Nicolas Gumpert
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Tobias Kasprak
TrainingstherapieSportwissenschaftTobias KasprakTobias KasprakDiplom-Sportwissenschaftler

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pfeilWas ist das?

Als Endokarditis bezeichnet man die Entzündung des Endokards, also der Herzinnenhaut. Diese Entzündung kann infektiös, meist durch Bakterien, oder nicht-infektiös, z. B. durch eine Autoimmunreaktion, bedingt sein.

Epidemiologische FaktenHäufigkeit~ 3/100.000
Alters FaktenAlter~ ab 50
Geschlecht FaktenGeschlecht~ 1 : 2
pfeilIst das gefährlich
potentiell Lebensgefährliche Erkrankung

Eine infektiöse Endokarditis ist sehr gefährlich.

Unbehandelt verläuft diese immer tödlich.

pfeilWann zum Arzt

Bei Verdacht auf eine Endokarditis musst Du sofort ins Krankenhaus und medizinisch behandelt werden.

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Anatomie

Das Endokard ist die Gewebsschicht, welche die gesamte innere Fläche des Herzens auskleidet. Es wird eingeteilt in:

  • parietales Endokard
  • valvuläres Endokard
  • chordales Endokard
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Einteilung & Formen

Bei einer Endokarditis kann zwischen einer infektiösen und nicht-infektiösen Form unterschieden werden.

  • Infektiöse Endokarditis – vor allem Bakterien, seltener Pilze.
  • Nicht-infektiöse Endokarditis – Rheumatische Endokarditis, Lupus erythematodes
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Ursachen

Eine Endokarditis kann infektiös oder nicht-infektiös bedingt sein und setzt sich meist aus mehreren Faktoren zusammen. 

  • Bakterien – vor allem Staphylokokken und Streptokokken kommen als Auslöser der Endokarditis infrage.
  • Vorschädigungen – oftmals liegen bei Betroffenen bereits Vorschädigungen an der Herzinnenwand vor. (angeborene Herzfehler, Operationen am Herz).
    • Ein besonders hohes Risiko haben deshalb Personen mit angeborenen Herzfehlern, bei denen der Blutfluss ohnehin verändert ist.
  • Bakterien im Blut – wenn viele Bakterien in den Blutkreislauf geschwemmt, z. B. durch Operationen oder einem Abszess
    • Durch Veränderungen des Blutstroms können kleine Verletzungen am Endokard entstehen. Dort bilden sich Vegetationen, also Auflagerungen, an denen sich Immunkomplexe oder Krankheitserreger festsetzen können und zu einer Entzündung führen.
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Symptome Endokarditis

  • Fieber – unklarer Ursache
  • Allgemeine Krankheitszeichen – wie Schwäche, Abgeschlagenheit und Kopfschmerzen
  • Muskelschmerzen / Gelenkschmerzen
  • Herzgeräusche – und ein schneller Herzschlag können auf die Entwicklung einer sich ausdehnenden Herzschwäche hindeuten. 
  • Weitere Organe – auch andere Organe wie Gehirn, Haut, Nieren, Augen und Milz können durch die Erreger einer Endokarditis betroffen sein. Unterschiedliche, organbezogene Symptome sind die Folge.
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Diagnose

  • Klinische Diagnose – es zeigt sich die typische Symptomatik einer Endokarditis
  • Herzultraschall – Mittels der Echokardiografie werden Herzmuskel, Herzklappen, Herzbeutel und Herzkammern sowie die Strömungsrichtungen und die Pumpbewegung sichtbar.
  • Blutuntersuchung – mithilfe von Blutkulturen kann auf den Erreger geschlossen werden
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Behandlung Endokarditis

Es ist wichtig, die Endokarditis je nach Ursache genau zu behandeln. 

  • Immunsuppressiva – ist z. B. das Immunsystem verantwortlich, werden Immunsuppressiva verwendet. 
  • Antibiotika – ist die Endokarditis infektiös bedingt, werden je nach Erreger spezifische Antibiotika (bei Bakterien) oder Antimykotika (bei Pilzen) verwendet.
  • Operation – Hat die Endokarditis wichtige Strukturen, wie die Herzklappen, angegriffen, kann auch ein operativer Eingriff nötig werden, um diese zu ersetzen.
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Medikamente

Bei einer bakteriell bedingten Endokarditis erhält der Patient Antibiotika intravenös per Infusion. Die Dauer der Medikamentengabe beträgt ca. 6 Wochen. Schlägt die Antibiotikagabe nicht an, muss operiert werden.

Hinweis MedikamenteneinnahmeBeachte bitte: Medikamente solltest Du niemals ohne Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker einnehmen!
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Verlauf

Bei der akuten Endokarditis kommt es innerhalb kurzer Zeit, ca. 24 Stunden zu hohem Fieber und Schmerzen in den Gelenken sowie einem Krankheitsgefühl.

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Prognose

Die Prognose hängt maßgeblich davon ab, wann mit der Therapie begonnen wird, wie groß die bereits entstandenen Defekte am Herzen sind und wie gut mögliche Erreger auf die Therapie reagieren. Komplikationen wie Schlaganfall und Embolien sind relativ häufig. Unbehandelt ist die infektiöse Endokarditis fast immer tödlich. Ca. 75% der Patienten lassen sich erfolgreich behandeln.
In ca. 18 % der Fälle verläuft eine Endokarditis tödlich.
Weitere Faktoren, welche die Prognose beeinflussen:

  • Ursache der Endokarditis
  • Alter des Patienten
  • Vorschädigungen am Herz
  • Immunsystem
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Vorbeugung

  • Antiotikaprophylaxe – eine antibiotische Endokarditisprophylaxe wird nur bei Patienten mit erhöhtem Risiko für eine Endokarditis vor bestimmten zahnärztlichen Eingriffen oder sonstigen Operationen durchgeführt. 
    • Ein erhöhtes Risiko haben Patienten mit Erkrankungen am Herzen, transplantierten Herzen oder Herzklappenersatz. 
  • Mundhygiene – Um einer Endokarditis vorzubeugen, ist es wichtig, auf eine gesunde Mundhygiene zu achten.
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Ansteckung & Übertragung

Eine Endokarditis ist nicht ansteckend. Es handelt sich zwar in vielen Fällen um Bakterien als Auslöser, allerdings befinden sich diese im Herz und Blutbahn und es kommt somit zu keiner Übertragung.

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Komplikationen

Aufgrund der Entzündung der Herzinnenwand kommt es zu Schäden an den Herzklappen und somit zur Funktionseinschränkung. Es können sich Blutgerinnsel bilden, die zu Schlaganfällen, Lungenembolien oder einem Nierenschaden führen.
Unbehandelt droht eine Blutvergiftung mit Multiorganversagen.

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Lebenserwartung

Die Überlebenswahrscheinlichkeit einer Endokarditis beträgt 80 %.

Hinweis MedikamenteneinnahmeBeachte bitte: Aussagen über eine mögliche Lebenserwartung sind immer abhängig vom individuellen Verlauf der Erkrankung. Pauschale Aussagen müssen daher immer kritisch betrachtet werden.
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Dauer

Die Behandlung bei einer Endokarditis beträgt mindestens zwei, bis hin zu acht Wochen.

pfeilZusammenfassung
  • Es wird zwischen einer infektiösen und nicht-infektiösen Form unterschieden.
  • Bei der infektiösen Endokarditis kommt es fast immer zu Fieber.
  • Die Endokarditis muss frühzeitig im Krankenhaus behandelt werden.
  • Sind Bakterien die Auslöser, wird intravenös ein Antibiotikum verabreicht.
  • Unbehandelt ist der Verlauf fast immer tödlich.
aktualisiert: 14.03.2025
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  • Pro Jahr sterben in Deutschland in etwa 1700 Menschen an den Folgen einer Endokarditis.
  • Es treten schätzungsweise 2–5 Fälle auf 100.000 Einwohner auf.
  • Männer sind in etwa doppelt so häufig betroffen wie Frauen.
  • Die meisten Patienten sind über 60 Jahre.
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