Definition: Taubheitsgefühl Zehen (Hypästhesie in den Zehen), wenn es zu Sensibilitätsstörungen in einem oder mehrere Zehen kommt.

Der Begriff periphere Neuropathie bezeichnet eine Erkrankung des peripheren Nervens, die mit Missempfindungen einhergeht.
Ein Taubheitsgefühl stellt sich als teilweise sehr unangenehme Wahrnehmung dar. Es gibt verschiedene Ursachen für die Entstehung dessen. Teilweise treten noch »Begleitsymptome«, also weitere Beschwerden, im Zusammenhang mit dem Taubheitsgefühl auf, oder aber das Symptom tritt ohne Begeliterschinungen auf.
Die Gefährlichkeit von Taubheitsgefühlen im Fuß unterscheidet sich tatsächlich nach der zugrunde liegenden Ursache.
Es gibt relativ viele ungefährliche Ursachen, wie z. B. ein Taubheitsgefühl, ausgelöst durch Kälte.
Wobei allerdings auch hier bei langer oder extremer Exposition schwerwiegende Komplikationen auftreten können (z. B. Gefrierbrand)
Es existieren aber auch gefährlichere Ursachen wie z. B. einem Knochenbruch oder eine Vergiftung oder gar chronischen Erkrankungen wie einer Alkoholsucht, MS (Multiple Sklerose) oder Diabetes.
Hier ist aber wichtig zu wissen, dass nicht das Taubheitsgefühl „gefährlich“ ist bzw. die Komplikationen gefährlich werden können, sondern die Folgen der Grunderkrankung.
Wenn das Taubheitsgefühl länger anhält, immer wieder auftritt oder mit Schmerzen verbunden ist, sollte man die Ursache ärztlich abklären lassen.
Wenn ein akuter Bruch vorliegt oder das obere Sprunggelenk ausgekugelt ist, sollte man sogar je nach Umständen den Notarzt rufen.
Bei einem Taubheitsgefühl zu sagen, wann man zum Arzt sollte, ist tatsächlich recht schwierig, da häufig noch andere Symptome auftreten, die manchmal sehr spezifisch sind, aber manchmal auch nicht.
Teilweise wird das Taubheitsgefühl auch gar nicht so wahrgenommen, sondern stellt sich dann erst bei gezielten Fragen dar. Alles in allem sollte man generell zum Arzt, wenn man sich nicht gut fühlt oder verschiedene Symptome auftreten, die man nicht zuordnen kann.
Selten muss man mit einem Taubheitsgefühl den Notarzt rufen.
Dies sollte man vor allem dann tun, wenn zum Beispiel ein offener Bruch vorliegt oder das Sprunggelenk ausgekugelt ist. Hier ist das Taubheitsgefühl auch eher zweitrangig und die Schmerzen und Fehlstellungen stehen im Vordergrund. Es spricht aber für Nervenschäden, die auch umgehend untersucht und therapiert werden sollten.
Weiterhin sollte man den Notarzt rufen, wenn Betroffenen plötzlich Gang- und Gleichgewichtsstörungen, weitere neurologische Ausfälle wie Lähmungen oder Gefühlsstörungen entwickeln, Urin oder Stuhl ungewollt verlieren und das mit akuten Rückenschmerzen einhergeht.
Einerseits können die Symptome für einen Schlaganfall sprechen, andererseits aber für einen ausgeprägten Bandscheibenvorfall, der auf das Rückenmark drückt oder aber auf einen Vitamin B 12 Mangel zurückzuführen sein.
Es gilt, besonders wenn man alleine ist, bei plötzlichen Lähmungen, Gefühlsstörungen, sehr starken Schmerzen oder Bewusstseinsänderungen den Notarzt zu rufen.
Man kann die Ursachen anhand ihrer „Auslöser“ einteilen. Man ordnet hierbei den einzelnen Ursachen Oberbegriffe zu. Folgende sind möglich:
Je nach zugrundeliegender Ursachen lassen sich Taubheitsgefühle in den Zehen einteilen in:
Der Verlauf bei einem Taubheitsgefühl in den Zehen richtet sich nach der Ursache.
Weiterhin spielen individuelle Faktoren und das Einhalten des Therapiekonzeptes (Compliance) eine Rolle.
Manche der genannten Ursachen lassen sich vergleichsweise „schneller“ beheben (Knochenbruch, Morton-Neurom, Mangelerscheinungen, etc.) während andere Ursachen chronisch verlaufen und einen das ganze Leben lang begleiten (FMS, MS).
Diese Erkrankungen können mal schlimmere Symptome (z. B. Schübe) auslösen und dann aber auch über einen längeren Zeitraum „ruhig“ sein.
Generell können alle Ursachen Komplikationen auslösen und auch abhängig davon verändert sich der Verlauf und die Dauer.
Auch hier gilt, dass man keine pauschale Aussage treffen kann, wie genau die auslösende Erkrankung verlaufen wird.
Es gilt: Krankheiten wie Diabetes lassen sich gut therapieren, erfordern aber auch ein strenges Einhalten des Therapiekonzeptes.
Das gefährlich ist, wie auch beim Bluthochdruck, dass man über viele Jahre keine Folgen der Erkrankung spürt und wenn man dann aber Symptome bekommt, ist es meist schon zu spät und man kann „nur noch Schadensbegrenzung“ machen, aber einen Diabetes in dem Stadium nicht mehr rückgängig machen.
Je nach zugrundeliegender Ursache kann es neben dem Taubheitsgefühl in den Zehen zu weiteren Anzeichen kommen.
Dazu zählen:
Ein geschwollenen Knöchel erkennt man von außen sehr gut.
Das Gewebe rund um das Sprunggelenk schwillt sehr stark an.
Je nach Ursache kann es zusätzliche zu einer Einblutung in das umliegende Gewebe kommen. Das Blut sackt ab und befindet sich an der Fußsohle.
Die Behandlung bei Taubheitsgefühlen in den Zehen richtet sich nach der Ursache.
Man kann zwischen konservativen (nicht-operativen) und operativen Methoden unterscheiden.
Je nach zugrundeliegender Ursache bei Taubheitsgefühlen in den Zehen können unterschiedliche Medikamente eingesetzt werden.
Die Prognose bei Taubheitsgefühlen in den Zehen richtet sich nach der Ursache. In den meisten Fällen sind Taubheitsgefühle im Fuß harmlos und verschwinden von alleine wieder.
Es können jedoch in einigen Fällen auch ernste Erkrankungen zugrunde liegen.
Daher sind besonders die begleitenden Symptome (→ siehe begleitende Symptome) ein wichtiger Hinweis auf die Prognose.
Sie variiert teils sehr stark. Alles in allem spielen sowohl individuelle Faktoren und das Einhalten des Therapiekonzepts als auch der Verlauf der Erkrankung an sich eine Rolle.
Die Prognose lässt sich daher nicht pauschalisieren.
Je nach Auslöser kann es in einigen Fällen zu Komplikationen kommen, dazu zählen:
Nicht jede Ursache von Taubheitsgefühlen in den Zehen lässt sich vorbeugen und letztendlich spielen auch die Genetik und Umweltfaktoren eine Rolle, aber es gilt, dass ein gesunder Lebensstil einen vor vielen Erkrankungen schützt.
Eine gesunde, am besten pflanzenbasierte Ernährung, der Verzicht auf übermäßigen Konsum von Alkohol sowie ausreichende Bewegung spielen eine große Rolle zur Vorbeugung vielen, aber nicht aller Erkrankungen.
Wenn Kinder über Taubheitsgefühle in den Zehen klagen, kann ein Bruch, zu enges Schuhwerk oder aber auch eine Mangelerscheinung dahinter stecken.
Natürlich kriegen auch Kinder taube Zehen, wenn sie Kälte ausgesetzt sind.
Bei Unsicherheit oder immer wieder auftretenden Symptomen sollte man die Ursache ärztlich abklären lassen, denn auch Kinder können z. B. schon einen Vitamin B 12 Mangel erleiden.
In der Schwangerschaft kann es auch mal zu einem Taubheitsgefühl in den Zehen kommen, meist sind aber Schmerzen im Vordergrund.
Aufgrund der Veränderungen, die mit einer Schwangerschaft einhergehen, kommt es zu einer Mehrbelastung des gesamten Fußes.
In der Schwangerschaft ist der Vitaminbedarf erhöht, sodass auf ausgewogene Ernährung oder ausreichende Substitution zu achten ist.