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pfeilWas ist das?

Eine Spondylodiszitis beschreibt eine von den Bandscheiben ausgehende Entzündung, welche auf angrenzende Wirbelkörper übergeht. Oft sind Bakterien die Auslöser einer Spondylodiszitis.

Zusammenfassung Spondylodiszitis

  • Es kommt zur Entzündung der Bandscheibe und Wirbelkörper.
  • Meist sind Bakterien die Auslöser.
  • Eine Behandlung mit Antibiotika wird notwendig.
  • Bei rechtzeitiger Diagnose und konsequenter Behandlung ist die Prognose gut.
  • Bei ausbleibender Behandlung drohen schwere Verletzungen der Wirbelsäule.
Epidemiologische FaktenHäufigkeit1/250.000
Alters FaktenAlter~ 50 - 70
Geschlecht FaktenGeschlecht~ 1 : 3
pfeilIst das gefährlich?

Eine Spondylodiszitis ist gefährlich.

Ohne entsprechende Behandlung kann es zu schweren Schäden an Bandscheibe und Wirbelkörper kommen.

Neurologische Ausfälle bis hin zur Querschnittslähmung sind möglich.

Auch eine Ausbreiten der Infektion auf weitere Organe ist denkbar.

Die Spondylodiszitis muss zwingend behandelt werden.

Gefährlichkeit - 5.3 /10
pfeilWann zum Arzt?

Bei Anzeichen von anhaltenden Rückenschmerzen solltest Du immer einen Orthopäden zur Abklärung aufsuchen.

Weitere Anzeichen der Spondylodiszitis sind eine mögliche Abgeschlagenheit und Fieber.

In den meisten Fällen wird eine Antibiotikatherapie notwendig.

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Einteilung & Formen

Eine Spondylodiszitis kann je nach Eintrittspforte des Erregers unterschieden werden.

  • Endogene Spondylodiszitis – der Erreger gelangt aus einer anderen Stelle des Körpers über die Blutbahn oder Lymphbahn an die Wirbelsäule.
  • Exogene Spondylodiszitis (eher selten) – aufgrund von Wirbelsäulenoperationen oder Injektionen in der Nähe der Wirbelsäule.

Begriffe

  • Spondylitis – Entzündung des Wirbelkörpers.
  • Diszitis – Entzündung der Bandscheibe.

Zum Zeitpunkt der Diagnose sind meist Wirbelkörper und Bandscheibe betroffen, daher handelt es sich fast immer um das Beschwerdebild der Spondylodiszitis.

Eine Osteomyelitis liegt vor, wenn sich das Knochenmark und umliegendes Knochengewebe entzündet.

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Ursachen Spondylodiszitis

  • Bakterielle Infektion – meist sind Bakterien die Auslöser
    • z. B. mit dem Erreger Staphylokokken (Staphylokokkus aureus) - 55- 90%.
    • Meist durch Streuung von Bakterien über die Blut- oder Lymphbahnen.
    • Eine Punktion im Bereich des Rückens ist eine weitere mögliche Ursache der Spondylodiszitis.
  • Pilze oder Parasiten – auch Infektion durch Pilze und Parasiten sind möglich.

Risikofaktoren für die Entstehung einer Spondylodiszitis

  • Hohes Alter
  • Diabetes Mellitus
  • Hepatitis
  • Medikamente – Langzeittherapie mit immunschwächenden Medikamenten (z.B. Cortison)
  • Alkoholmissbrauch
  • Übergewicht
  • Immunschwäche
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Symptome Spondylodiszitis

  • Schmerzen – starker Klopfschmerz genau über den entzündeten Wirbeln.
    • Ein Druckschmerz bei alleiniger Berührung der Haut ist auch möglich, jedoch selten.
    • Die Schmerzen werden von Betroffenen oft als unspezifisch beschrieben. 
  • Rückenschmerzen – Schmerzen im Rücken im Bereich der Infektion sind das Hauptsymptom der Spondylodiszitis
    • dumpf und bohrend
    • bereits minimale Bewegungen, vor allem das nach vorne Beugen, sind sehr schmerzhaft.
    • Schonhaltung führt zu einer steifen Körperhaltung.
    • Allgemeine Krankheitssymptome
    • Neurologische Symptome – wenn das Rückenmark mitbetroffen ist (im späterem Stadium).
      • Lähmungen
      • Gefühlsstörungen
      • Missempfindungen
    • Bildung eines Buckels – bei weit fortgeschrittener Erkrankung mit großer Wirbelkörperzerstörung kann ein spitzwinkliger Buckel (sogenannter Gibbus) entstehen
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    Diagnose Spondylodiszitis

    Zwischen dem Zeitpunkt des Auftretens der Spondylodiszitis und der Diagnose vergehen in der Regel zwei bis 6 Monate.

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    Behandlung Spondylodiszitis

    • Schonung – Ruhigstellung des betroffenen Wirbelsäulensegments. Z. B. Bettruhe oder ggf. Tragen eines Rahmenstützkorsetts.
    • Antibiotika – das Antibiotikum wird meist zunächst 2–4 Wochen intravenös und danach oral gegeben.
    • Medikamentöse Schmerztherapie
      • Paracetamol
      • nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) – Ibuprofen, Diclofenac
    • Operativer Eingriff
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    Übungen bei Spondylodiszitis

    Bevor Du trainierst!
    Safety Muscle

    Bitte bespreche Übungen im Vorfeld immer mit Deinem Arzt oder Therapeuten!

    Bei starken Schmerzen, Bewegungseinschränkungen oder Ausfallerscheinungen solltest Du von Übungen absehen. Übungen sollten den Schmerz nie verschlimmern.

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    Medikamente

    • Antibiotika – zur Behandlung der bakteriellen Ursache der Spondylodiszitis
    • Medikamentöse Schmerztherapie – zur Behandlung der Schmerzen aufgrund der Spondylodiszitis
      • Paracetamol
      • nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) – Ibuprofen, Diclofenac
    Hinweis MedikamenteneinnahmeBeachte bitte: Medikamente solltest Du niemals ohne Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker einnehmen!
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    Prognose

    Die Prognose einer Spondylodiszitis ist abhängig von verschiedenen Faktoren.

    • Infektionsausmaß bei Diagnosestellung
    • Bakterienart
    • Art der Therapie – Konservative/ Operative Therapie
    • Körperlicher Gesamtzustand
    • Bei Kindern ist die Prognose einer Spondylodiszitis günstig
    • Trotz optimaler Therapie kann man nicht vollständig ausschließen, dass es nach Jahren nicht zu einem Aufflammen der Infektion kommt.
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    Komplikationen

    Unbehandelt können eine Reihe Komplikationen entstehen.

    • Verformung der Wirbelsäule
    • Neurologische Ausfälle bis zur Querschnittslähmung.
    • Abszessbildung mit Gefahr einer Blutvergiftung
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    Dauer

    • In der Regel findet eine Ruhigstellung und Antibiotikatherapie über mehrere Wochen statt.
    • Meist zunächst intravenöse Gabe von Antibiotika, daraufhin orale Einnahme für etwa 4–6 Wochen.
    • In schwerwiegenden Fällen kann die Therapie bis zu drei Monaten betragen.
    • Sämtliche Behandlungen und Kontrolluntersuchungen erstrecken sich oftmals über einen Zeitraum von über einem Jahr, bis von einer endgültigen Heilung gesprochen werden kann.
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    Vorbeugung

    Bisher gibt es keine gezielten Vorbeugungsmaßnahmen vor einer Spondylodiszitis.

    Die Risikofaktoren für die Entstehung einer Spondylodiszitis können jedoch vermieden werden

    • Gesunde Ernährung
    • Regelmäßige Bewegung
    • Gezielte Stärkung der Rückenmuskulatur
    • Gesunde Körperhaltung
    • Meiden von Rauchen und übermäßigem Alkoholkonsum
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    Lokalisation

    Bei etwa der Hälfte der Fälle ist die Lendenwirbelsäule betroffen. Die Brustwirbelsäule macht etwa 35% der Fälle aus und in 15% der Fälle ist die Halswirbelsäule betroffen.

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    Heilung

    Bei rechtzeitiger und erfolgreicher Behandlung mit Antibiotika heilt die Spondylodiszitis folgenlos aus

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    Lebenserwartung

    In 2 - 20% der Fälle verläuft eine Spondylodiszitis tödlich.

    Hinweis MedikamenteneinnahmeBeachte bitte: Aussagen über eine mögliche Lebenserwartung sind immer abhängig vom individuellen Verlauf der Erkrankung. Pauschale Aussagen müssen daher immer kritisch betrachtet werden.
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    Zahlen & Statistiken

    • Häufigkeit – eine Spondylodiszitis tritt mit ca. 1 Betroffenen auf 250.000 Menschen eher selten auf.
    • Geschlecht – Männer sind häufiger betroffen als Frauen.
    • Alter – Das Durchschnittsalter beträgt 50 - 70 Jahre.
    aktualisiert: 22.03.2025
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