Grippe bei Kindern, wenn es zu einer Infektion mit dem Influenzavirus (Typ A oder Typ B) im Kindesalter kommt.

Unter einer Grippe bei Kindern versteht man eine Infektion mit Grippeviren (Influenzaviren), die zu einer schweren Erkrankung führen kann. Fälschlicherweise wird im Volksmund der Begriff Grippe häufig als Synonym für eine Erkältung oder einen grippalen Infekt verwendet. Die echte Grippe tritt jährlich in den Wintermonaten auf und fordert auch einige Todesopfer. Vor allem Kinder mit Vorerkrankungen sind besonders gefährdet. Es besteht jedoch die Möglichkeit der Vorbeugung mittels einer Grippeschutzimpfung.
Bei Verdacht auf Grippe muss nicht immer zwingend ein Arzt aufgesucht werden. Bei folgenden Anzeichen solltest Du bei Verdacht auf Grippe Dein Kind einem Arzt vorstellen:
Auslöser einer Grippe sind hunderte von Grippeviren, die in Gruppen zusammengefasst werden.
Die Influenzaviren Typ A und B zählen zu den gefährlichsten.
Die Viren treten saisonal in den Wintermonaten auf.
Grippeviren werden durch Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen.
Gelangen die Viren in den Körper, können sie sich dort sehr schnell ausbreiten und vermehren.
Der Körper/ das Immunsystem bildet daraufhin Antikörper.
Nach einer Infektion bildet der Körper eine Immunität gegen dieses Virus, da sich die Viren im Laufe der Zeit jedoch ständig verändern, ist dieser Schutz nicht dauerhaft.
Risikofaktoren für eine Grippeerkrankung im Kindesalter sind ein Alter unter 2 Jahren und Vorerkrankungen, vor allem solche, die das Immunsystem schwächen oder die Lunge betreffen.
Charakteristisch für eine Grippe bei Kindern ist ein plötzlicher Beginn der Symptome.
Es kommt zu hohem Fieber (39 °C oder mehr) über mehrere Tage sowie Kopf- und Gliederschmerzen, sowie Schüttelfrost.
Erkrankte Kinder sind abgeschlagen, fühlen sich sehr schlapp und schlafen viel.
Hinzu kommt ein trockener Husten.
Auch Übelkeit und Erbrechen sind im Rahmen einer Grippe bei Kindern möglich.
Nach dem Abklingen der Symptome kommt es häufig zu einer andauernden Leistungsschwäche. Es kann einige Tage bis Wochen dauern, bis die Leistungsfähigkeit wieder erreicht wird.
Oftmals wird eine Grippe bei Kindern von einer Mittelohrentzündung begleitet. Betroffene Kinder klagen in diesem Fall über Ohrenschmerzen. Auch die Entwicklung eines Pseudokrupps ist im Rahmen einer Grippe denkbar.
Im Vergleich zu einer Grippe ist eine Erkältung, auch grippaler Infekt genannt, eine eher harmlose Erkrankung. Da es jedoch auch bei einer Erkältung teilweise schwerere Verläufe geben kann, fällt es teilweise auch Ärzten bei der Diagnose schwer.
Eine Erkältung wird ebenfalls durch Viren ausgelöst.
Eine Erkältung beginnt im Vergleich zur Grippe schleichend und hat mildere Verläufe.
Die Erkältung beginnt meist mit einem Kratzen im Hals, gefolgt von Schnupfen und Husten.
Auch wenn eine Erkältung als störend empfunden wird, sind häufig Alltagserledigungen möglich. Einige Patienten fühlen sich, als könnten sie weiterhin Sport treiben.
Bei einer echten Grippe, auch als Influenza bezeichnet hingegen, beginnen die Symptome schlagartig und heftig. Patienten klagen über heftige Kopf- und Gliederschmerzen, sowie Halsschmerzen, auch Fieber und tritt häufig auf. Betroffene haben nur das Verlangen nach Bettruhe.
Der Unterschied zwischen einer „echten“ Grippe und Erkältung ist der Erreger. Auslöser der Grippe ist der Influenzavirus, bei einer Erkältung kommen über 200 Erreger (u. a. Adenoviren, Coxsackieviren, Coronaviren, Rhinoviren) infrage.
Hinweis Grippe trotz Impfung: Es ist tatsächlich möglich, dass eine Grippe trotz Impfung auftritt. Die Grippeimpfung kann niemals einen 100 % – igen Schutz bietet, jedoch senkt eine Grippeimpfung nachweislich das Risiko.
Nur anhand der Symptome kann eine Grippe nicht diagnostiziert werden.
Fühlt sich Ihr Kind abgeschlagen und hat hohes Fieber, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
Zur Diagnose werden aus einem Nasen-Rachenabstrich die Grippeviren nachgewiesen.
Dies kann im Labor oder auch mittels eines Schnelltestes (Influenza – Schnelltest) direkt beim Arzt erfolgen.
Bei diesem Test wird das Sekret aus dem Nasen-Rachenbreich auf einen Teststreifen getropft und eine mögliche Verfärbung beobachtet.
Im Labor ist eine gesicherte Diagnose mittels Genanalyse möglich.
Es ist ebenfalls möglich, im Blut Antikörper nachzuweisen.
Mit einer Grippe sollte man zu einem Kinderarzt gehen.
Vor allem Kinder unter 2 Jahren und Kinder mit Vorerkrankungen sind besonders gefährdet, an einer Grippe zu erkranken.
Pro Grippesaison infizieren sich etwa 20–30 % aller Kinder.
Wie stark eine Grippesaison ausfällt, ist unterschiedlich.
Nach der Todesursachstatistik zufolge, starben im Jahre 2018 insgesamt 16 Kinder bis 15 Jahre an dem Influenzavirus.
Im Jahre 2019 waren es 12 Kinder.
Für die Grippesaison 2019/20 wurden dem Robert Koch Institut insgesamt 199.220 Erkrankungen gemeldet.
Durch die coronabedingten Hygienemaßnahmen hat sich weder in Deutschland, noch in den europäischen Nachbarländern eine messbare Grippewelle für die Jahre 2021 und 2022 aufgebaut.
Die Behandlung der Grippe erfolgt in der Regel rein symptomatisch.
Wichtig ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr mit Wasser oder warmem Tee.
Auch das Einhalten einer Bettruhe für einige Tage genügt meist als Behandlung.
Zur Fiebersenkung und Schmerzlinderung können Ibuprofen und Paracetamol als Saft oder Zäpfchen eingesetzt werden.
Bei Risikopatienten können spezifische Medikamente, die gegen Grippeviren wirken, eingesetzt werden.
Bei einem kompliziertem Verlauf der Grippe kommt es zusätzlich zum Grippevirus zu einer bakteriellen Infektion, man spricht in diesem Fall von einer sog. Superinfektion.
In einem solchen Fall ist die Gabe eines Antibiotikums notwendig.
Ein Antibiotikum wirkt jedoch nicht gegen das Grippevirus!
Sogenannte Neuraminidase-Hemmer wirken spezifisch gegen Grippeviren und verhindern die Ausbreitung der Viren.
Sie werden jedoch nur bei Risikopatienten eingesetzt.
Antibiotika helfen nicht, da sie gegen Bakterien und nicht gegen Viren wirken.
Sie werden nur bei zusätzlichen bakteriellen Infekten wie z. B. einer bakteriellen Lungenentzündung im Rahmen einer Grippeerkrankung eingesetzt.
Häufig können Eltern ihren Kindern bereits durch Zuwendung Linderung verschaffen.
Weiterhin sollte darauf geachtet werden, dass erkrankte Kinder ausreichend trinken, z. B. warmen Tee.
Zum Senken des Fiebers können Brustwickel eingesetzt werden.
Auf Wadenwickel sollte verzichtet werden, da sich die Wärme noch mehr in den Körper zurückzieht.
Um festsitzenden Schleim zu lösen, kann auch das Inhalieren mit Kochsalzlösung helfen.
In der Regel ist die Prognose bei einer Grippeerkrankung im Kindesalter sehr gut.
Bei gesunden Kindern ist die Grippe meist innerhalb weniger Tage überstanden.
Bei Kindern mit Vorerkrankungen kann es zu komplizierten Verläufen sowie zu zusätzlichen bakteriellen Infektionen, vor allem der Lunge, kommen.
Solche Infektionen können leider auch für Todesfälle im Rahmen der Grippe führen.
Die Grippe kann von Kind zu Kind einen unterschiedlichen Verlauf nehmen.
Charakteristisch für eine Grippe bei Kindern ist ein plötzlicher Beginn mit hohem Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, trockenem Husten und Schlappheit.
Es dauert durchschnittlich ein bis zwei Tage, bis die ersten Beschwerden auftreten.
Der Zeitraum zwischen Ansteckung und den ersten spürbaren Symptomen bezeichnet man als Inkubationszeit. Auch in diesem Zeitraum sind Kinder ansteckend, dies bedeutet, sie können unbemerkt andere Kinder anstecken.
Die Symptome halten einige Tage bis hin zu einer Woche an und klingen dann langsam ab.
Der trockene Husten kann noch über einige Wochen anhalten.
In der Regel kommt es jedoch zu einem folgenlosen Abheilen.
Die Symptome einer Grippe bei Kindern halten meist über mehrere Tage bis hin zu einer Woche an.
Bei komplizierten Verläufen kann die Heilungsphase auch länger dauern.
Der trockene Husten kann mehrere Wochen verbleiben.
Eine Ansteckung ist bis etwa fünf Tage nach dem ersten Auftreten der Symptome möglich.
Die effektivste Maßnahme ist eine Grippeschutzimpfung.
Diese Impfung muss jedes Jahr aufs Neue erfolgen, da sich das Virus jede Saison verändert.
Die Grippeschutzimpfung sollte vor Beginn der Grippesaison, zwischen September und November, erfolgen.
Eine Impfung ist für Kinder ab einem Alter von sechs Monaten möglich.
Vor allem Kinder mit Risikofaktoren sollten geimpft werden.
Eine Grippe bei Kindern ist hochansteckend.
Bereits 24 Stunden vor dem Auftreten von Symptomen können erkrankte Kinder andere Menschen anstecken.
Die Ansteckungsgefahr hält nach Beginn der Erkrankung noch etwa fünf Tage an.
Die Übertragung der Viren erfolgt meist per Tröpfcheninfektion, also durch Niesen und Husten.
Auch eine Schmierinfektion über Oberflächen, wie z. B. Spielzeug oder Türgriffe, ist möglich.
Kinder ab dem 6. Lebensmonat können gegen Grippe geimpft werden.
Geimpft werden sollte nur Kinder, die ein gesundheitliches Risiko aufzeigen.
Die Impfung erfolgt aller Regel nach im Herbst bei Hausarzt.