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pfeilWas ist das?

Beim LWS-Syndrom (Lendenwirbesäulensyndrom) handelt es sich nicht um ein eigenständiges Krankheitsbild, sondern um eine Sammelbezeichnung für verschiedene Auslöser für Schmerzen im unteren Rücken (Lendenwirbelsäule). Das Leitsymptom des LWS-Syndroms ist der lokale, auf die Lendenwirbelsäule bezogene Rückenschmerz. Eine bewegliche Wirbelsäule und gut ausgebildete Rumpfmuskulatur schützt vor Beschwerden im LWS-Bereich.

Zusammenfassung LWS-Syndrom

  • LWS Syndrom steht für lokale Schmerzen im unteren Rücken.
  • Die Auslöser für Schmerzen im unteren Rücken sind vielfältig.
  • Oftmals bringt Rückentraining eine langfristige Besserung der Symptome.
  • Akute Beschwerden können mit Wärme und Schmerzmitteln behandelt werden.
Epidemiologische FaktenHäufigkeitoft
Alters FaktenAlterjedes
Geschlecht FaktenGeschlecht~ 1 : 1
pfeilIst das gefährlich?

In den allermeisten Fällen steckt hinter einem LWS Syndrom eine harmlose Ursache, die Du mit gezielten Übungen selbst gut in den Griff bekommen kannst.

Es besteht jedoch ein sehr seltenes Restrisiko, dass hinter einem LWS Syndrom eine ernste Erkrankung der Wirbelsäule stecken kann.
Anzeichen dafür sind Taubheitsgefühle im Bein bis hin zu Lähmungserscheinungen sowie Stuhl und Harninkontinenz.

Bei diesen Anzeichen musst Du Dich sofort in ärztliche Behandlung begeben.

Gefährlichkeit - 1.1 /10
pfeilWann zum Arzt?

Bei harmlosen Ursachen bessern sich die Rückenschmerzen bereits nach wenigen Tagen und ein Arztbesuch wird nicht notwendig.
Bei Rückenschmerzen im unteren Rücken, die länger als drei Tage anhalten, oder sich in Intensität sogar verschlimmern, solltest Du einen Termin bei einem Orthopäden vereinbaren.

Wie bereits erwähnt, kann es in seltenen Fällen zu Lähmungserscheinungen oder Inkontinenz kommen.
In diesen Fällen muss umgehend einen Orthopäden aufgesucht werden.

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Anatomie

Die Lendenwirbelsäule (lumbo) beschreibt den unteren Abschnitt der Wirbelsäule und besteht aus 5 Wirbeln (Lendenwirbeln).

Die Lendenwirbelsäule grenzt nach oben an die Brustwirbelsäule und nach unten an das Kreuzbein.

Zwischen den Lendenwirbel liegen die Bandscheiben der Lendenwirbelsäule.

Physiologisch gesehen ist die Lendenwirbelsäule nach vorne gekrümmte (Lordose).

Aufgrund der hohen mechanischen Belastung der Lendenwirbelsäule kommt es in diesem Abschnitt häufiger zu Beschwerden.

Die meisten Bandscheibenvorfälle sind im Bereich der LWS lokalisiert.

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Einteilung & Formen

Eine mögliche Einteilung des LWS Syndrom erfolgt anhand des Verlaufs.

  • Akutes LWS Syndrom – die Schmerzen bestehen erst seit einem kurzen Zeitraum.
  • Chronisches LWS Syndrom – die Beschwerden bestehen bereits länger als 3 Monate.

Je länger die Rückenschmerzen bereits bestehen, desto schwieriger gestaltet sich die Behandlung.

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Ursachen LWS-Syndrom

Schmerzen im Bereich des unteren Rückens (lumbale Rückenschmerzen) können auf viele verschiedene Ursachen zurückgeführt werden.

Beachte! Die Funktion bestimmt die Struktur. Das bedeutet, alle Deine Bewegungen im Alltag (Funktion) nehmen Einfluss auf die Entwicklung Deiner Sehnen, Bänder, Muskeln und Gelenke (Struktur).

Risikofaktoren für die Entstehung eines LWS-Syndroms:

  • Übergewicht
  • Zu schwache Rumpfmuskeln
  • Schwangerschaft
  • Harte körperliche Arbeit mit Belastung der Lendenwirbelsäule.

Beachte! Veränderte Funktion führen zu Dysbalance in Deinem Körper, wodurch der Rückenstrecker vermehrt arbeiten muss. Dadurch entstehen die häufigsten Ursachen für ein LWS Syndrom.

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Symptome LWS-Syndrom

  • Rückenschmerzen – chronische oder immer wiederkehrende Schmerzen im unteren Rücken, welche bis zum Steißbein oder in die Beine ausstrahlen können.
    • Die Rückenschmerzen werden meist als dumpf, stechend oder ziehend beschrieben.
    • Schmerzverstärkung – mögliche Verstärkung der Symptome beim Niesen, Husten oder Pressen.
  • Sensibilitätsstörungen – Taubheit, Kribbeln oder Lähmungserscheinungen in den Beinen bei Lumboischialgie
    • Symptome an den Füßen – je nachdem welche Region der Lendenwirbelsäule betroffen ist, kann es auch zu ausstrahlenden Schmerzen in die Füße kommen.
  • Blasen- und Darmentleerungsstörungen! (sehr selten) – bei akutem, schwerem Bandscheibenvorfall (bedarf einer notfallmäßigen Abklärung!)

Was sind die Anzeichen bei einem LWS-Syndrom?

Das Gute ist, es konnte zunächst keine schwerwiegende Ursache festgestellt werden.

In den meisten Fällen werden die Schmerzen bei einem LWS Syndrom als dumpfe, plötzlich auftretende Schmerzen beschriebenen. Aber auch chronische Schmerzen im Rücken ohne klinischen Befund können als chronisches LWS Syndrom zusammengefasst werden.
Bestehen die Rückenschmerzen länger als 3 Monate, bezeichnet man es als chronisches LWS Syndrom.

Belastungsabhängige Schmerzen
Fast immer können die Schmerzen bei einem LWS Syndrom durch bestimmte Bewegungen ausgelöst, bzw. verschlimmert werden.
Bestimmte Körperpositionen oder beispielsweise Husten sind typische Auslöser.
Aus diesem Grund kommt es zu Bewegungseinschränkungen, da bestimmte Körperpositionen gemieden werden und der Betroffene eine Art Schonhaltung einnimmt.

Schmerzausstrahlung
Bei einem LWS Syndrom kann es zu einer Ausstrahlung der Schmerzen in Gesäß, Oberschenkel, Wade oder Fuß kommen.
Die Schmerzausstrahlung dient als Zeichen, dass Nerven am Entstehungsmechanismus beteiligt sind.
Man spricht dabei von einer sog. Lumboischialgie.

Sensibilitätsstörungen
Kommt es neben den Schmerzen im tiefen Rücken zu Missempfindungen (Kribbel, Taubheit, Schwäche) spricht dies ebenfalls für eine Mitbeteiligung von Nerven im unteren Rücken

Warnung! Kommt es sogar zu Lähmungserscheinungen in den Beinen, musst Du sofort Deinen Arzt kontaktieren oder Dich in die Notaufnahme begeben.

Wie können die Schmerzen im unteren Rücken beschrieben werden?

  1. Lokalisation – Wo genau befindet sich der Schmerz.
    Kann man den Rückenschmerz punktgenau lokalisieren, spricht dies sehr stark für eine strukturelle Änderung in diesem Bereich. In den meisten Fällen strahlt der Schmerz jedoch in ein größeres Areal aus.
  2. Schmerzintensität – Wie stark ist der Schmerz auf einer Skala von 1 bis 10?
    Oftmals ist der Schmerz bei einem LWS Syndrom zwar nervend, jedoch noch erträglich und mit Schmerzmittel gut in den Griff zu bekommen. Extreme Schmerzen sprechen eher für eine akute Schädigung am Wirbelsäulensegment.
  3. Schmerzphasen – Ist der Schmerz dauerhaft vorhanden?
    Sind die Rückenschmerzen permanent und zeigen eine dauerhaft ähnliche Intensität, spricht dies eher für Beschwerden am Muskel, Sehnen und Bandapparat. Bei heftigsten, kurzen Schmerzen ist eher an die Beteiligung von Nerven zu denken.
  4. Schmerzausstrahlung – Strahlen die Schmerzen in die Beine/ Gesäß aus?
    Wenn es zu einer Ausstrahlung der Schmerzen kommt, ist die Weiterleitung der Nervenimpulse im Bereich der Lendenwirbelsäule gestört.
  5. Schmerzprovokation – Kannst Du den Schmerzen durch bestimmte Bewegungen auslösen oder verringern.
    Wenn Du durch eine bestimmte Körperhaltung den Schmerz korrigieren kannst, bestehen sehr gute Chancen, aktiv mit Übungen gegen den Schmerz vorzugehen.

 

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Diagnose LWS-Syndrom

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Behandlung LWS-Syndrom

Die Behandlung eines LWS-Syndroms ist immer abhängig von der zugrundeliegenden Erkrankung.

  • Bandscheibenvorfall – bei einem Bandscheibenvorfall oder einer Bandscheibenvorwölbung werden zunächst die Schmerzen behandelt und konservative Behandlungsmethoden ausprobiert.
  • Physiotherapie
  • Manuelle Therapie
  • TENS – Transkutane elektrische Nervenstimulation
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Übungen bei LWS-Syndrom

Bevor Du trainierst!
Safety Muscle

Bitte bespreche Übungen im Vorfeld immer mit Deinem Arzt oder Therapeuten!

Bei starken Schmerzen, Bewegungseinschränkungen oder Ausfallerscheinungen solltest Du von Übungen absehen. Übungen sollten den Schmerz nie verschlimmern.

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Medikamente

Medikamente helfen, die Rückenschmerzen zu reduzieren und somit den Alltag zu erleichtern.
In vielen Fällen wirken Medikamente jedoch nur gegen die Symptome und dienen daher nicht einer kausalen (ursächlichen) Therapie.
Die Einnahme und Dauer der Anwendung sollte immer mit einem Arzt abgesprochen werden.

  • Schmerztherapie mit nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) – Ibuprofen, Diclofenac
  • Paracetamol
  • Naproxen (verschreibungspflichtig) – je nach Schwere.
  • Muskelrelaxantien – bei muskulären Verspannungen als Ursache können muskelentspannende Medikamente angewandt werden.
  • Opioide – wie Morphin oder Tramadol in sehr schwereren Fällen mit stark ausgeprägter Schmerzsymptomatik.
Hinweis MedikamenteneinnahmeBeachte bitte: Medikamente solltest Du niemals ohne Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker einnehmen!
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Prognose

Eine allgemeine Prognose bei einem LWS Syndrom ist schwierig, da verschiedene Ursachen zugrunde liegen.
Auch das Ausmaß der Beschwerden und die individuelle körperliche Verfassung spielen bei der Prognose des LWS Syndrom eine entscheidende Rolle.

Herrschen keine chronischen muskulären Probleme vor, kann der Schmerz in der Regel vollständig verschwinden.

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Dauer

  • Heilungsdauer – die Dauer eines LWS Syndrom ist individuelle sehr verschieden und abhängig von der Ursache, sowie dem Ausmaß der LWS-Schädigung.
    • Muskuläre Beschwerden können bereits innerhalb von Tagen oder wenigen Wochen abklingen
    • Wird die Ursache des LWS-Syndroms nicht oder zu kurz therapiert, kann es zu einer Chronifizierung der Rückenschmerzen kommen.
  • Dauer der Krankschreibung – die Dauer der Krankschreibung ist abhängig vom Ausmaß der Beschwerden und lässt sich daher pauschal nicht beantworten, sondern muss von Fall zu Fall mit dem behandelnden Arzt besprochen werden. Eine Krankschreibung kann wenige Tage bis mehrere Monate betragen.
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Vorbeugung

Je nach Ursache kann man einem LWS Syndrom nicht immer vorbeugen.

Es existieren jedoch eine Reihe von Maßnahmen, um die Risikofaktoren für die Entstehung zu minimieren.

  • Trainierte Muskeln – gut trainierte Rumpfmuskeln (tiefe Rückenmuskulatur und Bauchmuskulatur) sorgen für ein stabiles Korsett und schützen dadurch die passiven Strukturen der Lendenwirbelsäule.
  • Beweglichkeit/ Mobility – eine ausreichende Beweglichkeit der Lendenwirbelsäule durch entsprechende Dehnübungen sorgt für ein geschmeidige LWS.
  • Körpergewicht – das Körpergewicht sollte in einem gesunden Maß gehalten werden. Übergewicht muss ggf. abgebaut werden.
  • Rückenschonender Alltag – im Alltag sollte der Rücken nicht allzu stark belastet werden. Zudem ist es hilfreich, rückenschonendes Heben bei starken Lasten zu erlernen.
  • Sitzende Haltung – vor allem bei Menschen mit sitzender Tätigkeit ist es wichtig, immer wieder für Mobilität zu sorgen. Zwischendurch aufstehen und Strecken hilft.
  • Ergonomischer Arbeitsplatz – ein ergonomischer Arbeitsplatz sorgt für eine bessere Haltung bei der Arbeit und hilft dadurch einem LWS Syndrom vorzubeugen.
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Lokalisation

Lokalisation LWS-Syndrom
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Bei einem LWS-Syndrom treten die Beschwerden im unteren Rücken, im Bereich der Lendenwirbelsäule auf.

Je nach Auslöser können die Beschwerden auch in weitere Körperteile ausstrahlen.

 

aktualisiert: 20.10.2025
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Tino Matzunsky, Dr. med. Lisa Klute

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