Definition: Kawasaki-Syndrom, eine systemische Erkrankung ausgelöst durch Entzündungen der kleinen und mittleren Arterien (Vaskulitis).
Unter dem Kawasaki-Syndrom versteht man eine Vaskulitis, also eine Entzündung der mittelgroßen Gefäße. Es zählt somit zu den Gefäß-entzündlichen Krankheiten, und befällt neben den Gefäßen auch die Lymphknoten. Das Kawasaki-Syndrom befällt vor allem die mittelgroßen und kleinen Gefäße und betrifft häufig die Koronargefäße, aber auch die Hauptschlagader und größere Gefäße können in seltenen Fällen betroffen sein. Charakteristisch für die Erkrankung sind hohes Fieber und Hautveränderungen. Die Entstehung von Aussackungen der Herzkranzgefäße (Koronaraneurysmen) ist eine gefürchtete Komplikation, denn diese Veränderung kann zu einem Herzinfarkt führen. Eine rechtzeitige Therapie ist daher extrem wichtig.
Mit einem Kawasaki-Syndrom sollte man zu einem Kinderarzt gehen.
Es gibt 6 charakteristische Symptome eines Kawasaki-Syndroms.
Hierzu zählen:
Für die Therapie des Kawasaki-Syndroms stehen zwei Therapiemöglichkeiten zur Verfügung.
Bei einem Kawasaki-Syndrom wird vor allem das Medikament ASS eingesetzt.
Dies sollte wegen der Gefahr des sogenannten Reye-Syndroms (Leberfunktionsstörung mit neurologischen Symptomen) bei Kindern eigentlich nicht eingesetzt werden.
Das Kawasaki-Syndrom stellt hier ein Ausnahme dar.
Bei fehlendem Ansprechen auf die Immunglobuline kann noch Cortison eingesetzt werden.
Der Einsatz ist jedoch in Fachkreisen umstritten.
Das Kawasaki-Syndrom verläuft in drei Phasen.
Die gefürchteten Koronaraneurysmen treten erst einige Wochen nach Beginn des Fiebers auf.
Daher ist eine frühzeitige Therapie sehr wichtig.
Das Kawasaki-Syndrom hat an sich einen guten Verlauf ohne hohen Risiko für Spätfolgen, wenn es rechtzeitig behandelt wird.
In den ersten beiden Wochen sind die Symptome stärker, danach klingt die Symptomatik zwar ab, aber das Risiko für Thrombosen erhöht sich für zwei Wochen.
Anschließend kommt es zur letzten Phase, wo kaum mehr Symptome vorherrschen. Wird es nicht behandelt, breitet sich die Krankheit immer weiter in den Gefäßen aus und kann dann zu Aneurysmen und Stenosen führen, die lebensgefährlich sein können.
Die Prognose des Kawasaki-Syndroms ist abhängig davon, wie schnell eine Therapie eingeleitet wird.
Je früher die Diagnose gestellt wird, desto besser ist die Prognose und umso geringer das Risiko für größerer Gefäßschädigungen.
Je schneller die Therapie begonnen wird, desto niedriger ist das Risiko für größere Gefäßschädigungen und Aussackungen der Gefäßwände (Aneurysmen).
Bei einer rechtzeitig begonnenen Therapie überleben 99 % der Kinder das Kawasaki-Syndrom.
Bleibt das Kawasaki-Syndrom länger unbehandelt, kann das schwerwiegende Folgen haben.
Bei unbehandelten Kindern kann es zu multiplen Aneurysmen kommen, die sich im Laufe der Jahre zwar zurückbilden, aber während ihres Bestehens auf jeden Fall mit ASS behandelt werden sollten.
Bei etwa jedem fünften Betroffenen kommt es im Laufe der Jahre zu Stenosen an den Gefäßen. Sind die Herzgefäße betroffen, können diese unbehandelt zum Herzinfarkt führen.
Da die Entstehung des Kawasaki-Syndroms nicht geklärt ist, gibt es bislang keine Möglichkeit einem Kawasaki-Syndrom vorzubeugen.
Das Kawasaki-Syndrom ist nicht ansteckend und kann nicht von Kind zu Kind übertragen werden.
Es ist zwar keine Erbkrankheit, aber auch sicher nicht ansteckend.
Eine Isolation der Patienten ist also nicht notwendig.
Die auftretenden Hautveränderungen und Symptome können auch ein Hinweis auf das Vorliegen von Scharlach oder einer EBV-Infektion sein.
Durch das Kawasaki-Syndrom kann es zu Aussackungen der Gefäße, und vor allem der Herzkranzgefäße kommen.
Diese können in Folge zu einem Herzinfarkt führen.
Des Weiteren kann es zu Herzmuskelentzündungen (Myokarditis) und Herzrhythmusstörungen kommen.
Das Risiko für alle diese Komplikationen wird durch eine rechtzeitige Diagnosestellung und Therapie verringert.
Die Heilung bei einem Kawasaki-Syndrom kann bis zu zehn Wochen dauern.
Das Herz sollte nach einer Erkrankung jedoch weiterhin mehrere Monate nach der Heilung kontrolliert werden, um mögliche Folgeerkrankungen rechtzeitig zu entdecken und behandeln zu können.
In manchen Fällen muss auch eine Therapie mit ASS über mehrere Monate fortgeführt werden, um die Blutgerinnung zu hemmen und so Schäden am Herzen zu vermeiden.
Das Kawasaki-Syndrom betrifft fast ausschließlich Kinder, kann aber in seltenen Fällen auch mal bei Erwachsenen vorkommen.
Die Symptome sind ähnlich, wobei es wahrscheinlicher ist, an Spätfolgen zu leiden.
Auch sind Kinder, die am Kawasaki-Syndrom erkrankt waren, meist erst im Erwachsenenalter von den Spätfolgen, wie Stenosen, betroffen.
Eine Nachsorge sollte daher in jedem Fall erfolgen.