Bei einer Amnesie kommt es zu einem Verlust des Gedächtnisses. Betroffene mit einer Amnesie erinnern sich nicht mehr an Ereignisse der Vergangenheit oder Erlebnisse, die vor Kurzen stattgefunden haben. Der Gedächtnisverlust kann dabei dauerhaft bestehen, oder nur vorübergehend sein.

Bei der amyotrophen Lateralsklerose, kurz (ALS) handelt es sich um eine chronisch fortschreitende Erkrankung des zentralen Nervensystems, bei dem Nervenzellen untergehen. Dadurch kommt es zu fortschreitenden Muskellähmungen, weshalb die Betroffenen früh auf den Rollstuhl angewiesen sind. Es handelt es sich um eine schwere degenerative Krankheit des zentralen Nervensystems, bei der die Skelettmuskulatur nach und nach schwächer und im Zuge dessen abgebaut wird und zum Tod führt. Stephen Hawking, der berühmte Astrophysiker, litt an einer amyotrophen Lateralsklerose.

Bei einem Blutgerinnsel im Kopf kommt es zur Verstopfung eines Blutgefäßes im Gehirn durch einen sog. Thrombus. Ein Blutgerinnsel im Kopf ist die Hauptursache für den Schlaganfall. Umliegendes Gehirngewebe wird nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt und es droht ein Absterben der Zellen. Ein Schlaganfall muss daher sofort behandelt werden. Es kann überall im Körper zu Thrombosen kommen, so werden Gerinnsel in der Fachsprache genannt. Sind die Venen des Gehirns von Gerinnsel betroffen, spricht man von einer Sinusvenenthrombose. Dies führt zu einer venösen Abflussstörung und kann im schlimmsten Fall zu Stauungsblutungen oder einem Schlaganfall führen.

Chorea Huntington ist eine Erbkrankheit, bei der es durch ein defektes Gen allmählich zu einer Zerstörung gewisser Hirnbereiche kommt. Die Erkrankung macht sich bemerkbar durch Bewegungsstörungen, psychiatrische und kognitive Störungen. Es handelt sich bei Chorea Huntingtonum eine neurologische Krankheit, die dominant vererbt wird. Es kommt zu einer motorischen Unruhe und unerwarteten, plötzlichen Bewegungen, die Hyperkinesien genannt werden.

Demenz ist ein Überbegriff für das Auftreten bestimmter Symptome. Es gibt mehrere Krankheitsformen, die unterschiedliche Ursachen haben können. Dazu zählen die Alzheimer-Krankheit, die vaskuläre Demenz, die frontotemporale Demenz und die Lewy-Body-Demenz. Weiterhin gibt es sogenannte sekundäre Demenzen, welche durch Stoffwechselstörungen oder Medikamente ausgelöst werden. Bei der Demenz kommt es zu einer fortschreitenden Beeinträchtigung der Leistungsfähigkeit des Gedächtnisses. Betroffene verlieren immer mehr aufgrund der verminderten Hirnleistung die über das Leben erworbenen Fähigkeiten und werden pflegebedürftig.

Bei einer Durchblutungsstörung des Gehirns kommt es zu einer Minderversorgung bestimmter Gehirnregionen mit Sauerstoff durch eine Verengung oder Verstopfung von Gefäßen.

Enzephalitis bedeutet wörtlich “Gehirn-Entzündung” (von gr. enképhalos = Gehirn und -itis als Endung für eine Entzündung). Diese wird in den allermeisten Fällen durch Viren verursacht, seltener durch Bakterien oder eine Autoimmunkrankheit (z.B. Multiple Sklerose) Je nachdem, welche Teile des zentralen Nervensystems genau betroffen sind, wird die Enzephalitis weiter unterteilt.
Bei einer epiduralen Blutung kommt es zu einer Hämatombildung zwischen Schädelknochen und äußerer Hirnhaut, durch Verletzung eines dort verlaufenden Gefäßes. Durch die Blutansammlung kann es zu einer Kompression des Hirngewebes kommen, wodurch dieses geschädigt werden kann.

Bei der Epilepsie (auch Fallsucht genannt) handelt es sich um eine Erkrankung des Gehirns, die durch ein erhöhtes Risiko für epileptische Anfälle, sprich eine erhöhte Anfallsbereitschaft des Gehirns, gekennzeichnet ist. Bei der Epilepsie sind einzelne Areale des Gehirns übermäßig aktiv. Es können einzelnen Muskeln oder der ganze Körper zucken. Es ist eine Erkrankung, bei der es wiederholt zu epileptischen Anfällen kommt. Der epileptische Anfall beschreibt ein Zustand des Gehirns, bei dem die Nervenzellen in einem bestimmten Bereich des Gehirns oder auch im ganzen Gehirn eine gleichzeitige Aktivität zeigen und somit die reguläre Übertragung unter den Nervenzellen gestört ist.

FSME steht für die Frühsommer-Meningoenzephalitis und wird durch das FSME-Virus ausgelöst, das hierzulande von Zecken übertragen werden kann. Es handelt sich um eine Viruserkrankung durch das FSME-Virus. Beim Biss einer infizierten Zecke überträgt sich das Virus auf den Menschen. Das Risiko an einer FSME zu erkranken ist in Süddeutschland und Österreich besonders hoch. In diesen Gebieten wird Bewohnern auch eine FSME-Impfung mit einer Auffrischung alle fünf Jahre angeraten. Die FSME zählt zu den meldepflichtigen Erkrankungen. FSME macht sich bemerkbar durch grippeähnliche Symptome bis hin zu neurologischen Ausfällen.

Bei einer Gehirnerschütterung kommt es zu einer Verletzung des Schädels mit folgender Funktionsstörung oder einer strukturellen Schädigung des Gehirns. Eine Gehirnerschütterung wird eingeteilt in leichte, mittelschwere und schwere Gehirnerschütterungen. Der Begriff ist ein weit verbreiteter Begriff, wohingegen die Medizin von dieser und älteren Bezeichnungen wie Comotio cerebri, Contusio cerebri und Compressio cerebri je nach Schweregrad Abstand genommen hat. Heute spricht man vom sogenannten Schädelhirntrauma (SHT), wobei die Einteilung in Schweregrade 1-3 noch immer besteht. Allgemein versteht man unter einem SHT eine Verletzung des Schädels mit darauf folgender Funktionsstörung und/oder strukturellen Schädigung des Gehirns. Diese werden anhand des “Glasgow-Coma-Scale” beurteilt, eine klinische Einschätzung zur Schweregradbestimmung nach Bewertung der Reaktion eines Betroffenen in Bezug auf die Augenbewegungen, sowie motorische (körperliche) und verbale (gesprochene) Reaktion.

Bei der Herpes-Simplex-Enzephalitis (HSVE) kommt es zu einer Entzündung des Gehirngewebes aufgrund einer Infektion mit dem Herpes-Simplex-Virus. Vor allem Menschen mit geschwächten Immunsystem sollten auf Anzeichen einer HSVE achten. Sind nur die Hirnhäute betroffen, spricht man von einer Herpes-Simplex-Meningitis. Greift die Entzündung das Gehirn und die Hirnhäute an, ist von einer Herpes-Simplex-Meningoenzephalitis die Rede.

Bei einem Hirnabszess handelt es sich um eine lokal begrenzte Entzündung des Hirngewebes, ausgelöst meist durch Bakterien. In den meisten Fällen gelangen die Bakterien von anderen Infektionsherden ins Gehirn. Aber auch Viren oder Pilze können als Auslöser infrage kommen.

Allgemein versteht man unter einem Aneurysma eine Aussackung in der Arterie. Die Wand der Arterie gibt an dieser Stelle nach. Bei einem Hirnaneurysma handelt es sich um eine ballonförmige Aussackung der Gefäßwand einer Arterie im Kopf. Die Wahrscheinlichkeit ein Hirnaneurysma zu entwickeln liegt bei etwa 5%. Mit dem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit etwas, bei jungen Leuten ist sie geringer. Besonders ab dem 40. Lebensalter sind Menschen betroffen. Es kann beobachtet werden, dass Frauen häufiger als Männer betroffen sind.

Unter einer Hirnblutung versteht man Blutungen im Gewebe des Hirns (intrazerebrale Blutung), bedingt durch ein geplatztes, bzw. gerissenes Blutgefäß. Durch den entstehenden Bluterguss können lebensgefährliche Folgen wie z. B. ein Schlaganfall entstehen. Es beschreibt im Allgemeinen eine Blutung, die innerhalb des Schädels auftritt, also in der Schädelhöhle. Je nach Art der Hirnblutung können unterschiedliche Menschen betroffen sein. Tritt die Hirnblutung infolge eines Unfalls auf, kann jeder davon betroffen sein. Tritt die Blutung unabhängig von einem Unfall auf, sind eher Menschen im mittleren und höheren Lebensalter betroffen.

Bei der Hirnhautentzündung (Meningitis) handelt es sich um eine Entzündung der Hirn- und/oder Rückenmarkshäute. Eine Hirnhautentzündung tritt oft im Zusammenhang mit schweren Erkrankungen auf. Ausgelöst werden diese Entzündungen durch Viren oder bakterielle Erreger. Die Verbreitung der Meningitis ist in verschiedenen Regionen der Welt unterschiedlich. Die Inzidenz in Deutschland beträgt etwa eine Erkrankung pro 200.000 Einwohner. Weltweit ist die Inzidenz besonders in ärmeren Ländern höher. Es ist eine Krankheit, die vor allem Kinder und Menschen unter dem 20. Lebensalter betrifft. Etwa 80% der Betroffenen sind unter 20.

Das Gehirn wird von Hirnhäuten umgeben, die sich von außen nach innen in drei Schichten einteilen lassen: Dura mater, Arachnoidea, Pia mater. Sie dienen in erste Linie dazu das Gehirn zu schützen. Das Gehirn selber ist nicht schmerzempfindlich, da es keine Schmerzrezeptoren hat. Die Hirnhäute hingegen schon, da sie sehr viele Schmerzrezeptoren besitzen und sehr empfindlich auf Schmerzen reagieren. Eine Hirnhautreizung wird auch als Meningismus bezeichnet. Darunter werden alle Symptome zusammengefasst, die durch eine Reizung der Meningen, also der Häute, die das Gehirn umgeben, entstehen.

Unter dem Hirntod (irreversiblen Hirnfunktionsausfall) versteht man das irreversible Ausfallen aller Hirnfunktionen. Teile des Gehirns funktionieren nicht mehr richtig und gehen für immer verloren. Dabei ist der Kreislauf noch intakt und die Atmung wird künstlich aufrechterhalten. Die Atmung muss deshalb aufrechterhalten werden, da die Nervenzellen, die dafür zuständig sind abgestorben und eine Kontrolle nicht mehr möglich ist. Der Hirntod ist eine Todesdefinition. Ein Leben ist somit in diesem Zustand unmöglich. Es handelt sich dabei um den festgestellten Tod des Patienten.

Das Korsakow-Syndrom ist eine Erkrankung des Gehirns, welche nach jahrelangem, starken Alkoholkonsum auftritt und zu starken Gedächtnisstörungen führt. Das Syndrom ist meist, selbst wenn es gut therapiert wird, nicht vollständig heilbar. Es handelt sich um eine durch chronischen Vitamin-B1-Mangel auftretende Form der Amnesie. Ein Korsakow-Syndrom kann, muss aber nicht nach einer Wernicke-Enzephalopathie auftreten. Ist das der Fall spricht man von einem Wernicke-Korsakow-Syndrom. Eine Wernicke-Enzephalopathie geht auch auf einen Vitamin-B1-Mangel zurück, stellt aber einen akuten neurologischen Notfall dar. Der Mangel an Vitamin-B1, der auch bei Mangelernährung anderer Ursachen wie nach operativen Eingriffen im Verdauungstrakt oder Malignomen auftreten kann, führt zu einer Störung der zerebralen (im Gehirn) Energieversorgung und führt so zu neurologischen Funktionsbeeinträchtigungen.

Morbus Alzheimer, auch als Alzheimer-Demenz bezeichnet, ist die häufigste Demenzform und eine unheilbare Störung des Gehirns. Durch fortschreitendes Absterben von Nervenzellen werden die Betroffenen zunehmend vergesslich, desorientiert und verwirrt. Alzheimer kann nicht geheilt, der Verlauf jedoch verlangsamt werden. Es ist eine Krankheit bei der es zu einem Untergang der Großhirnrinde kommt, was zu einer immer weiter fortschreitenden Demenz führt. Die Krankheit wurde von dem Deutschen Alois Alzheimer entdeckt, der nach dem Tod einer Patientin Veränderungen an ihrem Gehirn fand.

Bei Parkinson kommt es zum Absterben bestimmter Nervenzellen im Gehirn, wodurch es zu verlangsamten Bewegungen, Zittern in Armen und Beinen, sowie steifen Muskeln kommt. Zusätzlich können Probleme beim Denken und Demenz auftreten. Es handelt sich beim Parkinson-Syndrom um eine Krankheit, die aufgrund von Dopaminmangel entsteht. Durch den Mangel an Dopamin bilden sich bestimmte Symptome aus, die für die Parkinson-Krankheit charakteristisch sind. Zu diesen zählen Steifigkeit der Gelenke, Zittern und eine mangelnde Fähigkeit sich aufrecht zu halten. Zusätzlich können auch weitere neurologische Symptome vorhanden sein. Man zählt das Parkinson-Syndrom dennoch zu den hyperton-hypokinetischen -also zu den druckhaltigen-bewegungsarmen- Bewegungsstörungen. Etwa 150 von 100000 Einwohnern ist vom idiopathischen Parkinson betroffen. Damit werden die Formen von Parkinson bezeichnet, die als eigene Krankheit vorherrschen und nicht aufgrund einer anderen Krankheit entstanden sind. Der Häufigkeitsgipfel liegt zwischen dem 50. und dem 60. Lebensjahr. Im Schnitt sind Männer häufiger betroffen.

Multiple Sklerose (MS) ist eine entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems. Bei MS kommt es zur Schädigung/ Abbau der Nervenisolierschicht. Die Erkrankung beginnt häufig im jungen Erwachsenenalter und verläuft in Schüben. (multiple=mehrere Stelllen, Sklerose=verhärtete Vernarbungen). Multiplen Sklerose (MS), die auch unter dem Namen Encephalomyelitis disseminata bekannt ist, handelt es sich somit um eine chronisch-entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems. Im Verlauf kommt es zur sogenannten Demyelinisierung von Nervenzellen, also eine Zerstörung der Schutzhülle der Nerven. Dies führt über eine Verlangsamung der Nervenleitgeschwindigkeit zum Untergang der Axone, also der Nervenfortsätze. Die genauen Ursachen zur Entstehung einer Multiplen Sklerose sind immer noch unverstanden, wobei eine genetische Prädisposition (Anfälligkeit) und Umweltfaktoren wahrscheinlich beteiligt sind.

Bei der progressiven supranukleäre Blickparese handelt sich um eine seltene degenerative Erkrankung des zentralen Nervensystems, bei der die willkürlichen Augenbewegungen beeinträchtigt werden und es zur Verlangsamung der Willkürmotorik und zur Muskelsteifigkeit kommt.

Von einem Schädel-Hirn-Trauma spricht man, wenn es aufgrund einer Verletzung des Kopfes, bspw. durch Stürze oder Sportverletzungen, zu einer Funktionsstörung des Gehirns kommt. Die Anzeichen eines Schädel-Hirn-Traumas sind abhängig von Schwere und Lokalisierung der Verletzung. Ein Schädel-Hirn-Trauma musst Du immer ernst nehmen und schnell abgeklärt werden.

Bei einem Schlaganfall kommt es zu einer Minderdurchblutung eines bestimmten Bereichs im Gehirn, meist weil ein Blutgerinnsel ein Gefäß verstopft. Dadurch treten Lähmungserscheinungen und Sprachstörungen auf. Eine rechtzeitige Behandlung ist essentiell. Der Begriff Apoplex bzw. eine Apoplexie beschreibt ganz grundlegend eine plötzliche Durchblutungsstörung eines Organs. Im engeren Sinne und als Synonym verwendet, versteht man darunter als Schlaganfall eine “schlagartig” auftretende Minderdurchblutung des Gehirns. Diese führt je nach Ausprägung und Lokalisation zu einem Sauerstoffmangel und einem Mangel an Nährstoffen, v.a. Glukose (Zucker). Dieser Versorgungsmangel resultiert in einem Absterben bzw. Untergang von Hirngewebe und Nervenzellen.

Unter einer Spastik versteht man die krankhafte Erhöhung der Muskelspannung, aufgrund einer Schädigung im zentralen Nervensystem. Bewegung und Körperhaltung fällt den Betroffenen schwer. Das Wort Spastik kommt aus dem Griechischen vom Wort „spasmos“ und bedeutet so viel wie „Krampf“. Bei einer Spastik oder auch Spasmen handelt es sich um eine durch Schäden am Gehirn oder Rückenmark ausgelöste stark erhöhte Tonuserhöhung der Skelettmuskulatur.

Von einer Trigeminusparese spricht man, wenn es zu einer Lähmung des Trigeminusnerven kommt, welcher für die Empfindung im Gesichtsbereich und die Innervation der Kaumuskulatur verantwortlich ist.

Bei einem Wasserkopf, auch Hydrocephalus genannt, handelt es sich um eine Erkrankung, bei der es zu einer Erweiterung der Liquorräume (Räume, durch die das Hirnwasser fließt) im Gehirn kommt. Ein Wasserkopf kann angeboren oder erworben sein.

Bei einer Wernicke-Enzephalopathie handelt es sich um eine Erkrankung des zentralen Nervensystems, die meist aufgrund von chronischem Alkoholabusus oder Essstörungen entsteht, welcher zu einem Vitamin B1 (Thiamin-)mangel führt. Patienten mit einer Wernicke-Enzephalopathie leiden an Gedächtnisstörungen, Desorientiertheit, sowie Sehstörungen und Störungen des Gleichgewichts.
