Epilepsie (epileptischer Anfall), wenn es zu einer zeitweisen, übermäßigen Aktivität des Gehirns mit unkontrollierten Muskelzuckungen kommt.
Bei der Epilepsie (auch Fallsucht genannt) handelt es sich um eine Erkrankung des Gehirns, die durch ein erhöhtes Risiko für epileptische Anfälle, sprich eine erhöhte Anfallsbereitschaft des Gehirns, gekennzeichnet ist. Bei der Epilepsie sind einzelne Areale des Gehirns übermäßig aktiv. Es können einzelnen Muskeln oder der ganze Körper zucken. Es ist eine Erkrankung, bei der es wiederholt zu epileptischen Anfällen kommt. Der epileptische Anfall beschreibt ein Zustand des Gehirns, bei dem die Nervenzellen in einem bestimmten Bereich des Gehirns oder auch im ganzen Gehirn eine gleichzeitige Aktivität zeigen und somit die reguläre Übertragung unter den Nervenzellen gestört ist.
Die Epilepsien werden von Neurologen behandelt.
Im Idealfall besucht man ein auf Epilepsie spezialisiertes Zentrum.
Zum einen kann man die Epilepsien nach der Ursache unterteilen.
Wenn man die Epilepsie nicht einteilen kann, gibt es auch die Klassifikation der Epilepsien mit unbekannter Ursache bzw. kryptogener Epilepsie.
Die weitere Einteilung erfolgt dann nach Art der Anfälle.
Es gibt Anfälle, die in nur einem Teil des Gehirns entstehen, die nennt man dann fokale oder partielle Epilepsien.
Breitet sich dieser Anfall über das ganze Gehirn aus, nennt man diesen „fokaler Anfall mit sekundärer Generalisierung“.
Dann gibt es die Epilepsien, die von Beginn an das ganze Gehirn betreffen. Diese nennt man generalisierte Epilepsien und die entsprechenden Anfälle „primär generalisiert“.
Es gibt noch viele spezifische Formen der Epilepsien, die man noch genauer einteilen kann.
Es gibt zum einen Veränderungen im Gehirn aus Ursache für Epilepsien oder auch genetische Komponente.
Veränderungen im Gehirn können infolge eines Schlaganfalls, eines Hirntumors, einer Thrombose im Gehirn, Entzündungen im Gehirn, Gehirnblutungen, Fehlbildungen und anderen weiteren Ursachen entstehen.
Je nachdem welche Gehirnbereiche betroffen sind, kann es zu einem breiten Spektrum an Symptomen kommen, die Bewegungen, sowie das Wahrnehmen von Sinneseindrücken betreffen.
Das Auftreten eines epileptischen Anfalls ohne irgendwelche Faktoren, die den Anfall provoziert haben könnten, wie Fieber, Schlafentzug, Alkoholentzug, die Einnahme bestimmter Medikamente u. a. kann ein Hinweis für eine Epilepsie sein.
Nach einem epileptischen Anfall sollten solche Umstände genau mit dem Arzt besprochen werden, um herauszufinden, ob es nun Faktoren gab, die diesen Anfall provoziert haben könnten oder nicht.
Bei immer wieder auftretenden epileptischen Anfällen ohne auslösende Faktoren liegt die Diagnose einer Epilepsie schon nahe.
Aber besteht der Verdacht einer Epilepsie bereits nach einem einmaligen Anfall, kann man die Diagnose auch mit Hilfe einer Bildgebung des Kopfes oder einer Messung der Hirnströme (EEG) stellen.
Wichtig ist auch ein ausführliches Gespräch mit genauer Beschreibung der Anfälle und Umstände. Oft wird auch eine Entnahme des Nervenwassers (Lumbalpunktion) durchgeführt.
Für die genaue Einordnung das Epilepsiesyndrom ist meist ein stationärer Aufenthalt notwendig, bei dem die Anfälle vom Fachpersonal beobachtet und klassifiziert werden können. Dabei können die Hirnströme auch während eines Anfalls gemessen werden, um so den Anfallsursprung im Gehirn genauer lokalisieren zu können.
Eine Kombination von mehreren Medikamenten wird in der Regel nur eingesetzt, wenn Therapien mit einzelnen Medikamenten versagt haben.
Bei einer medikamentösen Therapie einer Epilepsie ist bei den meisten Patienten eine deutliche Besserung der Anfallssituation oder eine Anfallsfreiheit erreichbar.
Manche Patienten können sogar nach einigen Jahren ohne Anfälle in Absprache mit dem behandelnden Neurologen die Medikamente ganz absetzen.
Allerdings gibt es auch Betroffene, bei denen leider keine zufriedenstellende Anfallssituation erreicht werden kann.
Es gibt verschiedene Formen von epileptischen Anfällen. Zunächst werden fokalen Anfälle, beschrieben:
Weitere Anfallsformen, die zu den generalisierten Anfällen gehören, sind:
Es ist nicht immer ganz einfach die Anfallsart einordnen zu können, da es verschiedene Begleitsymptome geben kann. Es bedarf der Einordnung des Anfalls durch einen Neurologen oder Epileptologen.
Die Dauer eines epileptischen Anfalls beträgt in der Regel weniger als 2 Minuten. Dieser kann aber auch 5–15 Minuten lang anhalten.
Bei manchen Betroffenen tritt eine Art Vorgefühl vor einem epileptischen Anfall auf. Dieses Phänomen nennt man Aura. Es kann sich z. B. in Form eines Déjà-vus oder aufsteigende Gefühle aus der Magengegend äußern.
In der Regel kann man die Faktoren, die eine Epilepsie begünstigen, schlecht beeinflussen.
Bei einer bereits bestehenden Epilepsie sollte man zur Vorbeugung weiterer Anfälle auf eine regelmäßige Medikamenteneinnahme achten und auslösende Faktoren meiden.
Epilepsien können auch schon im Säuglingsalter auftreten.
Falls der Verdacht besteht, dass das Baby epileptische Anfälle hat, sollte ein Arzt aufgesucht werden, damit auch hier die Anfälle eingeordnet werden können, um eine geeignete Therapie einleiten zu können.
Wichtig ist, mit dem behandelnden Neurologen zu besprechen, welches antiepileptische Medikament in der Schwangerschaft eingenommen werden sollte, da die Gefahr für Fehlbildungen beim ungeborenen Kind durch die Einnahme der Medikamente unterschiedlich ist.
Daher sollte sich die Betroffene am besten vor einer geplanten Schwangerschaft mit dem behandelnden Neurologen beraten, welches Medikament am besten für die Schwangerschaft gewählt werden sollte.
Empfohlen wird auch immer die Einnahme von Folsäure während der Schwangerschaft.
Insbesondere große Anfälle sollten während der Schwangerschaft vermieden werden.
Therapiemöglichkeiten, Medikamenteneinnahme und Diagnoseverfahren müssen oft an die Schwangerschaft angepasst werden.
Du solltest daher immer Deinen behandelnden Arzt/Ärztin über die Schwangerschaft informieren.