhaften Behandlung mit Cortison wird jedoch abgeraten.
  • Stoßwellentherapie
  • Operation – beim Versagen der konservativen Therapie.
    • Arthroskopie (Gelenkspiegelung) – mit dem Ziel, den Raum unter dem Schulterdach zu erweitern.

Tipp! Je früher die Behandlung beginnt, desto besser sind die Heilungschancen.

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Übungen bei Impingement-Syndrom der Schulter

Bevor Du trainierst!
Safety Muscle

Bitte bespreche Übungen im Vorfeld immer mit Deinem Arzt oder Therapeuten!

Bei starken Schmerzen, Bewegungseinschränkungen oder Ausfallerscheinungen solltest Du von Übungen absehen. Übungen sollten den Schmerz nie verschlimmern.

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Medikamente

  • Schmerzmittel – Schmerzgels oder Tabletten mit Ibuprofen oder Diclofenac.
Hinweis MedikamenteneinnahmeBeachte bitte: Medikamente solltest Du niemals ohne Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker einnehmen!
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Operation

Eine Indikation für eine Operation (subakromiale Dekompression) ist gestellt, wenn …

  • die konservative (nicht-operative) Behandlung über einen längeren Zeitraum ohne Erfolg bleibt.
  • die sich die Schmerzen im Verlauf verschlimmern.

Der Arzt wird mit Dir individuell einen Behandlungsplan erstellen und gemeinsam mit Dir das Kosten-Nutzen-Verhältnis einer möglichen Operation abwägen 

Hinweis MedikamenteneinnahmeBeachte bitte: Operationen sind immer mit allgemeinen Risiken verbunden. Erfahre allgemeine Informationen zum Ablauf und Risiken einer Operation. Mehr Infos
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Prognose

  • In den meisten Fällen ist bei einem Impigement-Syndrom eine gute Behandlung mit Physiotherapie und Schmerzmitteln möglich
  • Beschwerderückgang häufig nach einigen Wochen.
  • Gefahr des Risses eines Muskels der Rotatorenmanschette (Rotatorenmanschettenriss) durch Degeneration.
  • Nach Operation – meist 8-12 Wochen bis Vollbelastung wieder möglich.
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Vorbeugung

  • Bewegung – Regelmäßige Bewegung der Schulter.
  • Überbelastung vermeiden – Keine einseitige Belastung der Schulter.
  • Aufrechte Haltung
  • Muskelaufbau – Wenn möglich, Muskeln der Rotatorenmanschette separat trainieren.
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Stadien

Beim Impingement-Syndrom werden 3 Stadien unterschieden.

  • Stadium 1 - Flüssigkeitsansammlung und Einblutung nach Überlastung (20 - 30. LJ)
  • Stadium 2 - Degeneration der Sehnen und chronische Entzündung des Schleimbeutels (25 - 40. LJ)
  • Stadium 3 - Sehnenrisse und Veränderung am Knochen (40 - 50. LJ)
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Komplikationen

Aufgrund der Einengung besteht die Gefahr, dass sich Schleimbeutel oder Sehnen im Bereich der Schulter entzünden.

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Dauer

Die Dauer eines Impingement-Syndroms ist von Person zu Person unterschiedlich.

  • Meist Beschwerderückgang innerhalb von wenigen Wochen unter physiotherapeutischer Behandlung.
  • Nach Operation Vollbelastung erst nach ca.10-12 Wochen.

Dauer der Sportpause

Die Dauer der sportlichen Unterbrechung richtet sich nach dem Ausmaß der Beschwerden. Allgemein kann man festhalten, dass die Belastung wieder allmählich aufgenommen werden kann, wenn keine Beschwerden im Alltag bestehen.
Die Belastung der Schulter sollte allmählich gesteigert werden.

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Zahlen & Statistiken

  • Alter – Männer und Frauen um das 50. Lebensjahr sind am häufigsten von einem Impingement-Syndrom betroffen.
  • Häufigkeit – Man geht davon aus, dass ca. 10% aller Männer und Frauen einmal in ihrem Leben betroffen sind.
aktualisiert: 22.03.2025
Quellen
  • Cardoso de Souza, M. et al.:Progressive resistance training in patients with shoulder impingement syndrome. (2009)
  • Baumann, M., Luomajoki, H.: Funktionelles Schulter-Impingement: Management in der Praxis – aktueller Stand der Wissenschaft. 57. Jahreskongress SAMM, Schweizerische Gesellschaft für Manuelle Medizin, Interlaken,  (2016)
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