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pfeilKurzfassung

Morbus Alzheimer, auch als Alzheimer-Demenz bezeichnet, ist die häufigste Demenzform und eine unheilbare Störung des Gehirns. Durch fortschreitendes Absterben von Nervenzellen werden die Betroffenen zunehmend vergesslich, desorientiert und verwirrt. Alzheimer kann nicht geheilt, der Verlauf jedoch verlangsamt werden. Es ist eine Krankheit bei der es zu einem Untergang der Großhirnrinde kommt, was zu einer immer weiter fortschreitenden Demenz führt. Die Krankheit wurde von dem Deutschen Alois Alzheimer entdeckt, der nach dem Tod einer Patientin Veränderungen an ihrem Gehirn fand.

  • Alzheimer ist die häufigste Demenzform.
  • Es kommt zu einem schleichenden Absterben von Gehirnzellen.
  • Anzeichen sind Störung des Gedächtnisses, der Sprache und des Handelns.
  • Verschiedene Tests geben Klarheit.
  • Eine Heilung ist bisher nicht möglich.
  • Ziel der Alzheimer Behandlung ist ein möglichst langes, eigenständiges Leben.
Epidemiologische FaktenHäufigkeit~ 1,8 Mio
Alters FaktenAlter~ ab 65
Geschlecht FaktenGeschlechtw > m
pfeilIst das gefährlich

Alzheimer ist keine akute, lebensgefährliche Erkrankung, es kommt jedoch zu einem langsamen, stetigen Fortschreiten der Erkrankung. 

Menschen mit Alzheimer werden zunehmend vergesslich, verwirrt und orientierungslos.

Gefährlichkeit - 4.5 /10
pfeilWann zum Arzt

Treten erste Anzeichen von Alzheimer auf (Erinnerungslücken, Problem bei geordneten Handlungen, Sprachstörungen, Orientierungslosigkeit und Verwirrtheit) bei Dir oder einem Angehörigen auf, sollte umgehend einen Arzt aufgesucht werden.

Je früher eine Behandlung erfolgt, desto günstiger kann man den Verlauf beeinflussen.

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Alheimer vs. Demenz

Die Alzheimer-Krankheit ist eine Form der Demenz.

So kann man sagen, dass jeder Morbus Alzheimer eine Demenz ist, nicht aber jede Demenz eine Alzheimer-Erkrankung, da es noch andere Demenzformen, wie die vaskuläre Demenz, gibt, die wiederum Unterschiede zu der Alzheimer-Demenz aufweisen.

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Ursachen

  • Absterben der Nervenzellen – Bei Alzheimer sterben nach und nach die Nervenzellen ab, wodurch es zu einem Verlust der Gehirnmasse um bis zu 20 % kommt.
  • Eiweißablagerungen – In den betroffenen Hirnregionen finden sich Eiweißablagerungen.
    • Beta-Amyloid: Bruchstücke eines größeren Proteins, werden nicht mehr abgebaut.
    • Tau-Protein: unauflösliche, gedrillte Fasern stören Stabilisierungs- und Transportprozesse in den Nervenzellen
  • Risikofaktoren – für die Entstehung von Alzheimer:
    • Hauptrisikofaktor ist das Alter. 20 % der 80-90-jährigen sind betroffen.
    • Darüber hinaus, genetische Ursachen, Bluthochdruck, erhöhtes Cholesterin, erhöhtes Homocystein, Gefäßverkalkung, erhöhter Blutzucker, oxidativer Stress durch Sauerstoffverbindungen

Ursache von Alzheimer noch nicht vollständig geklärt

Die Ursache der Alzheimer-Erkrankung ist nicht vollständig geklärt.
So wird unter anderem behauptet, dass Eiweißablagerungen den Untergang der Nervenzellen fördern, wie genau das aber abläuft, ist noch nicht geklärt.

Als Risikofaktoren für die Erkrankung an der Alzheimer-Demenz zählen das hohe Alter, eine positive Familienanamnese, erhöhter Blutdruck (Bluthochdruck) und Blutfettwerte, Arteriosklerose und Diabetes.

Wer also einen gesunden und ausgewogenen Lebensstil an den Tag legt, kann viele beeinflussbare Risikofaktoren eliminieren.

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Symptome Alzheimer

  • Störungen des Gedächtnisses
  • Störungen der Sprache
  • Störungen des planerischen Denken und Handelns
  • Störungen der Alltagskompetenz
  • Störungen der örtlichen und zeitlichen Orientierung

Nicht nur die Gedächtnisleistung ist betroffen

Bei der Alzheimer-Krankheit kommt es nicht nur zum Nachlassen von Gedächtnisleistung, sondern auch zur Einschränkung sozialer und emotionaler Fähigkeiten.
Die verschiedenen Symptome setzen im Laufe der Krankheit ein. Zu diesen gehören:

  • Amnesie: Gedächtnisverlust und Vergesslichkeit
  • Apathie: Betroffene nehmen nicht mehr am Geschehen teil
  • Apraxie: Verlust von praktische Fähigkeiten
  • Aphasie: Sprachstörung und auch fehlendes Verständnis
  • Agnosie: Betroffene können Situationen nicht mehr richtig beurteilen und werten
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Diagnose

Verschiedene Diagnoseverfahren

Die Diagnose des Morbus Alzheimer setzt sich aus verschiedenen Methoden zusammen.

Wegweisend für den Verdacht auf Morbus Alzheimer ist die Anamnese, also sowohl das Gespräch mit der betroffenen Person als auch das Gespräch mit Nahestehenden, die ein verändertes Verhalten beobachtet haben.

Anschließend folgt eine neurologische Untersuchung und, wenn der Verdachte weiterhin besteht, eine CT- oder MRT-Untersuchung des Gehirns.
Hierbei sind oft schon degenerative Veränderungen nachweisbar.

Zusätzlich zu diesen Methoden gibt es noch andere Diagnostiken, die individuell zum Einsatz kommen können.

Gibt es einen Test auf Morbus Alzheimer?

Es gibt einige Tests, die durchgeführt werden können, um eine Beeinträchtigung des Gedächtnisses festzustellen.
Ein Beispiel ist der Mini-Mental-State-Test bei der Merkfähigkeit, Rechenfähigkeit und Orientierungsvermögen geprüft werden.
Auch muss der Patient eine Uhr mit genannter Uhrzeit und eine Figur zeichnen können.

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Behandlung Alzheimer

  • Unheilbar – Eine Heilung von Alzheimer ist bisher unmöglich.
  • Möglichst schneller Beginn mit Therapie günstig.
    • Ziel ist es, möglichst lange ein eigenständiges Leben zu ermöglichen.
  • Medikamente – wie Antidementiva und Antidepressiva können helfen im frühen und mittleren Stadium die Gedächtnisleistung möglichst lange zu erhalten. → siehe Abschnitt Medikamente
  • Nichtmedikamentöse Behandlungsmethoden
    • Musiktherapie
    • Ergotherapie etc. helfen, mit der Erkrankung im Alltag zurechtzukommen.

Ziel ist es, denn Verlauf günstig zu beeinflussen

Heilbar ist der Morbus Alzheimer nicht, dennoch können durch bestimmte Maßnahmen die Symptome gelindert und der Fortschritt leicht verlangsamt werden.

Medikamente verändern die Prognose nicht, lindern aber die Symptome.

Auch durch das Einführen von geregelten Abläufen, den Tag und häufigen Treffen mit Menschen, die der Erkrankte kennt, können die Symptome und die Verwirrung gemindert werden.

 

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Medikamente

  • Antidementiva – Neben Psychopharmaka, die gegen Agitiertheit und Verwirrtheit helfen können, werden auch Medikamente der Gruppe der Antidementiva eingesetzt, die speziell bei Demenz zum Einsatz kommen.
    • Zu diesen gehören Cholinesterasehemmer, NMDA-Antagonisten oder auch Ginko, das bei leichter bis mittelgradiger Demenz Wirkung zeigen kann.

Es ist wichtig zu wissen, dass bei den Antidementiva kein individueller Wirkungsnachweis möglich ist.
Auch muss daher individuell und subjektiv entscheiden werden, ob sie abgesetzt werden. Es kann nämlich sein, dass es nach dem Absetzen zu einem raschen kognitiven Abbau kommt, der nicht rückgängig gemacht werden kann.

Hinweis MedikamenteneinnahmeBeachte bitte: Medikamente solltest Du niemals ohne Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker einnehmen!
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Verlauf

Der Verlauf von Alzheimer ist immer fortschreitend.
Er kann verlangsamt, aber nicht aufgehalten werden.

Grob lässt er sich in drei Stadien einteilen, deren einzelne Dauer etwa drei Jahre sind.

  1. Im ersten Stadium wird die Vergesslichkeit bemerkt und ist das markanteste Symptom.
  2. Im zweiten Stadium kommt der Verlust von praktischen Fähigkeiten hinzu und das Verstehen und Folgen von Konversationen wird immer schwerer. Im letzten Stadium verliert der Betroffene langsam immer mehr die Kraft und das geistige Vermögen am Alltag teilzunehmen, was bis hin zur Bettlägerigkeit führt.
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Prognose

  • Alzheimer nimmt einen schleichenden Verlauf.
  • Es kommt zu einer Verschlechterung des Gesundheitszustandes im Laufe der Jahre.
  • Es kommt zu einem Versterben der Betroffenen nach durchschnittlich 8–10 Jahren.
  • Eine Unterstützung und Pflege ist bei Alzheimer mit der Zeit unabdingbar.
  • Todesursache häufig Lungenentzündung oder Blutvergiftung aufgrund von Druckgeschwür.
  • Medikamentöse Therapie und psychosoziale Maßnahmen können Alzheimer nicht stoppen oder heilen, eine vorübergehende Stabilisierung ist aber möglich und somit ein Hinauszögern der Verschlechterung.

Die Prognose der Morbus Alzheimer ist zwar individuell unterschiedlich, in der Regel aber ähnlich. Im Schnitt leben Betroffene noch etwa 8 bis 10 Jahre, während die Symptome immer weiter fortschreiten.

Es gibt zwar einige Medikamente zur Therapie, diese verändern die Prognose hingegen nicht, sondern verbessern nur die Symptomatik.

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Vorbeugung

  • Bluthochdruck, Diabetes und Cholesterin gut einstellen, Gefäßerkrankungen behandeln.
  • Depressionen, Schlafmangel und geringe Bildung sind auch Risikofaktoren bei Alzheimer und sollten gemieden werden.
  • Auch schwere Kopfverletzungen und wiederholte Gehirnerschütterungen erhöhen auch das Risiko für Alzheimer und sollten ebenfalls vermieden werden.
  • Hörverlust im Alter erhöht ebenfalls das Risiko, an Alzheimer zu erkranken.
  • Auch eine Belastung mit Feinstaub ist ebenfalls als Risikofaktor für Alzheimer anerkannt.
  • Auf eine generelle geistige Aktivität, ausreichend Bewegung und soziale Kontakte sowie eine ausgewogene Ernährung sollte geachtet werden.

Gesunder Lebensstil als beste Vorbeugung vor Alzheimer

Wirklich vorbeugen kann man den Morbus Alzheimer nicht, da es eine Erkrankung des Alters ist und auch bei Betroffenen in der Familie öfter vorkommt.

Wissenschaftlich erwiesen ist aber der Einfluss von gesunder Ernährung und ausreichend Sport auf Demenzerkrankungen.

Wer sich ausgewogen ernährt und sportlich bleibt, hat eine viel geringere Wahrscheinlichkeit im Alter an Demenz oder anderen kognitiven Erkrankungen zu erkranken.

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Differenzialdiagnose

Ähnliche Symptome gibt es bei anderen Krankheiten, die das Gehirn betreffen.

Hierzu zählen:

  • Lewy-Demenz
  • Vaskuläre Demenz
  • Delir
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Lebenserwartung

Durchschnittlich leben an Alzheimer Erkrankte noch etwa 8 bis 10 Jahre.

Dies kann abhängig von der Schwere der Krankheit und dem Alter bei der Erstdiagnose variieren.

Hinweis MedikamenteneinnahmeBeachte bitte: Aussagen über eine mögliche Lebenserwartung sind immer abhängig vom individuellen Verlauf der Erkrankung. Pauschale Aussagen müssen daher immer kritisch betrachtet werden.
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Zahlen & Statistiken

  • Alzheimer ist die häufigste Form der Demenz.
  • In Deutschland leben ca. 1,8 Millionen Menschen mit einer Demenz.
  • Weltweit sind ca. 46,8 Millionen Menschen Demenzkrank.
  • 2020 starben 9450 Menschen in Deutschland an Alzheimer.
  • Das Risiko steigt mit dem Alter:
    • von den 65 - 69-Jährigen sind ca. 1% von Alzheimer betroffen
    • von den 80 - 84-Jährigen sind ca. 14% von Alzheimer betroffen
    • von den über 90-Jährigen sind 33% von Alzheimer betroffen
aktualisiert: 07.07.2025
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  • In Deutschland leben ca. 1,8 Millionen Menschen mit einer Demenz.
  • Weltweit sind ca. 46,8 Millionen Menschen Demenzkrank.
  • 2020 starben 9450 Menschen in Deutschland an Alzheimer.
  • Das Risiko steigt mit dem Alter:
    • von den 65 - 69-Jährigen sind ca. 1% von Alzheimer betroffen
    • von den 80 - 84-Jährigen sind ca. 14% von Alzheimer betroffen
    • von den über 90-Jährigen sind 33% von Alzheimer betroffen
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