Definition: Wernicke-Enzephalopathie, wenn es aufgrund des Alkoholkonsums zu einem Thiaminmangel kommt. (Carl Wernicke, 1848-1905)
Bei einer Wernicke-Enzephalopathie handelt es sich um eine Erkrankung des zentralen Nervensystems, die meist aufgrund von chronischem Alkoholabusus oder Essstörungen entsteht, welcher zu einem Vitamin B1 (Thiamin-)mangel führt. Patienten mit einer Wernicke-Enzephalopathie leiden an Gedächtnisstörungen, Desorientiertheit, sowie Sehstörungen und Störungen des Gleichgewichts.
Bei dieser Erkrankung kann es unter Umständen zu einem sehr gefährlichen Verlauf kommen. Bei folgenden Anzeichen solltes Du einen Notarzt verständigen!
Benommenheit, geistige Verwirrtheit.
Die Wernicke-Enzephalopathie ist potenziell gefährlich.
Es besteht die Gefahr, dass die Wernicke-Enzephalopathie in das sog. Korsakow-Syndrom übergeht.
Diese Erkrankung führt häufig ohne Behandlung innerhalb weniger Tage zum Versterben des Patienten.
Bei Anzeichen von Verwirrtheit oder Benommenheit sollte immer sofort ein Arzt bzw. Notarzt verständigt werden.
Treten diese Anzeichen in Kombination mit einem Alkoholmissbrauch oder eine Essstörung auf, besteht die Gefahr eines Wernicke-Korsakow-Syndroms.
Ursachen der Wernicke-Enzephalopathie ist ein Thiaminmangel (Vitamin B1).
Dieser wird häufig durch Fehlernährung bei chronischem Alkoholabusus ausgelöst.
Die Vitamin-B1-Mangel bedingte Wernicke-Enzephalopathie kann jedoch auch bei Menschen ohne Alkoholabusus auftreten.
Andere Ursachen für eine solche Mangelernährung können Malignome oder Erkrankungen des Verdauungstraktes, bei denen eine Resorption der Vitamine gestört ist.
Auch Essstörungen mit häufigem Erbrechen oder Fasten können zu Vitaminmangel führen.
Die Symptome der Wernicke-Enzephalopathie sind in erster Linie Desorientiertheit und Einbußen der geistigen Leistungsfähigkeit.
Diese machen sich bemerkbar durch Veränderungen in der Wahrnehmung, des Erinnerns, des Erkennens und der Urteilsfähigkeit.
Die Vigilanz (Aufmerksamkeit) ist ebenfalls eingeschränkt.
Seltener sind sogenannte Okulomotorikstörungen.
Hierbei kommt es zu Störungen des Sehens durch beispielsweise Lähmungen der Augenmuskeln.
Bei manchen Betroffenen kommt es zu Stand- und Gangunsicherheiten.
Die Diagnose wird vor allem anhand des klinischen Erscheinungsbilds des Patienten gestellt.
Geachtet wird hierbei auf den Allgemein- und Ernährungszustand, sowie auf die Koordination von Körper und Augen. Zusätzlich werden im Anamnese-Gespräch Risikofaktoren wie Mangelernährung oder Alkoholabusus erfragt.
In einer MRT oder CT können zudem strukturelle Veränderungen des Gehirns festgestellt werden.
Der Vitamin B1-Mangel (Thiaminmangel) kann durch eine Blutuntersuchung festgestellt werden.
Im akuten Fall der Wernicke-Enzephalopathie sollte hochdosiert Thiamin über die Vene gegeben werden.
Langfristig sollte zur Verbesserung und Prävention der Symptomatik eine absolute Alkoholkarenz angestrebt werden.
Zudem sollten regelmäßig Vitamine substituiert werden und die Ernährung angepasst werden, um eine ausreichende Thiaminversorgung zu gewährleisten.
Bei akuten Fällen werden die Augensymptome (Okulomotorikstörungen) durch die Thiamingabe innerhalb weniger Tage besser.
Die Verwirrtheit und Gangstörungen bessern sich durch die Vitaminsubstitution leicht nach wenigen Monaten.
In manchen Fällen bleibt die Besserung jedoch aus.
Unbehandelt verläuft die Wernicke-Enzephalopathie in 20% der Fälle tödlich.
Der Wernicke-Enzephalopathie kann man durch ausgewogene Ernährung mit ausreichend Versorgung an Vitamin B1 vorbeugen.
Bei Personen mit Risikofaktoren (zum Beispiel Alkoholabhängigen) sollte präventiv regelmäßig Thiamin verabreicht werden.
Auch andere Erkrankungen können ähnliche Symptome wie eine Wernicke-Enzephalopathie hervorrufen.