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pfeilKurzfassung

Unter Keuchhusten versteht man eine bakterielle Infektion, die mit starken Hustenanfällen einhergeht und hoch ansteckend ist. Vor allem bei Säuglingen und Kleinkindern kann bei Keuchhusten eine stationäre Aufnahme notwendig sein, da es im Rahmen der Hustenanfälle zu Atemaussetzern kommen kann.

pfeilWann zum Arzt

Bei Keuchhusten, bzw. dem Verdacht, sollte ein Kinderarzt aufgesucht werden.

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Ursachen

  • Bakterien – Tröpfcheninfektion mit dem Bakterium Bordetella pertussis.
    Die Ursache liegt in einer Infektion mit dem Bakterium Bordetella pertussis bei unzureichendem Impfschutz.
  • Unzureichender Impfschutz – Ein Risikofaktor für eine Keuchhusten-Erkrankung ist ein unzureichender Impfschutz.

Besonders kleine Kinder sind gefährdet, da sie noch nicht geimpft werden können. Auch ältere Menschen sind gefährdet, da Auffrischimpfungen häufig versäumt werden.

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Symptome Keuchhusten

  • Erkältungssymptome – Zunächst ähnlich wie bei einer Erkältung.
  • Hustenanfälle (bis zu mehrere Wochen)
  • Atembeschwerden – tiefe, laute Einatmung bis zu Atemaussetzern
  • Herauswürgen von Schleim

Keuchhusten verläuft in drei Stadien.

  1. Stadium catarrhale – Im Stadium catarrhale kommt es zu unspezifischen Symptomen einer Erkältung in Kombination mit einer Bindehautentzündung.
  2. Stadium convulsivum – Im folgenden Stadium convulsivum kommt es zu, vor allem nachts auftretenden, Hustenanfällen. Während des Hustens strecken die Kinder meist die Zunge hervor. Auf diese Hustenanfälle folgt eine tiefe, laute Einatmung und das Herauswürgen von Schleim oder sogar ein Erbrechen.
    Fieber tritt nur sehr selten auf. In diesem Stadium der Erkrankung ist die Gefahr für Atemaussetzer am größten.
  3. Stadium decrementi – Im Stadium decrementi kommt es zum langsamen Abklingen der Symptome. Der Husten kann jedoch über Wochen bis Monate bestehen.
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Diagnose

  • Diagnose durch einen Kinderarzt – Der behandelnde Kinderarzt erfragt bei der Diagnose die charakteristischen Hustenanfälle und untersucht das Kind.
  • Klinische Diagnose(Befragung und Betrachten des Kindes) – Keuchhusten ist meist eine klinische Diagnose durch die charakteristischen Hustenanfälle.
    • Es sollte auch nach Kontakt zu erkrankten Personen und dem Impfstatus des Kindes gefragt werden.
  • Blutuntersuchung – In einer Blutuntersuchung kann eine Erhöhung der weißen Blutkörperchen nachgewiesen werden.
    Im späteren Stadium der Erkrankung können Antikörper im Blut nachgewiesen werden.
  • Abstrich (Rachenabstrich) – Zusätzlich kann ein Erregernachweis aus einem Rachenabstrich erfolgen.
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Behandlung Keuchhusten

  • Ruhe und körperliche Schonung – Bei Keuchhusten ist vor allem körperliche Schonung und Ruhe angesagt.
  • Antibiotika(Makrolide) – In jedem Fall sollte eine Behandlung mit einem Antibiotikum aus der Gruppe der Makrolide erfolgen.  Dies sollte über 7–14 Tage eingenommen werden.
  • Vermeiden trockener Heizungsluft
  • viel Flüssigkeit zuführen – Das kranke Kind sollte viel Flüssigkeit zu sich nehmen, da dies hilft den Schleim in den Bronchien zu lösen.
  • ggf. stationäre Aufnahme – Bei schwerem Verlauf muss das Kind stationär aufgenommen und überwacht werden.
    • ggf. Gabe von Sauerstoff
    • ggf. Gabe von Cortison

Bei schweren Verläufen sollte immer eine stationäre Aufnahme, gerade bei kleinen Kindern, erfolgen. Hier besteht die Möglichkeit der Überwachung, um Atemaussetzer zu entdecken. Bei Bedarf kann eine Gabe von Sauerstoff erfolgen.

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Medikamente

  • Antibiotika – Bei Keuchhusten sollten Antibiotika der Gruppe der Makrolide eingesetzt werden.
    Das Antibiotikum sollte über 7–14 Tage eingenommen werden.
    Es beeinflusst den Krankheitsverlauf zwar nur bei einer Gabe in einem sehr frühen Krankheitsstadium. Antibiotika sollten dennoch gegeben werden, um die Ansteckungsgefahr zu vermindern.
    Nach einer fünftägigen Einnahme gelten erkrankte Personen als nicht mehr ansteckend.
  • Salbutamol – Bei einer stationären Aufnahme können zusätzlich Inhalationen mit Salbutamol durchgeführt werden.
    Salbutamol erweitert Bronchien.
  • Cortison – In sehr schweren Verläufen auch ist auch eine Gabe von Cortison möglich.
Hinweis MedikamenteneinnahmeBeachte bitte: Medikamente solltest Du niemals ohne Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker einnehmen!
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Hausmittel Keuchhusten

  • Inhalation – Neben Ruhe und Schonung können zu Hause mit Kochsalzlösung inhaliert werden.
  • Weitere Hausmittel sind zum Beispiel warme Brustwickel mit Zitronensaft.

Trotz der Hausmittel sollte in jedem Fall eine antibiotische Therapie eingeleitet werden.

Hinweis MedikamenteneinnahmeBeachte bitte: Hausmittel sind oft eine gute Ergänzung, haben jedoch bei einigen Erkrankung ihr Grenzen! Bei Unklarheit wende Dich an Deinen Arzt.
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Verlauf

Keuchhusten verläuft in 3 Stadien.

  1. Stadium catarrhale
    Das erste Stadium, Stadium catarrhale, zeichnet sich durch unspezifische Erkältungssymptome aus.
    Dieses Stadium dauert etwa ein bis zwei Wochen an.
  2. Stadium convulsivum
    Im zweiten Stadium, Stadium convulsivum, sind die Hustenattacken charakteristisch.
    Dieses Stadium dauert etwa vier bis sechs Wochen an.
  3. Stadium decrementi
    Im dritten Stadium, Stadium decrementi, kommt es zum langsamen Abklingen der Symptome. Dieses Stadium dauert etwa 10-12 Wochen.
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Prognose

In den meisten Fällen ist die Prognose bei Keuchhusten sehr gut.

Eine Impfung schützt vor Ansteckung und schwerem Verlauf.

Es kommt zu einem Abheilen der Erkrankung ohne Folgen.

Bei ungeimpften Säuglingen kann es in seltenen Fällen jedoch zu tödlichen Verläufen kommen.

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Vorbeugung

Keuchhusten kann man durch eine Impfung vorbeugen.

Es sollte darauf geachtet werden, dass die Auffrischimpfungen eingehalten werden, da der Impfschutz nur begrenzt anhält. 

Des Weiteren sollte der Kontakt zu erkrankten Personen strikt gemieden werden.

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Ansteckung & Übertragung

Keuchhusten ist hoch ansteckend!

Am höchsten ist die Gefahr im ersten Krankheitsstadium, dem Stadium catarrhale.
In den folgenden Stadien nimmt sie ab.

Ohne eine adäquate Therapie sind erkrankte Personen etwa 4-6 Wochen lang ansteckend.
Mit einer antibiotischen Behandlung sind Patienten nur bis 5 Tage nach der ersten Antibiotika-Einnahme ansteckend.

Ursächlich für den Keuchhusten ist das Bakterium Bordetella pertussis.

Die Ansteckung erfolgt über Tröpfcheninfektion durch Husten und Niesen.

pfeilSelbsttest Keuchhusten

OK, beginnen wir mit der ersten von insg. 8 Fragen …

Ist im näheren Umfeld Ihres Kindes (Freund, Familienangehöriger, Kindergartengruppejemand an Keuchhusten erkrankt?

2. Frage – Impfstatus:

Ist Ihr Kind gegen Keuchhusten (Pertussis) geimpft?

3. Frage – Erkältungssymptome:

Leidet Ihr Kind derzeit an Symptomen ähnlich einer Erkältung?

4. Frage – Hustenanfälle:

Hat Ihr Kind starke Hustenanfälle, die vor allem nachts auftreten?

5. Frage – Zunge:

Wenn Ihr Kind hustet, kommt es dabei zum Herausstrecken der Zunge?

6. Frage – Atemgeräusche:

Kommt es zwischen den Hustenanfällen zu einem tiefen und lauten Einatmen?

7. Frage – Auswürgen:

Kommt es im Anschluss an einen Hustenanfall zum Auswürgen von Schleim oder sogar zum Erbrechen?

8. Frage – Fieber:

Hat Ihr Kind hohes Fieber (über 39 °C)?

Bevor Du Dich testest!
Hinweis Selbsttest

Beachte! Dieser Selbsttest ersetzt niemals einen Arztbesuch!

Bei einem Selbsttest werden immer Anzeichen, Auslöser & Risikofaktoren abgefragt, Erkrankungen verlaufen jedoch oft individuell.

Im Notfall immer zu einem Arzt statt zu testen!

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Dauer

Die vollständige Heilung von Keuchhusten kann sich über mehrere Monate erstrecken.

Besonders der Husten kann sehr hartnäckig sein.

Eine Ansteckung ist bei einer antibiotischen Therapie jedoch nur in den ersten fünf Tagen nach Antibiotika-Einnahme möglich.

pfeilImpfung

Eine Impfung gegen Keuchhusten erfolgt im Rahmen der sechsfach Impfung.

Diese wird im Alter von zwei, drei, vier und 11–14 Monaten verabreicht.
Eine Auffrischimpfung wird im Alter von 5 Jahren und nochmal im Alter von 9 bis 14 Jahren verabreicht.

Im Erwachsenenalter sollte eine einmalige Auffrischung erfolgen.

Der Impfstoff gegen Keuchhusten ist ein Totimpfstoff.

Am Tag der Impfung sollte beachtet werden, dass das Kind keine große Anstrengung hat und Sport sollte vermieden werden.
Die Impfung wird in der Regel gut vertragen. Impfreaktionen wie Rötung und Schwellung der Einstichstelle und Schmerzen sind, wie auch bei jeder anderen Impfung, möglich.

Kann man trotz einer Impfung an Keuchhusten erkranken?

Die Impfung gegen Keuchhusten bietet etwa einen Impfschutz von 85 %.

Es kann sein, dass es trotz einer Impfung zu einer Erkrankung kommt. In solchen Fällen verläuft die Keuchhustenerkrankung jedoch deutlich milder als ohne eine Impfung.

AQ`sFAQ`s

Gibt es einen Schnelltest für Keuchhusten?

 

Es gibt bisher leider keinen Schnelltest für einen Nachweis auf Keuchhusten.

Wie lange ist die Inkubationszeit bei Keuchhusten?

Die Inkubationszeit, also die Zeit zwischen der Ansteckung und dem Ausbruch der Erkrankung dauert bei Keuchhusten dauert etwa 5-20 Tage.

Ist der Keuchhusten meldepflichtig?

Keuchhusten ist bereits bei Verdacht oder bei nachgewiesener Erkrankung meldepflichtig.

Die Meldung erfolgt inklusive Name des Patienten an das Gesundheitsamt und sollte innerhalb von 24 Stunden erfolgen.

Keuchhusten bei Erwachsenen, was sollte man beachten?

Keuchhusten betrifft nicht nur Kinder, sondern vermehrt auch Erwachsene.

Dies liegt vermutlich daran, dass die Auffrischungsimpfungen vergessen werden.
Der Impfschutz sollte bei Erwachsenen nach 10–20 Jahren aufgefrischt werden.

Keuchhusten hat bei Erwachsenen nicht den gleichen klassischen Verlauf wie bei Kindern.
Die Erkrankung ist meist weniger stark ausgeprägt und das Risiko von Atemaussetzern oder Erstickung ist gering.

Die Erkrankung ist jedoch trotzdem gefährlich, da sie zu Komplikationen wie Lungenentzündungen führen kann. 

Erwachsene mit Keuchhusten sind ebenfalls eine Infektionsquelle für ungeimpfte Säuglinge und ältere Menschen mit einem schwachen Immunsystem.

Es ist daher sehr wichtig, auch im Erwachsenenalter auf einen ausreichenden Impfschutz zu achten.

aktualisiert: 21.02.2025
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