Ringelröteln, wenn es zu einer Virusinfektion mit dem Parvovirus B19 kommt. Ringelröteln sind eine typische, meist harmlose Kinderkrankheit.
Unter Ringelröteln versteht man eine virale Infektion, die mit einem charakteristischen Ausschlag einhergeht. Ringelröteln verlaufen bei den meisten Kindern harmlos. Eine große Gefahr besteht jedoch bei einer Infektion in der Schwangerschaft.
Ringelröteln verlaufen harmlos und bedürfen keiner speziellen Therapie. Ein empfohlener Besuch bei einem Kinderarzt dient der Sicherung der Diagnose.
Ursächlich für die Ringelröteln ist das Parvovirus B19.
Es wird vor allem durch Tröpfcheninfektion übertragen.
Eine Übertragung über den Mutterkuchen auf das ungeborene Kind ist ebenfalls möglich.
Besonders gefährdet für Ringelröteln sind Menschen mit einer Immunschwäche oder Schwangere, da die Erkrankung bei ihnen deutlich schwerwiegender verläuft.
Ringelröteln verlaufen im Kindesalter häufig asymptomatisch
Symptome, die auftreten können, sind grippeartige Beschwerden wie leichtes Fieber und ein gering eingeschränkter Allgemeinzustand.
In etwa einem Viertel aller Fälle tritt der charakteristische Hautausschlag auf.
Er beginnt mit einer Rötung des Gesichts, wobei Mund und Nase ausgespart sind.
Am Stamm und an den Extremitäten tritt ein girlanden- oder netzförmiger Ausschlag auf.
Juckreiz tritt nur in der Hälfte aller Fälle auf.
Der Ausschlag verblasst nach etwa einer Woche.
Ringelröteln sind vor allem aufgrund des Hautausschlages meist eine Blickdiagnose.
Bei einer Blutentnahme können spezifische Antikörper oder auch das Virus direkt nachgewiesen werden.
Dies wird jedoch nur in Ausnahmefällen durchgeführt.
Bei Ringelröteln sollte ein Kinderarzt aufgesucht werden.
Vor allem Kinder in einem Alter von 5–15 Jahren sind von Ringelröteln betroffen.
Die Erkrankung tritt häufig auf.
Im Erwachsenenalter hatten etwa 70 % aller Menschen einmal Ringelröteln.
In den meisten Teilen Deutschlands sind Ringelröteln nicht meldepflichtig.
Eine Ausnahme bildet das Bundesland Sachsen. Hier besteht eine Meldepflicht bei Verdachts-, Krankheits- oder Todesfällen.
Bei Ringelröteln kommt es zunächst zu einer schmetterlingsförmigen, großfleckigen Hautrötung auf Wangen und Nase. Später breitet sich der Ausschlag über Schulter, Arme und Beine aus.
Eine spezifische Therapie gegen Ringelröteln gibt es nicht.
In der Regel ist gar keine Therapie notwendig, da der Verlauf milde ist.
Gegebenenfalls kann eine symptomatische Therapie mit Ibuprofen und Paracetamol zur Fiebersenkung durchgeführt werden.
Bei Blutarmut kann in schweren Fällen eine Bluttransfusion notwendig sein.
Bei Kindern ist die Prognose bei Ringelröteln sehr gut.
Sie heilen folgenlos ab.
Bei Schwangeren oder Menschen mit einer Immunschwäche sind schwerere Verläufe möglich.
In vielen Fällen verlaufen Ringelröteln asymptomatisch (ohne das Auftreten von Anzeichen).
Sollten doch Symptome auftreten, sind dies vor allem unspezifische, grippeähnliche Symptome mit geringer Einschränkung des Allgemeinzustandes.
Erst ein bis zwei Wochen nach Ausbruch der Erkrankung kann es zum Auftreten des Hautausschlages kommen.
Der Ausschlag blasst nach wenigen Tagen wieder ab.
Es kann jedoch in den ersten Monaten nach der Erkrankung zu einem erneuten Aufflammen des Ausschlags kommen.
Eine Komplikation der Ringelröteln kann die Parvovirus B19-Arthritis sein.
Sie tritt vor allem bei Erwachsenen aus und äußert sich durch Gelenkschmerzen, insbesondere der Finger- und Handgelenke.
Bei Menschen mit einer Immunschwäche kann es zu schweren Verläufen kommen, da das Parvovirus B19 die Zellen der Blutbildung befällt.
In sehr seltenen Fällen kann zu schwerer Blutarmut (Anämie) bis hin zu einer aplastischen Krise kommen, bei der die Blutbildung vollständig zum Erliegen kommt.
Die Allgemeinsymptome halten einige Tage an und der Ausschlag verblasst nach etwa einer Woche wieder.
Nach einer durchlaufenen Ringelröteln-Erkrankung besteht eine lebenslange Immunität gegen den Erreger.
Die einzige Maßnahme um Ringelröteln vorzubeugen ist eine konsequente Hygiene und das Meiden erkrankter Personen.
Eine Impfung gegen die Ringelröteln gibt es nicht.
Nein, bisher gibt es keine Impfung gegen Ringelröteln.
Ringelröteln (Erythema infectiosum, verursacht durch Parvovirus B19) sind nur gering ansteckend, aber tückisch, weil sie ansteckend sind, bevor man sie bemerkt.
Erkrankte Kinder mit Ausschlag dürfen wieder in Schule oder Kita, weil sie dann nicht mehr ansteckend sind
Die Inkubationszeit, also die Zeit zwischen Ansteckung und Ausbruch der Erkrankung, beträgt bei Ringelröteln etwa 4–14 Tage.
Mit Ringelröteln ist man vor allem ansteckend bis zum Auftreten des Ausschlags.
Diese Tatsache führt dazu, dass sich Ringelröteln zum Beispiel in Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten sehr schnell ausbreiten. Bei Auftreten des Ausschlags ist die Ansteckungsgefahr nur noch minimal.
Beim Baby verlaufen Ringelröteln, wie bei anderen Kindern auch, meist relativ harmlos und heilen in der Regel nach wenigen Tagen wieder ab.
Es sollte darauf geachtet werden, dass erkrankte Babys keinen Kontakt zu schwangeren Frauen haben.
Eine Infektion mit Ringelröteln in der Schwangerschaft kann schwerwiegende Folgen für das ungeborene Kind haben.
Die Erreger können durch den Mutterkuchen auf das Kind übertragen werden.
Die Viren befallen die Vorläuferzellen der roten Blutkörperchen und können so eine Blutarmut beim Kind verursachen. Durch die Blutarmut ist die Blut- und Nährstoffversorgung gestört und es kann in Folge zu einer gestörten Entwicklung kommen.
Es kann ebenfalls zu Wassereinlagerungen des Kindes kommen (Hydrops fetalis).
In 1–2 % der Fälle kann es zum Fruchttod kommen.
Bei Verdacht auf eine Ringelröteln-Infektion der Mutter sollte eine engmaschige Überwachung mittels Ultraschall erfolgen.
Hier können Anzeichen einer Blutarmut entdeckt werden. Sollte dies der Fall sein, kann eine Bluttransfusion über die Nabelschnur des Kindes durchgeführt werden.
Da etwa 75 % aller Frauen bereits vor der Schwangerschaft eine Ringelröteln-Erkrankung durchgemacht haben und somit immun gegen die Erkrankung sind, ist das Risiko für eine Infektion in der Schwangerschaft relativ gering.
Therapiemöglichkeiten, Medikamenteneinnahme und Diagnoseverfahren müssen oft an die Schwangerschaft angepasst werden.
Du solltest daher immer Deinen behandelnden Arzt/Ärztin über die Schwangerschaft informieren.
Da die meisten Erwachsenen bereits in ihrer Kindheit Kontakt zu Ringelröteln hatten, sind Infektionen im Erwachsenenalter eher selten.
Der charakteristische Hautausschlag fehlt meistens.
Es kommt häufiger zur Parvovirus-B19-Arthritis mit Gelenkschmerzen in den Finger-, Knie- und Sprunggelenken.
Diese Beschwerden halten etwa drei bis vier Wochen an.