Asthma (Asthma bronchiale) im Kindesalter, wenn es zu einer dauerhaften / chronisch-entzündlichen Erkrankung der Atemwege kommt.

Unter Asthma bei Kindern, auch Asthma bronchiale genannt, versteht man eine chronische Erkrankung der Atemwege, die auf einem überempfindlichen Bronchialsystem beruht. Durch die verengten Atemwege kommt es zu wiederkehrenden Anfällen mit Atemnot und Husten. Man unterscheidet, je nach Auslöser, ein allergisches Asthma von einem nicht-allergischen Asthma.

Bei dieser Erkrankung kann es unter Umständen zu einem sehr gefährlichen Verlauf kommen. Bei folgenden Anzeichen solltes Du einen Notarzt verständigen!
Atemnot, blaue Verfärbung der Lippen oder Nägel, Engegefühl in der Brust, Schwierigkeiten beim Sprechen, plötzliche Verschlechterung der Symptome, ausbleibende Besserung der Symptome trotz Anwendung von Rettungsmedikation.
Bei Asthma handelt es sich um eine potenziell gefährliche Erkrankung, wenn diese nicht richtige behandelt wird.
Bei Verdacht auf Asthma solltest Du immer einen Kinderarzt aufsuchen, um eine sichere Diagnose zu stellen.
Leidet Dein Kind an Asthma und hat einen akuten, schweren Asthmaanfall mit Atemnot, muss Dein Kind mit einem Rettungsdienst mit Notarzt ins Krankenhaus gebracht werden
Asthma Bronchiale kann zum einen eingeteilt werden nach Entstehung:
Zum anderen kann Asthma nach Schweregrad eingeteilt werden.
Das allergische, oder auch als extrinsische Asthma bezeichnet, wird durch harmlose Substanzen der Umwelt ausgelöst. Es handelt sich dabei um eine Allergie. Allergiker reagieren auf diese Substanzen allergisch.
Zu den nicht allergischen Asthma zählen Infekte, welche durch Bakterien oder Viren ausgelöst wurden.
Asthma kann jedoch auch durch andere Auslöser entstehen. Vor allem die körperliche Anstrengung für zu den Symptomen des Asthmas. Aber auch bestimmte Medikamente, sehr kalte Luft und psychischer Stress und Schadstoffe in der Luft lösen diese Form aus.
Darüber hinaus kommt es zu einer Einteilung in vier Schweregrade. Je öfter die Symptome trotz medikamentöser Behandlung auftreten, desto höher der Schweregrad des Asthmas.
Die Ursachen für ein Asthma bei Kindern sind vielfältig und stellen ein Zusammenspiel aus inneren und äußeren Faktoren dar.
Bei den auslösenden Faktoren für Asthma kann zwischen einem allergischem Asthma, nicht-allergischem Asthma und Auslösern für alle Asthmaformen unterscheiden werden.
Ursachen eines allergischen Asthmas
Allergisches Asthma wird durch das jeweilige Allergen ausgelöst. Dazu zählen:
Ursachen eines nicht-allergischen Asthmas
Zu den Auslösern des nicht-allergischen Asthmas zählen:
Generelle Auslöser für alle Formen (pseudoallergisch):
Risikofaktoren für die Entwicklung eines Asthmas sind unter anderem Asthma oder andere allergische Erkrankungen in der Familie, Übergewicht, Allergien, Infektionen und Zigarettenrauch-Exposition.
Bei einem allergischen Asthma kommt es beim Erstkontakt mit dem Allergen zu einer Produktion von IgE-Antikörpern.
Diese führen bei einem erneuten Kontakt mit dem Allergen zu einer Freisetzung von entzündungsfördernden Stoffen.
Typisches Anzeichen des Asthmas bei Kindern ist vor allem die Atemnot.
Anzeichen für Atemnot bei Kindern sind Einziehungen unterhalb oder im Bereich zwischen den Rippen und eine Blaufärbung der Lippen.
Die Atemnot führt auch zu Unruhe und Panik.
Charakteristisch für einen Asthmaanfall ist das „Giemen“, ein typisches pfeifendes Geräusch beim Ausatmen.
Die Phase des Ausatmens ist ebenfalls verlängert.
Hinzu kommt ein starker Hustenreiz.
Ein Asthmaanfall tritt häufig nachts oder in den frühen Morgenstunden auf.
Bei allergischem Asthma treten die Symptome oder Asthmaanfälle eher saisonal gehäuft auf.
Neben Asthma leiden Betroffene häufig unter begleitenden Erkrankungen aus dem sogenannten atopischen Formenkreis, wie z. B. Neurodermitis.
Zur Diagnose eines Asthmas beim Kind gehören die Frage nach Symptomen und Auslösern, anderen atopische Erkrankungen und solchen Erkrankungen in der Familie.
Befindet sich der Patient gerade in einem akuten Asthmaanfall, können beim Abhören mit dem Stethoskop das Giemen, eine pfeifende Atmung, und ein verlängertes Ausatmen gehört werden.
Lungenfunktionstest
Zur weiteren Diagnostik gehört noch die Lungenfunktion.
Hier werden bestimmte Lungenwerte bestimmt, die spezifisch für ein Asthma sind (FEV1 oder Tiffeneau-Index). (→ Lungenfunktionstest)
Reversibilitätstest
Der Reversibilitätstest in der Lungenfunktion kann zum Einsatz kommen, um ein überempfindliches Bronchialsystem nachzuweisen.
Hierfür erfolgt die Gabe von Salbutamol, einem Medikament, das die Bronchien weit stellt.
Nach der Gabe werden die Messung spezifischer Parameter wiederholt.
Wenn sich die Werte ausreichend verbessert haben, hat vermutlich das Medikament gewirkt, was für ein Asthma sprechen würde.
Blutuntersuchung
Zusätzlich können aus dem Blut noch Antikörper der Klasse IgE und spezifisches IgE gegen Allergene bestimmt werden. (→ Blutuntersuchung)
Allergietest
Ein zusätzlich durchgeführter Allergietest gibt Aufschluss über mögliche allergene Auslöser. Dieser Nachweis einer Allergie ist mittels Picktest oder einer Blutuntersuchung möglich. (→ Allergietest)
Mit Asthma sollte man zuerst einmal zu einem Kinderarzt gehen.
Zur weiteren Abklärung kann anschließend eine Überweisung zu einem Lungenfacharzt (Pneumologen) erfolgen.
Im Internet findet man auf diversen Seiten Online-Tests auf Asthma. Auch bei uns.
Diese fragen jedoch nur gewisse Symptome und Risikofaktoren ab und können einen Arztbesuch in keinem Fall ersetzen.
Erst durch die passende Diagnostik kann eine sichere Diagnose gestellt werden.
Dieser kann zusätzlich, je nach Ergebnis der Untersuchung, direkt eine passende Therapie einleiten.
Gerne können Sie sich bei uns, oder auch bei anderen Webseiten auf mögliche Erkrankungen testen, beachten Sie jedoch immer die Grenzen von Selbsttests.
Etwa 10 - 15 % aller Kinder in Deutschland sind von Asthma betroffen.
Somit ist Asthma die häufigste chronische Erkrankung im Kindesalter. Laut einer Studie (vgl. Weißbuch Lunge 2014) ist sowohl die Häufigkeit, als auch die Schwere des Asthmas in den letzten Jahren gestiegen.
Jungen sind in etwa doppelt so oft von Asthma betroffen wie Mädchen.
Ein Großteil der betroffenen Kinder entwickelt die Symptome eines Asthmas bereits vor Vollendung des fünften Lebensjahres.
30 % der an Asthma erkrankten Kinder entwickeln die Symptome noch vor dem 1. Geburtstag.
80 - 90 % der erkrankten Kinder entwickeln Asthma vor dem 5. Geburtstag
Im Erwachsenenalter leiden ca. 6 % aller Deutschen an Asthma.
Ziel der Behandlung von Asthma bei Kindern ist die Vermeidung eines Asthmaanfalls und das Vermeiden von Spätfolgen.
Es wird zwischen einer Bedarfstherapie im Falle eines Asthmaanfalls und einer Basistherapie unterschieden.
Die Therapie von Asthma bei Kindern und Jugendlichen ist in 6 Stufen gegliedert und richtet sich nach dem Schweregrad.
Zur allgemeinen Therapie gehören das Meiden von Auslösern (z. B. Allergene), ein normales Körpergewicht und körperliche Aktivität.
Medikamentöse Behandlung (→ siehe Abschnitt Medikamente)
Die medikamentöse Behandlung besteht aus einer Stufentherapie, die sich nach dem Grad der Asthmakontrolle richtet.
Hier wird unterschieden zwischen:
Wirkstoffe, die bei Asthma bei Kindern eingesetzt werden, sind kurz- und langwirksamen Betamimetika sowie inhalativen Corticoide und weiteren spezielle Medikamente.
Spezifische Immuntherapie
Eine weitere Therapieoption stellt die sogenannte spezifische Immuntherapie (Hyposensibilisierung) dar.
Hier wird über einen längeren Zeitraum hinweg, in geringen Dosen das Allergen, auf das der Körper reagiert, in Form von Tropfen oder Spritzen verabreicht.
Dies führt im besten Fall dazu, dass sich der Körper an das Allergen „gewöhnt“ und nicht mehr mit einer so starkem Reaktion antwortet.
Diese Form der Therapie ist jedoch nicht für alle Asthmaauslöser möglich.
Kommt es durch einen Asthmaanfall zur erschwerter Atmung und Atemnot, ist es selbsterklärend, dass Kinder Angst haben nicht mehr Atmen zu können.
In diesem Fall ist es besonders wichtig, das Kind zu beruhigen.
Für Sie als Eltern ist es hilfreich, wenn Sie in Gedanken bereits einen Plan für solche Fälle im Kopf haben.
Versuchen Sie dem Kind Sicherheit geben, in dem Sie ruhig und verständnisvoll auf das Kind einreden.
Sollten die Medikamente keine Wirkung zeigen und es kommt zu einer Verschlechterung der Symptome, wie Blaufärbung der Haut, Apathie des Kindes oder flacher, schneller Atmung, zögern Sie nicht und rufen Sie einen Notarzt.
All diese Medikamente werden im Rahmen der Stufentherapie in verschiedenen Kombinationen als Dauermedikation eingesetzt.
Eine letzte Medikamentengruppe sind die Anti-IgE-Antikörper.
Sie werden jedoch nur eingesetzt, wenn die anderen Medikamente keine Wirkung erzielen.
Ein Großteil der genannten Medikamente wird in Form von Asthmasprays verabreicht.
Vor allem bei Kindern ist es wichtig, dass sie in der richtigen Einnahme geschult werden.
Für Kinder unter sechs Jahren gibt es bestimmte Inhalationshilfen, in die das Medikament gegeben wird. Ältere Kinder können das Asthmaspray direkt benutzen.
Hier ist es wichtig, das Spray vor Gebrauch kräftig zu schütteln.
Dann sollte das Kind tief ausatmen, das Mundstück mit den Lippen umschließen und dann gleichzeitig tief einatmen und den Sprühkopf betätigen.
Nach dem Einatmen des Medikamentes sollte die Luft kurz (10-15s) angehalten werden.
Dies ermöglicht ein möglichst langes Verbleiben des Wirkstoffes in der Lunge.
Bei Asthmasprays mit inhalativen Corticoiden ist es wichtig nach der Anwendung ein Schluck zu trinken oder den Mund auszuspülen, um Pilzinfektionen im Mund zu vermeiden.
Bei einem Teil der Kinder mit Asthma verschwindet dies nach der Pubertät.
Ein Wiederauftreten im Erwachsenenalter ist jedoch möglich.
Bei regelmäßiger und gewissenhafter Medikamenteneinnahme ist eine Kontrolle des Asthmas gut möglich und die Lebensqualität ist nicht stark eingeschränkt.
Die gefürchtete Komplikation bei Asthma im Kindesalter ist der Status asthmasticus. Es handelt sich dabei um einen akuten Notfall, bei dem das Kind stationär aufgenommen werden muss.
Bevor das Asthma das erste Mal auftritt, kann man dem Ausbruch bedingt vorbeugen, indem man bereits in der Schwangerschaft und Stillzeit auf Nikotin, sowohl aktiv als auch passiv, verzichtet.
Nach der Geburt werden mindestens vier Monate Stillen und eine Durchführung aller, von der STIKO empfohlenen, Impfungen zur Vorbeugung empfohlen.
Da jedoch auch genetische Faktoren eine Rolle spielen, kann man Asthma bei Kindern nicht komplett vorbeugen.
Um einem Asthmaanfall vorzubeugen, sollte auf eine regelmäßige Einnahme der Medikamente geachtet werden
Auslöser wie Allergene und Tabakrauch sollten gemieden werden.
Regelmäßige Bewegung ist ebenfalls wichtig.
Asthma bronchiale ist nicht ansteckend.
Asthma Bronchiale kann in 3 Grade eingeteilt werden:
Grundsätzlich kann Sport auch von Kindern mit Asthma durchgeführt werden und eine gewisse körperliche Bewegung ist sogar wichtig.
Es gibt einige Dinge, die jedoch beachtet werden sollten.
Zum einen sollte die Bedarfsmedikation (Asthmaspray) immer mitgeführt werden, um bei einem Anfall schnell gegenzusteuern.
Weiterhin sollten sich betroffene Kinder vor dem Sport gut aufwärmen und einen „Kaltstart“ vermeiden.
Es empfiehlt sich immer vor Beginn einer neuen Sportart dies mit dem behandelnden Facharzt zu besprechen, da dieser am besten die individuellen Voraussetzungen des Kindes kennt.
In etwa der Hälfte aller Fälle verschwindet das Asthma nach der Pubertät.
Ein Rückfall zu einem späteren Zeitpunkt im Leben ist jedoch möglich.
Bei einigen verbleibt die Erkrankung ein Leben lang.
Hier können Medikamente helfen, eine weitestgehende Anfallsfreiheit zu ermöglichen.
Diese Medikamente können das Asthma jedoch nicht heilen.