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pfeilWas ist das?

Wirbelgleiten auch als Spondylolisthese oder Gleitwirbel bezeichnet, beschreibt einen Vorgang, bei dem sich die Wirbelkörper aufgrund einer Instabilität gegeneinander verschieben. Es entstehen Bewegungseinschränkungen und Schmerzen. Oftmals ist die Lendenwirbelsäule betroffen.

Zusammenfassung Wirbelgleiten

  • Bei einem Wirbelgleiten verschieben sich die Wirbelkörper gegeneinander.
  • Ursache ist oft altersbedingt und eine übermäßige Beanspruchung der Wirbelsäule.
  • Je nach Ausmaß kommt es zu unspezifischen Rückenschmerzen.
  • Ein Röntgenbild gibt Ausmaß der Verschiebung.
  • In den meisten Fällen reicht eine konservative Behandlung.
Epidemiologische FaktenHäufigkeit~ 5 %
Alters FaktenAlter~ 50 - 60
Geschlecht FaktenGeschlecht~ 2 : 1
pfeilIst das gefährlich?

Ein Wirbelgleiten (Spondylolisthesis) ist erst einmal nicht gefährlich.

Durch das Gleiten der Wirbel kommt es jedoch zu einem vermehrten Verschleiß und Degeneration der Bandscheiben kommen.

Die Folgen sind Einschränkungen der Lebensqualität durch Rückenschmerzen und Bewegungseinschränkungen.

Eine Therapie und das Vermeiden auslösender Faktoren sind daher frühzeitig notwendig.

Gefährlichkeit - 1.2 /10
pfeilWann zum Arzt?

Anhaltende Rückenschmerzen und Bewegungseinschränkungen der Wirbelsäule solltest Du unabhängig der Ursache immer zeitnah von einem Orthopäden abklären lassen.

Die Symptome bei einem Wirbelgleiten sind oft unspezifisch und ähneln anderer Ursachen.

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Entstehung

Bei einem Wirbelgleiten (Spondylolisthesis) rutscht der Wirbel aus seiner natürlichen Position entweder nach vorne oder hinten.

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Anatomie

Die Wirbelsäule (Columna vertebralis) besteht aus

  • 7 Halswirbeln
  • 12 Brustwirbeln
  • 5 Lendenwirbel
  • Kreuzbein
  • Steißbein

Zwischen den Wirbeln befinden sich ins. 23 Bandscheiben.

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Einteilung & Formen

Je nachdem welcher Bereich der Wirbelsäule von einem Wirbelgleiten betroffen ist, kann man unterscheiden in:

  • Wirbelgleiten der Halswirbelsäule
  • Wirbelgleiten der Brustwirbelsäule
  • Wirbelgleiten der Lendenwirbelsäule (häufigste Form)
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Ursachen Wirbelgleiten

  • Degenerative Wirbelsäulenerkrankungen – die häufigste Ursache ist der alterungsbedingte Verschleiß. Vor allem im Bereich der Lendenwirbelsäule.
    • Alterungsprozess – altersbedingter Verlust an Flüssigkeit der Bandscheibe sowie Muskelkraft
  • Überbeanspruchung (isthmischen Spondylolisthesis) – vor allem bei sportlicher Aktivität (Leistungssportler sind oft von einem Wirbelgleiten betroffen).
    • z. B. Geräteturnen, Trampolinspringen, Stabhochsprung oder Wurfdisziplinen, Delphinschwimmer.
  • Seltene Ursachen
    • Entzündungen
    • Verletzungen
    • Erkrankungen
    • Nach Operationen
    • Tumore
    • Genetische Faktoren
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Symptome Wirbelgleiten

Die Beschwerden eines Wirbelgleitens sind abhängig vom Schweregrad der Erkrankung.

  • Ohne Anzeichen – ein Wirbelgleiten kann schmerzlos sein, wenn weniger als die Hälfte der Wirbelkörper betroffen ist.
  • Unspezifische Rückenschmerzen – die Schmerzen können spontan auftreten und sich gürtelförmig vom Rücken bis nach vorne Richtung Bauch ausbreiten.
    • Zunahme der Schmerzen beim Strecken des Rückens.
    • Die Beschwerden ähneln den Anzeichen eines Bandscheibenvorfalls.
  • Neurologische Erscheinungen – Sensibilitätsstörungen und Muskelschwäche sind möglich.
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Diagnose Wirbelgleiten

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Behandlung Wirbelgleiten

In den meisten Fällen lassen sich die Schmerzen bei einem Wirbelgleiten mit konservativen Maßnahmen in den Griff bekommen und somit die Lebensqualität deutlich verbessern.
Es kann jedoch bis zu 3 Monate dauern, bis sich die Anzeichen bessern.

  • Rückenschonender Alltag – Erlernen von Maßnahmen zur gezielten Entlastung der Wirbelsäule im Alltag und im Arbeitsleben
    • Vermeiden bestimmter Risikosportarten.
    • Auswahl rückenschonender Sportarten.
  • Physiotherapie – Maßnahmen zur Stärkung und Mobilisierung der Wirbelsäule.
  • Orthopädische Schuheinlagen
  • Elektrotherapie – Aktivierung der Muskulatur durch Stromfluss
  • Gewichtsreduktion – bei Übergewicht
  • Medikamentöse Schmerztherapie – z. B. nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen oder Diclofenac
  • evtl. kortisonhaltige Injektionen – an den betroffenen Nervenwurzeln
  • Operativer Eingriff – nur in seltene Fällen notwendig.
    • Fixierung von verrutschten Wirbelkörpern in ihrer richtigen Position
    • Auffüllen von Zwischenräumen mit Titan oder Kunststoff
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Übungen bei Wirbelgleiten

Bevor Du trainierst!
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Bitte bespreche Übungen im Vorfeld immer mit Deinem Arzt oder Therapeuten!

Bei starken Schmerzen, Bewegungseinschränkungen oder Ausfallerscheinungen solltest Du von Übungen absehen. Übungen sollten den Schmerz nie verschlimmern.

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Medikamente

  • Medikamentové Schmerztherapie - z.B. nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR)
  • Evtl. cortisonhaltige Injektionen
Hinweis MedikamenteneinnahmeBeachte bitte: Medikamente solltest Du niemals ohne Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker einnehmen!
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Operation

Bei einem Wirbelgleiten besteht die Möglichkeit einer Operation. Die Operation wird als Spondylodese bezeichnet.
Allerdings sollten Kosten-Nutzen einer Operation sehr genau abgewogen werden.

Eine Operation ist nur in schweren Fällen notwendig.

Zu den Indikationen zählen:

  • Neurologische Ausfälle wie Störungen der Motorik oder Reflexe
  • Starke Beschwerden
  • Die konservative Therapie bringt keinen Therapieerfolg
  • Es kommt zu einem Fortschreiten des Wirbelgleitens.
Hinweis MedikamenteneinnahmeBeachte bitte: Operationen sind immer mit allgemeinen Risiken verbunden. Erfahre allgemeine Informationen zum Ablauf und Risiken einer Operation. Mehr Infos
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Prognose

  • Die Prognose bei einem Wirbelgleiten ist abhängig von der Schwere.
  • Oftmals kommt es aufgrund der Beschwerden zu einer Einschränkung der Lebensqualität. Eine rechtzeitige Diagnose und Reduktion der Risikofaktoren sind daher sehr wichtig.
  • Meist ist der Verlauf günstig und eine konservative Therapie ausreichend zur Linderung der Beschwerden.
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Verlauf

Ein Wirbelgleiten muss sich nicht zwangsläufig im Laufe der Zeit verschlechtern.

Durch adäquates Training und einem Vermeiden der Risikofaktoren kann sich das Wirbelgleiten stabilisieren.

Kommt es jedoch weiterhin zu Belastungen (z. B. aufgrund von Sport) kommt es in der Regel zu einem Fortschreiten der Erkrankung mit einer zunehmenden Verschlechterung der Symptomatik.

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Dauer

  • Ein Wirbelgleiten ist in der Regel nicht heilbar und bleibt ein Leben lang bestehen.
  • Dauer der Krankschreibung/ Arbeitsunfähigkeit – der Arzt entscheidet von Fall zu Fall, ob und inwiefern eine Arbeitsunfähigkeit vorliegt oder nicht. Faktoren wie die Schwere der Symptome und Art des ausgeübten Berufs spielen dabei eine entscheidende Rolle.
    • Nach einer Rückenversteifung besteht eine Arbeitsunfähigkeit von ca. 4–6 Wochen, in Einzelfällen zwischen 2 und 12 Wochen.
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Vorbeugung

  • Körperliche Aktivität – ausreichende Bewegung und körperliche Aktivität.
  • Rumpfmuskeltraining – gezieltes Stärken der Rücken und Bauchmuskulatur.
  • Normales Körpergewicht – ggf. Reduktion von Übergewicht.
  • Gesunder Lebensstil – mit ausgewogener Ernährung
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Lokalisation

Ein Wirbelgleiten kann jeden Bereich der Wirbelsäule betreffen.

In den meisten Fällen ist jedoch die Lendenwirbelsäule (LWS) betroffen.

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Stadien

Ein Wirbelgleiten kann man in vier Schweregrade einteilen (Henry William Meyerding – Klassifikation 1932):

  • Wirbelgleiten Grad I – der Wirbel gleitet unter 25%.
  • Wirbelgleiten Grad II – der Wirbel gleitet zwischen 25 bis 50%.
  • Wirbelgleiten Grad III – der Wirbel gleitet zwischen 50 bis 75%.
  • Wirbelgleiten Grad IV – der Wirbel gleitet zwischen 75 bis  100%.
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Zahlen & Statistiken

  • Häufigkeit – Ca. 6% der Männer und 3% der Frauen sind von einem Wirbelgleiten betroffen.
  • Lokalisation – in 80% der Fälle ist die Lendenwirbelsäule betroffen.
aktualisiert: 22.03.2025
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