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pfeilKurzfassung

Unter einer Hirnblutung versteht man Blutungen im Gewebe des Hirns (intrazerebrale Blutung), bedingt durch ein geplatztes, bzw. gerissenes Blutgefäß. Durch den entstehenden Bluterguss können lebensgefährliche Folgen wie z. B. ein Schlaganfall entstehen. Es beschreibt im Allgemeinen eine Blutung, die innerhalb des Schädels auftritt, also in der Schädelhöhle. Je nach Art der Hirnblutung können unterschiedliche Menschen betroffen sein. Tritt die Hirnblutung infolge eines Unfalls auf, kann jeder davon betroffen sein. Tritt die Blutung unabhängig von einem Unfall auf, sind eher Menschen im mittleren und höheren Lebensalter betroffen.

  • Es kommt zu einem Einreißen, bzw. Platzen eines geschwächten Gefäßes im Gehirn.
  • Zu hoher Blutdruck ist ein Risikofaktor.
  • Die Symptome variieren und hängen von Größe, Lokalisation, ab.
  • Kopfschmerzen, Bewusstseinsstörungen, Erbrechen, Krampfanfälle sowie Sprach- und Sehstörungen können auftreten.
  • Betroffene müssen sofort auf die Intensivstation.
  • Die Prognose ist von mehreren Faktoren abhängig und schwer abzuschätzen.
Epidemiologische FaktenHäufigkeit~ 1 / 10.000
Alters FaktenAlter~ 45 - 70
Geschlecht FaktenGeschlechtw > m
pfeilIst das gefährlich
Gefahrenhinweis Hirnblutung
Achtung!

Bei dieser Erkrankung kann es unter Umständen zu einem sehr gefährlichen Verlauf kommen. Bei folgenden Anzeichen solltes Du einen Notarzt verständigen!

Immer ein Notfall!
Es kommt zu Kopfschmerzen, Bewusstseinstrübungen, Sprachstörungen, Sehstörungen, Lähmungserscheinungen.

potentiell Lebensgefährliche Erkrankung

Eine Hirnblutung ist gefährlich und immer ein absoluter Notfall.
Je mehr Blut im Gehirn gestaut wird, desto größer wird der Druck im Gehirn. Das Gehirn kann sich nicht ausdehnen und wird regelrecht gequetscht, wodurch die Gefäße im Gehirn abgedrückt werden.

pfeilWann zum Arzt

Hast Du oder ein Angehöriger Anzeichen (siehe unten) einer Hirnblutung, musst Du sofort ins Krankenhaus! Durch den Bluterguss im Gehirn drohen irreparable Schäden.

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Einteilung & Formen

Es gibt es unterschiedliche Arten von Hirnblutungen:

  • Intracerebrale Blutungen (ICB): Blutung innerhalb des Hirngewebes.
  • Subarachnoidale Blutungen (SAB): arterielle Blutung
  • Subdurales Hämatom (SDH): Blutung zwischen zwei Hirnhäuten.
  • Epidurale Blutung: Blutung zwischen der harten Hirnhaut und dem Schädelknochen.
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Ursachen

Bei einer Hirnblutung kommt es zum Einreißen bzw. Platzen der geschwächten Gefäße im Gehirn (Hirnaneurysma).

Zu den Risikofaktoren einer Hirnblutung zählen:

  • Hoher Blutdruck (Bluthochdruck)
  • Therapie mit Blutverdünnern
  • Drogenkonsum (Kokain, Amphetamine)
  • Gefäßfehlbildungen
  • Aber auch Unfälle und Stürze können eine Hirnblutung begünstigen

Ursachen einer Hirnblutung abhängig von Art der Hirnblutung

Je nach Blutung können die Ursachen und Risikofaktoren unterschiedlich sein. 

  • Generell kann eine Hirnblutung infolge eines Unfalls auftreten.
  • Insbesondere die SDH (Subdurales Hämatom) kann bei älteren Personen auch bei kleinere Unfällen auftreten, die epidurale Blutung tritt in der Regel nur bei schweren Unfällen auf. 
  • Risikofaktor für eine ICB (Intracerebrale Blutungen) ist vor allem der Bluthochdruck, aber auch Veränderungen von Gefäßen, Störungen der Blutgerinnung, Einblutungen in Tumore, Infektionen im Gehirn (z. B. Hirnabszess), Gefäßentzündungen oder Drogenmissbrauch, daneben gibt es noch andere seltene Ursachen.
  • Eine SAB (Subarachnoidale Blutungen) tritt vor allem durch das Aufreißen von vorbestehenden Gefäßaussackungen (Hirnaneurysma, die man meist gar nicht bemerkt) auf, aber auch aufgrund anderer Gefäßveränderungen oder Gefäßentzündungen.
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Symptome Hirnblutung

  • Plötzliche Symptome – Die Symptome bei einer Hirnblutung treten meist sehr plötzlich auf und hängen vor allem von der Lokalisation und der Größe der Blutung ab.
  • Dazu zählen:
    • Kopfschmerzen (Leitsymptom) – Betroffene beschreiben den Kopfschmerz häufig als ungewohnt, neuartig, so wie man ihn noch nie hatte.
    • Bewusstseinsstörungen
    • Schwindel
    • Erbrechen
    • Sehstörungen
    • Sprachstörungen
    • Krampfanfälle
    • Lähmungen

Symptome einer Hirnblutung oft unterschiedlich

Die Symptome einer Hirnblutung können unterschiedlich und vielfältig sein.
Prinzipiell können aber Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen oder Bewusstseinsstörungen auftreten.

Typische Symptome eines Schlaganfalls sind möglich, wie Lähmungen, Sensibilitätsstörungen, Sprachstörungen oder Koordinationsstörungen.

Typisch für eine SAB (Subarachnoidale Blutungen) ist der plötzlich auftretende, sehr starke Kopfschmerz.
Bei einem SDH (Subdurales Hämatom) können zudem psychologische Veränderungen auftreten.
Eine epidurale Blutung tritt in der Regel nur nach einem schweren Unfall mit einem Schädel-Hirn-Trauma auf und geht häufig mit Bewusstlosigkeit oder Bewusstseinstrübung einher.

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Diagnose

  • Bildgebung – Im CT (Computertomografie) oder MRT (Magnetresonanztomografie) muss zunächst unterschieden werden, ob es sich bei der Symptomatik um eine Blutung handelt oder ein verstopftes Blutgefäß durch ein Koagel.
  • Gefäßröntgen (Angiografie) – des Schädels mit einem Kontrastmittel.
  • Messung der Durchblutung des Gehirns

In der Regel zieht der Arzt das Auftreten einer Hirnblutung aufgrund der Symptome in Betracht und kann dann die Blutung mittels einer Bildgebung vom Kopf (in der Regel einem CT) bestätigen.

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Behandlung Hirnblutung

  • Intensivmedizinische Aufnahme – Die Hirnblutung ist ein Notfall und muss auf der Intensivstation behandelt werden.
  • Konservative Behandlung (nicht-operativ) – Meistens können sie konservativ behandelt werden, d. h. die Blutungen lösen sich selber auf.
  • Operation – Manchmal muss die Blutung entfernt werden. Das erfolgt entweder als Operation mit Schädelöffnung (Bohrlochtrepanation, Kraniotomie), als minimal-invasiver Eingriff (Knopflochchirurgie) oder das Blut wird über einen Katheter abgesaugt.
  • Ursache der Blutung finden – Es wird nach der Therapie immer nach der Ursache der Blutung gesucht und diese ggf. behoben.

Behandlung abhängig nach Art der Blutung

Die im Folgenden aufgeführten Behandlungsmöglichkeiten können unterschiedlich, je nach Art der Blutung und Schwere der Symptome erfolgen:

  • Allgemeine Überwachung von Blutdruck, Puls, Atmung und Bewusstsein (bei allen Patienten)
  • Bei stärkerer Bewusstseinstrübung erfolgt eine Überwachung auf einer Intensivstation, Intubation und Beatmung möglich
  • Kontrolle von blutungsfördernden Medikamenten
  • Thromboseprophylaxe (Medikamente, Strümpfe oder Physiotherapie möglich)
  • Blutdruck einstellen und ggf. Fieber senken
  • Antiepileptische Medikamente
  • Hirndrucktherapie durch Medikamente oder Ableiten von Hirnwasser
  • Interventionell (über Leisten- oder Armarterie): Einbringen von Metallcoils in die Hirnarterien zum Stoppen der Blutung
  • Operativer Eingriff: Abklemmen der Blutungsquellen
  • Operativer Eingriff: Schädelöffnung, um angesammeltes Blut zu entfernen
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Verlauf

Eine Hirnblutung kann je nach Blutungsart langsam zunehmend auftreten oder sehr plötzlich Beschwerden verursachen.

Auf diese Art können sich auch die Symptome entwickeln, langsam zunehmend oder sehr plötzlich.

Bei Symptomentwicklung stellen die meisten Patienten sich bereits bei einem Arzt vor.

Daraufhin wird die Diagnostik und die Therapie entsprechend der Symptomstärke eingeleitet.

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Prognose

Die Heilungschancen bei einer Hirnblutung hängen von Ort und Ausmaß der Blutung ab. Eine frühzeitige Behandlung ist für die Überlebenschance extrem wichtig.

  • Bei intrazerebralen Blutungen versterben 50-60% der Patienten.
  • Bei Subarachnoidalblutungen (z. B. nach Riss eines Aneurysmas) versterben 35-50% der Patienten.
  • Beim Subduralhämatom versterben 30-50% der Patienten.
  • Beim Epiduralhämatom versterben ca. 20% der Patienten.
  • Rezidivwahrscheinlichkeit (Wahrscheinlichkeit für das Wiederauftreten) von ca. 10-30%

Prognose abhängig von der Schwere der Hirnblutung

Die Prognose einer Hirnblutung hängt im Wesentlichen von der Schwere der Symptome und dem Allgemeinzustand der betroffenen Person ab.

In allgemeinen Schätzungen, die alle Betroffenen unabhängig von verschiedenen Faktoren berücksichtigt, wird davon ausgegangen, dass etwa die Hälfte der Betroffenen innerhalb der ersten Wochen verstirbt.
Bei einem SDH kann die Prognose besser sein.

Die Prognose variiert jedoch stark in Abhängigkeit von der Art und Schwere der Blutung. Zudem besteht die Möglichkeit, dass Folgeschäden nach der Hirnblutung bestehen bleiben. Zur individuellen Prognose sollte aber der behandelnde Arzt befragt werden.

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Vorbeugung

  • Vielen Risikofaktoren (wie z. B. angeborene Gefäßmissbildungen) lässt sich nicht vorbeugen.
  • Ein gut behandelter Blutdruck senkt das Risiko für eine intrazerebrale Blutung.
  • Regelmäßige Bewegung und ein normales Körpergewicht sind ebenfalls Schutzfaktoren.
  • Rauchstopp, denn Rauchen erhöht generell das Risiko für Schlaganfälle.
  • Alkoholverzicht.
  • Das Tragen von Schutzhelmen beim Radfahren, Reiten, Skifahren etc. senkt das Risiko nach Stürzen eine Hirnblutung zu bekommen.

Vorbeugung vor einer Hirnblutung insg. jedoch schwierig

Aufgrund der verschiedenen Ursachen für Hirnblutungen, ist es schwierig einer Hirnblutung vorzubeugen.
Die Einstellung des Blutdrucks ist ein Faktor, den man durch Lebensführung oder die Einnahme von Medikamenten beeinflussen kann.

Andere Ursachen, wie Gefäßaussackungen (Hirnaneurysma) oder Gefäßveränderungen können nicht beeinflusst werden.

Auch das Vermeiden von Unfällen kann nicht immer kontrolliert werden.

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Komplikationen

Langzeitfolgen nach einer Hirnblutung können sehr verschieden sein.

Dabei können diese Folgen ähnlich wie bei einem Schlaganfall aussehen.
Es kann sich um Lähmungen verschiedener Körperregionen, Störungen der Sensibilität, Augenbewegungsstörungen, Schluckstörungen, Sprachstörungen oder auch Koordinationsstörungen handeln.

Ob und welche Art von Langzeitfolgen auftreten, hängt vom Schweregrad der Hirnblutung und dem davon betroffenen Hirngewebe ab.

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Dauer

Die Heilung nach einer Hirnblutung ist stark von der Ausprägung der Schwere abhängig.

Der Verlauf kann langwierig sein und viel Geduld verlangen.

Dabei kann der Verlauf von wenigen Tagen bis zu mehreren Monaten dauern.

Es kann aber auch sein, dass keine komplette Heilung möglich ist und manche Symptome dauerhaft bestehen bleiben.

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Zahlen & Statistiken

  • In Deutschland haben ca. 10 von 100.000 Menschen jährlich eine Hirnblutung.
  • Bei einer intrazerebralen Blutung (innerhalb des Gehirns) versterben durchschnittlich 22 % der Patienten.
  • Das Durchschnittsalter einer intrazerebralen Blutung liegt in etwa bei 65 Jahren.
AQ`sFAQ`s

Wie hoch ist die Überlebenschance nach einer Hirnblutung?

Die Überlebenschance nach einer Hirnblutung ist abhängig von der Art, dem Ausmaß und Schweregrad der Blutung sowie vom Allgemeinzustand des Betroffenen.

Die allgemeine Prognose, die alle Patienten unabhängig von den genannten Faktoren umfasst, geht davon aus, dass etwa die Hälfte der Patienten (in manchen Schätzungen mehr, in manchen weniger) mit einer Hirnblutung innerhalb weniger Wochen verstirbt.

Bei einer SDH ist die Überlebenschance in der Regel besser.

Für eine individuelle Einschätzung der Überlebenschance sollte aber immer der behandelnde Arzt zu Rate gezogen werden.

aktualisiert: 02.07.2025
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  • Bei einer intrazerebralen Blutung (innerhalb des Gehirns) versterben durchschnittlich 22 % der Patienten.
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