Definition: Tränenwegstenose, wenn es aufgrund einer Verengung oder Verschlusses des Tränenkanals zu einem gestörten Abfluss der Tränenflüssigkeit zur Nase kommt.
Bei der Tränenwegsstenose kommt es durch unterschiedliche Ursachen zu einer Verengung oder einem Verschluss des Tränenkanals. Dadurch ist der Abfluss der Tränenflüssigkeit in den Tränensack gestört oder verhindert. Es kommt dadurch zu einem vermehrten Tränenfluss im Auge.
Eine Tränenwegsstenose kann potenziell gefährlich werden.
Dies ist der Fall, wenn sich aufgrund der Tränenwegsstenose ein Tränensackabszess mit Entzündungen des umliegenden Gewebes entwickelt.
Wenn Du bei Dir oder Deinem Kind übermäßig tränenden oder verklebte Augen bemerkst, solltest Du einen Augenarzt, bzw. Kinderarzt aufsuchen, um eine entsprechende Behandlung einzuleiten.
Die Tränenflüssigkeit dient unter anderem zur Befeuchtung der Hornhaut des Auges.
Die Tränenwege leiten die in der Tränendrüse (Glandula lacrimalis) gebildete Tränenflüssigkeit zur Nase ab.
Die Tränenflüssigkeit ist eine isotone Lösung, welche aus Salzen (Natrium, Chlorid, Kalium und Bicarbonat) und verschiedenen Proteinen besteht.
Weitere Funktionen der Tränenflüssigkeit sind beispielsweise die Abwehr von Erregern, Ausspülung von Fremdkörpern und Heilung kleinerer Verletzungen im Auge.
Die Ursachen für eine Tränenwegsstenose sind unterschiedlich und teils abhängig vom Alter.
Bei circa 6 % der Neugeborenen öffnet sich die sogenannte Hasner-Membran, eine Hautmembran nicht vor oder kurz nach der Geburt, somit ist sie die Ursache der Tränenwegsstenose und „angeboren“.
Darüber hinaus kann es auch außerhalb der Säuglingsperiode zu einer Tränenwegsstenose kommen.
Durch wiederholte Entzündungen am oder im Auge (beispielsweise eine Bindehautentzündung) oder Erkrankungen im Bereich der Nasen- bzw. Nasennebenhöhlen können Verengungen und Tränenabflusstörungen entstehen
Auch sogenannte Polypen in der Nase können ursächlich für verengte Tränenwege sein.
Außerdem kann es durch Fremdkörper, oder aber Wucherungen wie Tumore zu Verlegungen in den Tränenwegen kommen. Abgesehen davon kann es im höheren Alter durch den Alterungsprozess zu Verengungen der ableitenden Tränenwege kommen.
Beim ungeborenen Kind sind die Tränenwege noch bindegewebig verlegt und öffnen sich kurz vor oder kurz nach der Geburt.
Bei circa 6 % der Neugeborenen ist der untere Bereich des Tränennasengangs durch die sogenannte Hasner-Membran (Plica lacrimalis), eine dünne Hautmembran, noch verschlossen.
Es handelt sich also um eine sogenannte angeborene Tränenwegsstenose.
Bei fast allen Säuglingen reguliert sich diese Verlegung durch konservative Therapie (z. B. Massage des Tränenkanals), das bedeutet, ohne eine Operation, innerhalb des ersten Lebensjahres.
Häufig heilt sie bereits auch in den ersten Lebenswochen von alleine aus, das bedeutet, die Membran öffnet sich von selbst.
Zu den Symptomen bei der angeborenen Tränenwegsstenose gehören ein andauernd tränendes Auge, welches auch als Tränenträufeln bezeichnet wird.
Bleibt der Tränenkanal längere Zeit verstopft, kann sich der Tränensack entzünden (Dakryozystitis), dann kann sich aus den Tränenpünktchen nicht nur Schleim, sondern auch grün-gelber Eiter absondern und es kann zur eitrigen Bindehautentzündung kommen.
Die Tränenwege können aber auch ohne angeborene Verlegung verengt sein.
Dies kann beispielsweise im Rahmen einer Erkältung oder bakteriellen Infektion bzw. Entzündung der Fall sein, wenn der Tränennasengang aufgrund der genannten Beispiele zuschwillt.
Auch eine mechanische Verlegung kann möglich sein, zum Beispiel durch einen Tumor oder einen Fremdkörper im Auge, welcher ins Auge gelangt ist.
Darüber hinaus ist es möglich, dass die Tränenwege im Laufe des Alters enger werden und es somit zu einem erschwerten Abfluss der Tränenflüssigkeit kommt.
Vergrößerte Polypen (Adenoide Hyperplasie) können auch die Ursache für einen verengten oder verlegten Tränenkanal darstellen.
Symptome können dann ebenfalls eine vermehrte, teils dickflüssige Tränenbildung bis hin zum „Überlaufen“ des Auges sein, obwohl nicht geweint wird.
Zusätzlich kann die Sicht verschwommen sein, durch die angesammelte Tränenflüssigkeit.
Hinzu kommen können Juckreiz und Rötung der Augen. In den verengten Tränenwegen können sich zudem Bakterien ansammeln, welche dann zu einer Infektion der Augen führen können, welche mit Eiter- und/ oder Schleimbildung einhergeht.
Die Diagnose einer Tränenwegsstenose ist oftmals nicht einfach zu stellen, da die Symptome bei vielen Erkrankungen auftreten
Der Augenarzt kann eine gefärbte Flüssigkeit ins Auge tropfen, um zu testen, ob die Tränenwege verstopft bzw. verlegt sind.
Wenn die gefärbte Flüssigkeit nicht über den inneren Augenwinkel abfließt, sondern in den Nasen-Rachen-Raum gelangt, schmeckt der Patient die Flüssigkeit.
Wenn dies der Fall ist, kann zur weiteren Abklärung ein Ultraschall und/oder Röntgenuntersuchung der Tränenwege durchgeführt werden.
Außerdem kann der Augeninnendruck vom Augenarzt gemessen werden (siehe dazu Augeninnendruckmessung), um einen grünen Star (Glaukom) als Ursache für die Verlegung auszuschließen, da beim Glaukom der Augeninnendruck erhöht ist.
Die Behandlung der Tränenwegsstenose ist abhängig von der jeweiligen Ursache.
Die Behandlung der Tränenwegsstenose ist abhängig von der Verlegungsursache.
Bei der angeborenen Tränenwegsstenose des Neugeborenen (persistierende Hasner-Membran), welche sich nicht durch spontanes Öffnen der Hasner-Membran zurückbildet, können zunächst konservative Therapiemaßnahmen ergriffen werden.
Eine Tränenwegsstenose äußert sich tränenden, juckende und gerötete Augen.
Es kommt zu übermäßigem Tränen des Auges, dem sogenannten Tränenträufeln.
Damit verbunden kann auch verschwommenes Sehen kommen.
Darüber hinaus kann es zu Absonderung von schleimigem und eitrigem Sekret kommen.
Ursächlich dafür kann eine bakterielle Infektion der Augen sein. Durch die Ansammlung der Tränenflüssigkeit bietet sich ein optimaler Nährboden für die Verbreitung von Bakterien.
Wiederkehrende Infektionen im und am Auge sind daher zu erwarten. Dabei kann es bis zu einer Entzündung des Tränensackes (Dakryozystitis) kommen, welche mit Schwellungen und Schmerzen im Bereich des inneren Augenwinkels einhergehen.
Zusätzlich kann die Tränenflüssigkeit „dickflüssiger“ sein, da sie durch die Verengung eindickt.
Abhängig von der Ursache der Stenose der Tränenwege stehen verschiedene Therapieoptionen zur Verfügung.
Die Prognose für die Heilung ist grundsätzlich als sehr gut zu bezeichnen.
Bei einer Tränenwegsstenose kommt es vor allen Dingen zu einem andauernd tränenden Auge, dem sogenannten Tränenträufeln sowie zu geröteten und juckenden Augen.
Daneben können schleimige oder auch eitrige Sekret Ablagerungen im Augeninnenwinkel auftreten.
Die Dauer der Heilung der Tränenwegsstenose ist abhängig von der Ursache.
Die angeborene Tränenwegsstenose bei Neugeborenen heilt in den meisten Fällen mit Hilfe konservativers Therapiemaßnahmen innerhalb des ersten Lebensjahres aus.
Allerdings kommt es häufig auch zur spontanen Heilung innerhalb der ersten Lebensmonate.
Bei Anwendung von invasiven Therapiemaßnahmen wie beispielsweise eine Spülung der Tränenwege oder mechanischer Durchstoßung der Hasner-Membran ist in dreiviertel der Fälle nur ein einmaliger Eingriff notwendig.
Außerhalb der Säuglingsperiode nimmt die Heilung der Tränenwegsstenose unterschiedlich lange Zeit in Anspruch.
Ist eine bakterielle Infektion die Ursache für die Verlegung, muss diese antibiotisch behandelt werden, bis zum Abklingen der Symptome.
Wenn Fremdkörper die Ursache für eine Stenosierung sind, muss dieser zunächst entfernt werden und dann gegebenenfalls entzündungslindernde Maßnahmen ergriffen werden.
Grundsätzlich kann nach einer notwendig gewordenen Operation in Folge einer Tränenwegsstenose nicht pauschal gesagt werden, wie lange der Heilungsprozess in Anspruch nimmt.
In diesem Fall sollte Rücksprache mit dem behandelnden Arzt gehalten werden.
Bei angeborener Tränenkanalstenose des Neugeborenen durch persistierende Hasner-Membran kann durch eine wiederholte, leichte und sanfte Druckmassage mit Zeige- und Mittelfinger knapp unter dem Augeninnenwinkel (Auf Höhe des Tränenkanals) eine Öffnung dieser Hautmembran erzielt werden.
Da die Symptome einer Tränenwegsstenose häufig tränende, gerötete und juckende Augen sind, können diese auch ergänzend homöopathisch behandelt werden.
Beispiele dafür sind Globuli oder Tabletten mit Auszügen der Heilpflanzen Augentrost (Euphrasia) oder Wiesen-Kuhschelle (Pulsatilla pratensis).
Beachte! Bei einer bakteriellen Infektion wird eine Behandlung mit Antibiotika, bzw. antibiotikahaltigen Augentropfen notwendig.
Bei der angeborenen Tränenwegsstenose beim Neugeborenen muss beachtet werden, dass diese häufig innerhalb des ersten Lebensjahres ausheilt.
In den meisten Fällen reichen darüber hinaus sanfte konservativen Maßnahmen, wie das Massieren unterhalb des inneren Augenwinkels.
Grundsätzlich sollte beachtet werden, dass eine invasive Therapie nicht vor dem 6. Lebensmonat durchgeführt werden sollte, da eine spontane Ausheilung sehr wahrscheinlich ist.