Bandscheiben - Vorwölbung

Die Bandscheibe(n) (Discus intervertebralis) befinden sich zwischen den einzelnen Wirbeln und dienen als eine Art Stoßdämpfer für die Wirbelsäule.

Die menschliche Wirbelsäule besteht aus 24 Wirbeln mit insg. 23 Bandscheiben.

Durch die Bandscheiben erhält die Wirbelsäule ihre Beweglichkeit.

Jede Bandscheibe besteht aus einem Faserring (Anulus fibrosus) und einem beweglichen, weichen Kern (Nucleus pulposus).
Bei Bewegung verschiebt sich dieser Kern.

• Verschleiß – altersbedingter Verschleiß des Faserrings.
• Übermäßige Belastung – schwere körperliche Arbeit.
• Zu schwache Muskulatur – eine zu schwach ausgebildete Bauch- und Rückenmuskulatur begünstigt die Entstehung einer Bandscheibenvorwölbung.
• Unfall – ruckartige Bewegung, traumatische Ursache (z. B. bei einem Unfall)
• Schlechte/ falsche Haltung – gewohnheitsmäßige Haltungsfehler (z.B. im Beruf) oder angeborene Fehlhaltung
• Bewegungsmangel
• Übergewicht
• angeborene Bindegewebsschwäche

• Ohne Anzeichen – wie auch bei einem Bandscheibenvorfall, kommt es auch bei einer Bandscheibenvorwölbung oftmals zu keinen Beschwerden.
• Lokale Schmerzen – in der Regel Schmerzen an der betroffenen Stelle der Wirbelsäule.
• Ausstrahlende Schmerzen – die Schmerzen können noch in andere Körperregionen ausstrahlen, je nachdem, welche Nerven von der Kompression betroffen sind.
• Neurologische Anzeichen – Taubheitsgefühle und Lähmungserscheinungen sind möglich. Missempfindungen und Sensibilitätsstörungen ebenfalls.
• Auch Magen-, Darm- und Blasenbeschwerden sind möglich.

Beachte bitte: Es müssen nicht zwangsläufig immer alle diese Bandscheiben - Vorwölbung - Symptome auftreten. Manchmal sind Anzeichen stärker, manchmal schwächer oder treten erst gar nicht auf!

• Anamnese – in einem Gespräch mit dem Patienten erfragt der Arzt die typischen Anzeichen.
• Körperliche Untersuchung
  • Bewegungseinschränkungen
  • Sensibilitätsstörungen
  • Reflexe
• Bildgebende Verfahren – zur Darstellung der Wirbelsäule, insbesondere der Bandscheiben.
  • Magnetresonanztomographie (MRT)
  • Röntgen
  • Computertomographie (CT)

Wie auch bei einem Bandscheibenvorfall kann auch die Bandscheibenvorwölbung in jedem Abschnitt der Wirbelsäule auftreten.

• Lendenwirbelsäule – sehr oft (meist L4/L5, L5/S1)
• Halswirbelsäule – seltener (meist HWK5/HWK6, HWK6/HWK7)
• Brustwirbelsäule – sehr selten (meist Th8 bis Th12)

• Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) – wie Ibuprofen oder Diclofenac
• Paracetamol
• Opioide – bei einer Bandscheibenvorwölbung mit sehr starken Schmerzen.
• PRT – Injektion eines Lokalanästhetikums oder Glucocorticoids (in der Regel Cortison) in den betroffenen Wirbelsäulenabschnitt

Beachte bitte: Medikamente solltest Du niemals ohne Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker einnehmen!

In fast allen Fällen wird eine Bandscheibenvorwölbung konservativ (ohne Operation) behandelt.
Eine Operation kann in Erwägung gezogen bei:

• Anhaltenden und starken Beschwerden
• Ausbleibender Therapieerfolg bei der konservativen Therapie über einen langen Zeitraum

Eine Operation wird notwendig bei:

• Lähmungserscheinungen in den Extremitäten

Beachte bitte: Operationen sind immer mit allgemeinen Risiken verbunden. Erfahre allgemeine Informationen zum Ablauf und Risiken einer Operation. Mehr Infos

• In den meisten Fällen (ca. 80-90%) kommt es bei einer Bandscheibenvorwölbung zu einer spontanen Besserung der Symptome.
• In Fällen, bei denen eine operative Behandlung erfolgt ist, sind die Aussichten in den meisten Fällen ebenfalls gut.

• Ausreichende Bewegung
  • Fahrrad statt Auto fahren.
  • Treppen steigen anstelle des Aufzugs.
  • Regelmäßiger Sport und Stärkung der Rückenmuskulatur.
  • Arbeiten an einem höhenverstellbaren Schreibtisch.
• Rückenschonendes Verhalten – Rückenschonendes Heben, Heben schwerer Lasten vermeiden
• Vorbeugung nicht immer möglich – gänzlich vorbeugen kann man einer Bandscheibenvorwölbung oder einem Bandscheibenvorfall jedoch nicht, da auch genetische Faktoren, Bindegewebsschwächen und Verletzungen einen Einfluss auf die Entstehung haben.