Anatomie Muskel - was ist das?

Muskeln sind die kontraktilen Gewebestränge unseres Körpers. Muskeln ermöglichen die Bewegung, erzeugen Kraft und ermöglichen uns die aufrechte Körperhaltung. Die Muskulatur besteht aus spezialisierten Zellen, den sogenannten Myozyten, die sich durch Kontraktion entweder entspannen oder zusammenziehen, was zur Bewegung des Muskels führt.

Anatomie Muskel

Abb. Skelettmuskel

  1. Knochen (Ossa)
  2. Sehne (Tendo)
  3. Muskel (Musculus)
  4. Muskelfaserbündel
  5. Muskelfaser (Myofiber)
  6. Muskelfibrille (Myofibrillen)
  7. Sarkomer
  8. Blutgefäße
  9. Aktinfibrille
  10. Myosinfibrille

A -Muskel in Ruhestand
B -Muskel kontrahiert

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Größe, Lage & Gewicht

Die Größe der Muskeln ist stark variabel und abhängig von verschiedenen Faktoren wie Alter, Geschlecht, Trainingszustand, körperlicher Aktivität und Veranlagung.

Im Allgemeinen kann man sagen, dass beispielsweise die Oberschenkelmuskeln sehr groß und kräftig sind, während unsere Gesichtsmuskulatur sehr fein ist.

Muskeln sind im ganzen Körper auffindbar und unterschiedlich verteilt. Die Skelettmuskulatur ist in der Regel mit den Knochen über Sehnen verbunden, während die glatte Muskulatur in den Wänden der Hohlorgane liegt.

Das Gewicht ist ebenso stark variabel. In der Tendenz sind Skelettmuskeln schwerer als glatte Muskeln, da sie größere und dichtere Muskelmasse enthalten.
Zudem haben gut trainierte Menschen einen höheren Muskelanteil und damit schwerere Muskeln verglichen mit einer weniger trainierten Person.

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Einteilung

Es gibt drei verschiedene Arten von Muskeln in unserem Körper: Skelett-, Herz- und glatte Muskulatur.

  1. Skelettmuskulatur – die Skelettmuskeln gehören zur quergestreiften Muskulatur aufgrund der mikroskopisch erkennbaren Querstreifung.
    Sie wird auch Bewegungsmuskulatur genannt, da sie willentliche Bewegungen wie beispielsweise Heben und Greifen ermöglicht. Zudem unterstützt sie ebenso die Stabilität des Skelettsystems sowie unsere aufrechte Körperhaltung.
    1. Bauchmuskeln
    2. Rückenmuskeln
    3. Schultermuskeln
    4. Brustmuskeln
    5. Oberarm Vorderseite
    6. Oberarm Rückseite
    7. Unterarm Vorderseite
    8. Unterarm Rückseite
    9. Oberschenkel Vorderseite
    10. Oberschenkel Rückseite
    11. Unterschenkel Vorderseite
    12. Unterschenkel Rückseite
  2. Herzmuskulatur – die Muskulatur des Herzens gehört ebenso zur quergestreiften Muskulatur.
    Sie wird auch als Myokard bezeichnet und ist ein spezialisierter Muskel ausschließlich für das Herz.
    Im Gegensatz zur Skelettmuskulatur arbeitet sie unwillkürlich bzw. automatisch und rhythmisch, um das Blut durch den Körper zu pumpen und so die Zielorgane mit Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen.
  3. Glatte Muskulatur – die glatte Muskulatur besitzt mikroskopisch keine Querstreifung, daher kommt die Bezeichnung „glatt“.
    Die glatte Muskulatur lässt sich in den Wänden von Hohlorganen wie dem Magen, Blutgefäßen, der Harnblase, dem Darm und der Atemwege finden.
    Sie arbeitet autonom und unwillkürlich und wird vom vegetativen Nervensystem gesteuert.
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Funktion

Unsere Muskeln haben eine Vielzahl an Funktionen, im Folgenden sind die wichtigsten zusammengetragen:

Bewegung

Eine der Hauptfunktionen ist die Bewegung.
Die Muskeln ziehen sich zusammen beziehungsweise entspannen sich, um die erforderliche Kraft auf die Knochen auszuüben und so die gewünschte Bewegung wie Heben, Greifen, Laufen etc. zu ermöglichen.

Körperhaltung

Auch Körperhaltung und Stabilität werden durch unsere Muskeln gewährleistet. Durch das Unterstützen der Wirbelsäule wird die aufrechte Körperhaltung und das Gleichgewicht bewahrt.

Schutzfunktion

Zudem spielen Muskeln eine große Rolle beim Schutz und der Stabilisierung von Gelenken. Sie umgeben die Gelenke und halten sie in der richtigen Position, um Verletzungen zu vermeiden. Wenn die Muskeln gut trainiert sind, kann dies auch dazu beitragen, dass die Gelenkbelastung verringert wird.

Wärmeregulation

Eine weitere wichtige Funktion ist die Wärmeregulation: Muskeln erzeugen Wärme als Nebenprodukt bei Aktivität. Dies hilft bei der Aufrechterhaltung der Körpertemperatur, insbesondere bei körperlicher Aktivität oder in einer kalten Umgebung.

Stoffwechsel

Muskeln tragen ebenso zur Stoffwechselregulation bei, indem sie den Energieverbrauch erhöhen durch Kontraktion. Außerdem nehmen sie Glukose aus dem Blut auf und nutzen diese zur Energiegewinnung, wodurch sie auch an der Blutzuckerregulation beteiligt sind.

Organfunktion

Zuletzt umgeben die glatten Muskeln die inneren Organe und unterstützen so deren Funktion. Sie ermöglichen Kontraktion und Entspannung der Organe und helfen so beim Transport von Nahrung, Flüssigkeiten und anderen Substanzen durch den Körper.

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Diagnoseverfahren

Es gibt verschiedene Methoden, um Muskeln und muskuläre Probleme zu untersuchen. Eine der gängigsten Methoden sind: 

  • Klinische Untersuchung – durch den Arzt oder einen Physiotherapeuten
  • Bildgebende Verfahren – MRT, Röntgen, CT
  • Elektromyographie (EMG) – Methode zur Messung der elektrischen Muskelaktivität
  • Muskelbiopsie – Entnahme einer kleinen Gewebeprobe, Laboruntersuchung
  • Bluttests – Identifizieren bestimmter Marker oder Enzyme, die auf Krankheiten, Entzündungen oder andere Störungen hinweisen können
  • Funktions- und Leistungstests – Kraftmessungen, Ganganalysen, Beweglichkeitstests etc. 

Erkrankungen

Bei Muskelerkrankungen wird zwischen erworbenen und angeborenen Myopathien unterschieden.

Erworbene Muskelerkrankungen können sich beispielsweise durch Entzündungen, Toxine, Stoffwechselstörungen und übermäßigen Alkoholkonsum entwickeln. Beispiele hier sind Polymyositis, Einschlusskörpermyositis, Amyotrophe Lateralsklerose (ALS)

Ein erhöhtes Verletzungsrisiko besteht bei großer Belastung der Muskeln durch körperliche Aktivität. Zu den wichtigsten Verletzungen der Muskeln gehören hier der Faserriss und die Zerrung.

Die wichtigsten genetisch bedingten Muskelerkrankungen sind:

  • Muskeldystrophie Typ Duchenne (DMD)
  • Muskeldystrophie Typ Becker (BMD)
  • Myasthenia gravis
  • Periodische Lähmung
  • Fazioskapulohumerale Muskeldystrophie (FSHD)

Anatomie Muskel - Liste der Erkrankungen

Symptome

  • Muskelschwäche
  • Muskelschmerzen
  • Muskelschwund und -atrophie
  • Muskelsteifheit
  • Probleme bei Muskelausdauer
  • Bewegungseinschränkungen

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