Nicolas Gumpert
FachrichtungenMedizinDr. Nicolas GumpertDr. med. Nicolas GumpertOrthopädie & Unfallchirurgie

Medizin gehört in die Hand eines Arztes/ Ärztin!

Bei allen Fragen rund um das Thema Erkrankungen musst Du Dich daher immer an Deinen Arzt oder Deine Ärztin wenden.

Tobias Kasprak
TrainingstherapieSportwissenschaftTobias KasprakTobias KasprakDiplom-Sportwissenschaftler

Sport kann Dir oft helfen! Wenn Dein Arzt Dir sagt, Übungen sind Teil der Therapie, ist der Trainingstherapeut Dein Ansprechpartner!

Ich zeige Dir, wann und wie Dir Sport hilft, aber auch wann Sport nichts bringt oder gar schädlich ist.

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pfeilWas ist das?

Unter dem Pfeifferschen Drüsenfieber, auch infektiöse Mononukleose oder “kissing disease” genannt, versteht man eine Infektion mit dem EBV-Virus. Es geht mit Fieber, Halsbeschwerden und einer Lymphknotenschwellung einher und ist hoch ansteckend. Eine Impfung gegen das Pfeiffersche Drüsenfieber gibt es nicht.

pfeilWann zum Arzt

Bei Pfeifferschem Drüsenfieber oder dem Verdacht (→ siehe Symptome) sollte ein Kinderarzt aufgesucht werden.

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Ursachen

  • Virus – Infektion mit dem EBV-Virus (Epstein-Barr-Virus)
    • Ursächlich für das Pfeiffersche Drüsenfieber ist das EBV-Virus, aus der Gruppe der Herpesviren.
      Das Virus ist hochansteckend und kommt vor allem im Speichel vor.
      Die Übertragung erfolgt daher oft übers Küssen, daher auch der Name Kissing Disease (Kusskrankheit).
  • Risikofaktoren – Ein besonderes Risiko für eine Infektion haben Patienten mit einem geschwächten Immunsystem oder einer Erkrankung des Immunsystems.
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Symptome Pfeiffersches Drüsenfieber

  • Leitsymptome bei pfeifferschem Drüsenfieber
    • Fieber
    • Vergrößerte, gerötete Rachenmandeln mit gräulich-weißen Belägen
    • Halsschmerzen
  • Abgeschlagenheit
  • Lymphknotenschwellung – Zudem kann eine generalisierte Lymphknotenschwellung auftreten.
  • Weitere Organbeteiligung – Eine Beteiligung weiterer Organe ist ebenfalls möglich. In etwa der Hälfte aller Fälle kommt es zu einer Vergrößerung der Milz (Splenomegalie) und ggf. auch der Leber (Hepatomegalie).
    • Vergrößerte Milz
    • Ggf. vergrößerte Leber
  • Ausschlag am Gaumen – Die Ausbildung eines Ausschlages am harten Gaumen oder am Stamm ist ebenfalls möglich.

Kann ein Pfeiffersches Drüsenfieber auch ohne Fieber auftreten?

Ein Pfeiffersches Drüsenfieber ohne Fieber ist möglich.
Es tritt vor allem bei Kleinkindern auf, bei denen die Erkrankung meist nicht so ausgeprägt bis hin zu asymptomatisch verläuft.

Wie sieht der Ausschlag bei einem Pfeifferschen Drüsenfieber aus?

Ein Hautausschlag tritt nur bei etwa 3–5 % der Betroffenen auf, also sehr selten.
Er ähnelt den Hautausschlägen bei Scharlach, Masern oder Röteln und ist feinfleckig und über den Körperstamm verteilt.

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Diagnose

  • Klinische Untersuchung – Die Diagnose Pfeiffersches Drüsenfieber wird größtenteils durch die klinische Untersuchung und charakteristischen Befunde gestellt.
  • Blutuntersuchung – In der Blutuntersuchung kann eine Erhöhung der Leberwerte auffallen und im Blutausstrich können eine Erhöhung der Lymphozyten sowie sie sogenannte Pfeiffer-Zellen nachgewiesen werden. Im Blut können ebenfalls Antikörper gegen das Virus gefunden werden.
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Behandlung Pfeiffersches Drüsenfieber

  • Nur Symptomtherapie – Es existieren keine Medikamente gegen das Virus. Lediglich eine symptomatische Therapie der Anzeichen ist möglich.
  • Körperliche Schonung – Wichtig ist vor allem eine körperliche Schonung, da es gerade bei Milzschwellung zu einer Milzruptur kommen kann. Dies ist eine lebensbedrohliche Komplikation.
  • Ausreichende Flüssigkeitszufuhr – Zusätzlich sollte auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden.
  • Schmerzmittel (Ibuprofen, Paracetamol) – Bei Schmerzen und Fieber kann Paracetamol oder Ibuprofen verabreicht werden.
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Medikamente

Ein spezielles Medikament gegen das Pfeiffersche Drüsenfieber gibt es nicht.

Aufgrund der Schwellung und Rötung der Rachenmandeln mit Belägen kann fälschlicherweise eine bakterielle Halsentzündung diagnostiziert werden.
Die Einnahme eines Antibiotikums aus der Gruppe der Aminopenicilline bei Pfeifferschem Drüsenfieber kann zu einem Arzneimittelausschlag führen und darf daher nicht eingesetzt werden.

Hinweis MedikamenteneinnahmeBeachte bitte: Medikamente solltest Du niemals ohne Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker einnehmen!
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Verlauf

  1. Das Pfeiffersche Drüsenfieber beginnt mit Allgemeinsymptomen wie Müdigkeit, Unwohlsein, Kopfschmerzen und Gliederschmerzen.
  2. Es folgen eine Lymphknotenschwellung vor allem im Halsbereich und eine Entzündung des Rachens mit Belägen auf den Mandeln, Schluckbeschwerden und Heiserkeit.
  3. Nach etwa drei Wochen ist die Infektion überstanden.
    Bis die volle Leistungsfähigkeit des Kindes wieder erreicht wird, kann es allerdings mehrere Wochen bis hin zu Monate dauern. 
  4. In seltenen Fällen kann es zum Übergang in eine chronische Infektion kommen. Die Symptome halten dann über sechs Monate an.
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Prognose

  • Pfeiffersches Drüsenfieber hat eine gute Prognose, aber ein langwieriger Verlauf ist möglich (mehrere Wochen) – Die Prognose ist in den meisten Fällen gut, allerdings erstreckt sich die Heilung über mehrere Wochen. Komplikationen sind eher selten, aber möglich.
  • In der Regel kommt es bei einem pfeifferschen Drüsenfieber zu einer folgenlosen Ausheilung.
  • In schweren Fällen kann es zu Komplikationen kommen.

Mögliche Folgen

In der Regel heilt das Pfeiffersche Drüsenfieber komplikationslos aus.
In seltenen Fällen kommt es zu Komplikationen wie ein Milzriss, eine Herz- oder Hirnhautentzündung oder ein Nierenversagen

Ein Zusammenhang zwischen einer Infektion mit dem EBV-Virus und einer Reihe von Krebserkrankungen, wie z. B. dem Morbus Hodgkin wird angenommen.

Kann es zu einem tödlichen Verlauf kommen?

Normalerweise kommt es innerhalb weniger Wochen zu einer folgenlosen Ausheilung des Pfeifferschen Drüsenfiebers.
Treten Komplikationen wie z. B. ein Milzriss auf, besteht jedoch die Möglichkeit eines tödlichen Verlaufs.

Auch bei Kindern mit einer Immunschwäche kommt es häufiger zu schweren Krankheitsverläufen, die teilweise auch tödlich verlaufen können.

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Vorbeugung

  • Vermeidung des Kontaktes mit Betroffenen – Der einzige Weg einem Pfeifferschen Drüsenfieber vorzubeugen ist, den Kontakt zu erkrankten Personen zu meiden.
  • Eine Impfung gegen das Virus besteht nicht.
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Ansteckung & Übertragung

Pfeiffersches Drüsenfieber ist hochansteckend.

Die Infektion beim Pfeifferschen Drüsenfieber erfolgt über den Speichel.
Daher kommt auch der im Volksmund bekannte Name der Erkrankung „Kuss-Krankheit“.

Die Ansteckungsgefahr besteht auch noch einige Wochen nach Beginn der Symptome.

Die Inkubationszeit, also die Zeit zwischen Ansteckung und Ausbruch der Erkrankung, beträgt eine bis sieben Wochen.

pfeilSelbsttest Pfeiffersches Drüsenfieber

OK, beginnen wir mit der ersten von insg. 8 Fragen …

Ist im näheren Umfeld Ihres Kindes (Freund, Familienangehöriger, Kindergartengruppejemand an Pfeifferschem Drüsenfieber erkrankt?

2. Frage – Fieber:

Messen Sie die Temperatur bei Ihrem Kind!
Hat Ihr Kind Fieber (über 38,2 °C)?

3. Frage – Halsschmerzen:

Leidet Ihr Kind zurzeit unter Halsschmerzen?

4. Frage – Schluckbeschwerden:

Leidet Ihr Kind derzeit unter Schmerzen beim Schlucken?

5. Frage – Rachenmandeln:

Betrachten Sie die Rachenmandeln bei Ihrem Kind!
Hat Ihr Kind gerötete, vergrößerte Rachenmandeln mit grau-weißlichen Belägen?

6. Frage – Lymphknoten:

Sind Ihnen bei Ihrem Kind vergrößert tastbare Lymphknoten aufgefallen?

7. Frage – Müdigkeit:

Ist Ihr Kind seit mehreren Wochen müde und abgeschlagen?

8. Frage – Schmerzen Oberbauch:

Hat Ihr Kind Schmerzen im Oberbauch?

Bevor Du Dich testest!
Hinweis Selbsttest

Beachte! Dieser Selbsttest ersetzt niemals einen Arztbesuch!

Bei einem Selbsttest werden immer Anzeichen, Auslöser & Risikofaktoren abgefragt, Erkrankungen verlaufen jedoch oft individuell.

Im Notfall immer zu einem Arzt statt zu testen!

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Komplikationen

Komplikationen sind bei einem pfeifferschen Drüsenfieber eher selten.

In schweren Fällen kann es jedoch zu Komplikationen kommen

Bei immunsupprimierten Patienten kann es zu schwerwiegenden Lungenentzündung und Mittelohrentzündungen kommen.

Es gibt einige Krebserkrankungen, die mit dem Pfeifferschen Drüsenfieber in Verbindung gebracht werden. Hierzu zählen das Burkitt-Lymphom und der Morbus Hodgkin.

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Dauer

Da es für das Pfeiffersche Drüsenfieber keine spezifische Therapie gibt, müssen Betroffene abwarten, bis die Erkrankung von alleine verschwindet.

Die Hauptsymptome klingen meist nach etwa drei Wochen ab.
Müdigkeit und Leistungsminderung können allerdings weitaus länger fortbestehen. 

Die auslösenden Viren verbleiben ein Leben lang im menschlichen Körper. Sie werden jedoch vom Immunsystem unterdrückt und es kommt nicht erneut zu einem Ausbruch der Erkrankung.

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Zahlen & Statistiken

  • Vom Pfeifferschen Drüsenfieber sind vor allem Kinder und Jugendliche im Alter von 4–15 Jahren betroffen.
  • Im Alter von 30 Jahre sind nahezu 100 % der Menschen mit dem Virus durchseucht.
  • Die Erkrankung tritt vorzugsweise im Herbst und Winter auf.
AQ`sFAQ`s

Darf man mit einem pfeifferschen Drüsenfieber Sport treiben?

In der akuten Phase der Erkrankung und auch noch einige Wochen danach gilt bei Pfeifferschem Drüsenfieber ein striktes Sportverbot, vor allem für Kontaktsportarten wie z. B. Fußball.

Dies liegt daran, dass es im Verlauf der Erkrankung zu einer Vergrößerung der Milz kommen kann.
Die Milz ist von einer straffen Kapsel umgeben.

Bei Stürzen oder Stößen in den Oberbauch, wie sie z. B. beim Sport passieren können, droht die Gefahr eines Milzrisses (Milzruptur).

Diese kann durch einen hohen Blutverlust lebensgefährlich sein.

aktualisiert: 25.02.2025
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  • Die Erkrankung tritt vorzugsweise im Herbst und Winter auf.
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