Definition: Hämangiom (Blutschwämme), wenn sich aus einem unreifen Blutgefäß ein gutartiger / harmloser Tumor bildet. Etwa jedes 20. Neugeboren ist betroffen.
Unter einem Hämangiom, auch Blutschwämmchen genannt, versteht man eine gutartige Wucherung von Gefäßen. Sie treten vor allem im Bereich des Kopfes und des Nackens auf. Eine Therapie der Hämangiome ist nicht immer nötig, da viele sich spontan zurückbilden.
Es werden zwei Formen des Hämangioms unterschieden. Lokalisierte und Segmentierte.
Es kommt zu einer Wucherung der inneren Schicht der Gefäßwand.
Vermutlich entsteht diese durch eine Unreife der Gefäße.
Hämangiome äußern sich als schmerzlose rote Erhabenheit der Haut.
Je nach Lage kann es zu Sichtfeldeinschränkungen kommen. Hämangiome sind vor allem kosmetisch störend.
Die Hämangiome verursachen keine Symptome wie Schmerzen oder ähnliches.
Durch ein Hämangiom kann es jedoch auch zu funktionellen Einschränkungen wie z. B. Sichtfeldeinschränkungen oder einer Deformität der Nase kommen.
Es ist daher wichtig, das Hämangiom frühzeitig einem Kinderarzt zu zeigen, damit dieser entscheiden kann, ob eine Therapie notwendig ist oder nicht.
Die Diagnose eines Hämangioms erfolgt anhand einer Anamnese und einer Blickdiagnose des Kinderarztes.
Zuerst einmal sollte in einer gezielten Befragung der Eltern in Erfahrung gebracht werden, wie lange das Hämangiom bereits besteht und wie stark es bisher gewachsen ist.
Meist ist das Hämangiom in Kombination mit diesen Informationen und einer Blickdiagnose.
Bei Unsicherheiten und zur Beurteilung der Ausdehnung in die Tiefe kann ein Ultraschall des Hämangioms erfolgen.
In Ausnahmefällen kann noch ein MRT zur genaueren Beurteilung durchgeführt werden.
Unkomplizierte Hämangiome, die zu keiner funktionellen Einschränkung führen und nicht als kosmetisch störend empfunden werden, müssen nicht behandelt werden.
Sie sollten jedoch regelmäßig beobachtet werden.
Bei allen anderen Hämangiomen ist das Ziel der Therapie, einen Wachstumsstopp zu erzielen und die Rückbildung zu beschleunigen.
Funktionelle Beeinträchtigung gilt es zu vermeiden, bevor sie entstehen.
Betablocker
Die Therapie der Wahl ist die Therapie mit einem Betablocker.
Hier wird das Medikament Propranolol oral in einer Dosis von 2–3 mg pro Kilogramm Körpergewicht täglich verabreicht werden.
Bevor mit der Therapie begonnen wird, sollte eine Familienanamnese bezüglich Herzerkrankungen erfolgen und ein EKG des Kindes durchgeführt werden.
Der Beginn der Therapie erfolgt stationär mit einer Überwachung von Puls und Blutdruck.
Die Therapie mit Propranolol wird meist über sechs Monate durchgeführt.
Laserbehandlung
Die Lasertherapie des Hämangioms ist durch die Propranolol-Therapie eher in den Hintergrund gerückt.
Sie wird nur bei kleinen lokalisierten Hämangiomen durchgeführt. Das Hämangiom verfärbt sich nach der Laserbehandlung bläulich-schwarz und heilt binnen 14 Tagen ab. Eine Narbenbildung tritt nur sehr selten auf.
Kryotherapie
Eine weitere Therapieoption ist die Kryotherapie.
Hier wird mithilfe eines speziellen Gerätes eine Temperatur von –32 °C appliziert.
Die Kryotherapie wird ebenfalls nur bei kleinen lokalisierten Hämangiomen durchgeführt.
Operation
Eine Operation eines Hämangioms ist nur in Ausnahmefällen nötig.
Sie wird vor allem bei Restbefunden oder wenn eine akute funktionelle Beeinträchtigung droht, durchgeführt.
Bei einer Operation kommt es zu einer stärkeren Narbenbildung, die wiederum kosmetisch störend sein kann.
Prinzipiell können Hämangiome am gesamten Körper auftreten.
In etwa 60 % der Fälle treten sie im Kopf- und Nackenbereich auf.
Vor allem die lokalisierten Hämangiome können jedoch auch am Stamm oder den Extremitäten auftreten.
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Die meisten Hämangiome sind zwischen 0,5 und 5 cm im Durchmesser, es können jedoch auch größere Formen auftreten.
Die Haut ist an der Stelle leuchtend rot und erscheint wie eine Art Beule.
Hämangiome, welche tiefer in der Haut liegen, erscheinen bläulich.
Bei unkomplizierten Hämangiomen, die nicht therapiert werden müssen, kommt es meist innerhalb der ersten fünf Lebensjahre zu einem spontanen Abheilen.
Bei der Therapie mit Propranolol zeigten sich sehr gute Ansprechraten.
Größtenteils reichte eine sechsmonatige Therapie aus, um zu einer vollständigen Abheilung des Hämangioms zu erzielen.