Nicolas Gumpert
FachrichtungenMedizinDr. Nicolas GumpertDr. med. Nicolas GumpertOrthopädie & Unfallchirurgie

Medizin gehört in die Hand eines Arztes/ Ärztin!

Bei allen Fragen rund um das Thema Erkrankungen musst Du Dich daher immer an Deinen Arzt oder Deine Ärztin wenden.

Tobias Kasprak
TrainingstherapieSportwissenschaftTobias KasprakTobias KasprakDiplom-Sportwissenschaftler

Sport kann Dir oft helfen! Wenn Dein Arzt Dir sagt, Übungen sind Teil der Therapie, ist der Trainingstherapeut Dein Ansprechpartner!

Ich zeige Dir, wann und wie Dir Sport hilft, aber auch wann Sport nichts bringt oder gar schädlich ist.

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Einleitung

Darmblutungen oder gastrointestinale Blutungen können unterteilt werden in Blutungen des oberen und unteren Gastrointestinaltrakts (GIT). Blutungen im oberen Trakt sind mit über 90% die häufigsten und in Speiseröhre, Magen oder Zwölffingerdarm lokalisiert. Untere GIT-Blutungen sind im Leerdarm, Ileum (Ileum) oder dem Kolon (Dickdarm) lokalisiert. Die häufigste Ursache sind das Ulcus ventriculi oder duodeni (Geschwüre im Magen oder Zwölffingerdarm). Die Symptomatik der Darmblutung unterscheidet sich je nach Entstehungsort.

alles aufklappen
pfeilIst das gefährlich?
Gefährlichkeit - 7.1 /10
potentiell Lebensgefährliche Erkrankung

Eine akute Magen-Darm-Blutung ist sehr gefährlich und kann einen lebensbedrohlichen Verlauf nehmen.

Bei Verdacht muss sofort ein Arzt verständigt werden.

pfeilWann zum Arzt?

Mit einer akuten Magen-Darm-Blutung musst Du sofort ärztlich versorgt werden.

Auch wenn es nur gelegentlich zu Blut im Stuhl kommt, sollte zeitnah ein Arzt zur Abklärung aufgesucht werden, da in vielen Fällen eine Behandlung notwendig wird.

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Anatomie

Zum Verdauungstrakt zählen die Organe, die für die Aufnahme, Zerkleinerung, Transport und Verwertung der Nahrung zuständig sind.

  • Oberer Verdauungstrakt
    • Mund [1], Zähne
    • Speiseröhre [3]
    • Magen [10]
  • Untere Verdauungstrakt
    • Dünndarm [12] (Duodenum, Jejunum, Ileum)
    • Dickdarm [7] (Caecum, Colon, Sigmoid, Rectum)
    • Anus
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Einteilung & Formen

Magen-Darm-Blutungen (gastrointestinale Blutungen) können je nach Lokalisation eingeteilt werden in:

  • Obere gastrointestinale Blutungen (OGIB)
  • Mittlere gastrointestinale Blutungen (MGIB)
  • Untere gastrointestinale Blutungen (UGIB)

Eine weitere Einteilung erfolgt nach zeitlichem Verlauf:

  • Akute Magen-Darm-Blutungen
  • Chronsiche Magen-Darm-Blutungen
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Ursachen

Die Ursachen unterscheiden sich, je nachdem, wo die Magen-Darm-Blutung lokalisiert ist.

Obere Gastrointestinaltrakt (GIT) Blutungen

  • Magengeschwür (Ulcus ventriculi) oder Zwölffingerdarmgeschwür (Ulcus duodeni) - häufigste Ursache, in 50% der Fälle.
  • Ösophagusvarizenblutung – Blutungen aus Krampfadern, die sich in der Speiseröhre bilden (Lebensgefahr!)
  • Mallory-Weiss-Syndrom – Schleimhauteinrisse durch heftiges Erbrechen
  • Tumorblutungen (Ösophaguskarzinom, Magenkarzinom
  • Erosive Magenschleimhaut- oder Zwölffingerdarmentzündung (oberflächlicher Gewebeverlust)
  • Schwere Refluxösophagitis 
  • Zwerchfellbruch (Hiatushernie
  • Angiodysplasie – Kleine Knötchen in den Blutgefäßen (in den kleinen Arterien)
  • Unklare Ursache – In etwa 5-10 % der Darmblutungen findet sich keine Blutungsquelle.

Untere Gastrointestinaltrakt (GIT) Blutung

  • Entzündliche Ursachen – Chronisch entzündliche Darmerkrankungen, infektiöse Durchfallerkrankungen.
  • Vaskuläre Ursachen – Hämorrhoiden, Angiodysplasien
  • Tumore – Kolorektales Karzinom, Analkarzinom, Kolonpolypen
  • Weitere Auslöser – Divertikulose, Meckel-Divertikel
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Symptome Darmlutung

Auch die Symptome sind abhängig, ob es sich um eine Blutung des oberen oder unteren Verdauungstraktes handelt.

  • Allgemeine Symptome – unabhängig der Lokalisation.
    • Blässe der Haut – Bei chronischer Blutung kommt es zu einer Blässe der Haut und Schleimhäute.
    • Schwächegefühl 
    • Bei akuter Blutung – Symptome des Volumenmangelschocks (Herzrasen, niedriger Blutdruck, Schwindel, Kollaps, Schock, Bewusstseinseintrübung)
  • Spezifische Symptome der oberen GIT-Blutung
  • Spezifische Symptome der unteren GIT-Blutung:
    • Hämatochezie
    • Meläna
    • Bei Rektumblutung (Mastdarm, letzter Darmabschnitt)- hellrote, streifenförmige Blutauflagerung auf dem Stuhl.
    • Bei Kolonblutung (Hauptteil des Dickdarms) – Dunkelrote, geleeartige Blutbeimischung
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Diagnose

  • Anamnese – Gespräch zwischen Arzt und Patient zum Erheben der Symptome und Krankengeschichte.
  • Körperliche Untersuchung – insb. mit analer Inspektion und manueller Rektaluntersuchung (Tasten des Enddarms mit dem Finger)
  • Blutuntersuchung – Hämoglobin und Hämatokrit ggf. erniedrigt, Stuhltest auf okkultes (nicht sichtbares) Blut.
  • Endoskopie
    • Ösophagogastroduodenoskopie
    • Darmspiegelung (Koloskopie) – zur Detektion und Stillung der Blutungsquelle.
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Behandlung Darmlutung

  • Symptomatische Therapie – Behandlung der auftretenden Symptome der Darmblutung
    • Zunächst stationäre Überwachung
    • Kontrolle und Stabilisierung der Vitalparameter 
  • Kausaltherapie – Behandlung der Ursache der Darmblutung. 
    • Bei relevanter Blutung – Notfallendoskopie zur Blutungsstoppung (Unterspritzung, Sklerosierung/ Verödung, Ligatur oder Koagulation einer identifizierten Blutungsquelle möglich)
    • Bei endoskopisch nicht beherrschbarer Blutung (selten) – chirurgisches Vorgehen
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Verlauf

Bei einer Darmblutung (Blutung des Gastrointestinaltrakt oder Magen-Darm-Trakt) sind grundsätzlich zwei Verläufe denkbar.

  • Chronische Darmblutung – Chronische Darmblutungen bleiben häufig längere Zeit unbemerkt und werden lediglich als Zufallsbefund festgestellt.
  • Akute Darmblutung – Akute Darmblutungen verlaufen hingegen oft massiv und lebensbedrohlich, in 10-20% der Fälle enden sie tödlich.
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Vorbeugung

Zur Vorbeugung einer Darmblutung gilt es die möglichen Auslöser zu meiden:

  • Vorbeugung bestimmter Grunderkrankungen
    • Ausgewogene Ernährung.
    • Verzicht auf Alkohol.
    • Vorsicht beim Gebrauch von NSAR wie Ibuprofen oder Diclofenac.
  • Wahrnehmung von Vorsorgeuntersuchungen
    • Darmspiegelung – zur Vorsorgeuntersuchung (Koloskopie).
    • Test auf nicht sichtbares (okkultes) Blut im Stuhl.
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Komplikationen

Mögliche Komplikationen einer Darmblutung sind:

  • Hypovolämischer Schock
  • Blutarmut (Anämie)
  • Hepatischen Enzephalopathie – Bei Leberzirrhose Gefahr der hepatischen Enzephalopathie.
  • Aspirationspneumonie – Lungenentzündung durch verschlucktes Blut.
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Dauer

Bei den meisten Patienten kommt die Blutung innerhalb von 2 Tagen zum Stillstand.

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Statistiken

  • Häufigkeit – Es kommt in etwa bei 100 von 100.000 Menschen zu einer Magen-Darm-Blutung pro Jahr.
  • Geschlecht – Männer sind etwa doppelt so oft betroffen im Vergleich zu Frauen.
  • Alter – Das Risiko für eine Gastrointestinale Blutung steigt mit dem Alter.
pfeilZusammenfassung
  • Die Magen-Darm-Blutung ist der häufigste Notfall beim Gastroenterologen.
  • In der Mehrzahl der Fälle ist der obere Verdauungstrakt betroffen.
  • Bei starken Blutungen erfolgt eine Einweisung ins Krankenhaus.
  • Die Blutungsquelle muss gefunden werden.
  • Bei vielen Patienten kommt es innerhalb von 2 Tagen zu einem spontanen Stopp der Blutung.
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