Purpura Schönlein-Henoch (IgA-Vaskulitis), wenn es immunologisch bedingt zu einer Entzündung der kleinen Blutgefäße kommt. (Johann Lukas Schönlein und Eduard Heinrich Henoch)

Unter der Purpura Schönlein-Henoch versteht man eine Entzündung der kleinen Blutgefäße, die oftmals nach einem Atemwegsinfekt auftritt. Sie präsentiert sich in Form von kleinen, punktförmigen Hauteinblutungen, Bauch- und Gelenkschmerzen.
In der Regel heilt eine Purpura Schönlein-Henoch von selbst.
Bei vorliegenden Symptomene solltest Du Dein Kind dennoch bei einem Kinderarzt vorstellen, um weitere Erkrankungen auszuschließen.
Die genaue Ursache der Purpura-Schönlein-Henoch ist nicht bekannt.
Es wird davon ausgegangen, dass es durch eine vorangegangene Infektion zu einer Reaktion des Immunsystems kommt, bei der Antikörper der Klasse IgA gebildet werden.
Diese Antikörper bilden Komplexe, lagern sich an den Gefäßwänden ab und führen hier zu einer Entzündung der Gefäße.
Einige Medikamente wie z. B. Antibiotika oder Entzündungshemmer können ebenfalls eine Purpura-Schönlein-Henoch auslösen.
Häufig geht der Purpura Schönlein-Henoch ein Infekt der oberen Atemwege voraus.
Im Anschluss an diesen Infekt kommt es zu einem plötzlichen Beginn der Erkrankung.
Meist ist die Purpura-Schönlein-Henoch aufgrund ihres klassischen Erscheinungsbildes eine Blickdiagnose.
Zu den Diagnosekriterien einer Purpura Schönlein-Henoch zählen die klassischen Einblutungen zusammen mit einem weiteren Symptom.
Zu den weiteren Symptomen zählen Bauchschmerzen, Gelenkbeteiligung, Nierenbeteiligung oder der Nachweis typischer Veränderungen in einer Probe der Haut oder der Nieren.
Zur weiteren Diagnostik können noch eine Untersuchung des Urins sowie ein Ultraschall des Bauches durchgeführt werden.
Bei einer Purpura Schönlein-Henoch sollte man zu einem Kinderarzt gehen.
Bei der Purpura Schönlein-Henoch handelt es sich um die häufigste Vaskulitis im Kindesalter.
Von der Purpura Schönlein-Henoch sind vor allem Kleinkinder sowie Schulkinder betroffen.
Etwa 90 % der Betroffenen sind unter 10 Jahre alt.
Das mittlere Alter der Betroffenen beträgt 6 -7 Jahre.
Es treten etwa. 20 -25 Erkrankungen pro 100.000 Einwohnern auf.
Der Hautausschlag bei Purpura Schönlein-Henoch hat ein sehr typisches Erscheinungsbild.
In den meisten Fällen bedarf eine Purpura Schönlein-Henoch keiner Behandlung.
Zur Schmerzlinderung können Medikamente wie Ibuprofen und Paracetamol eingesetzt werden.
Bei schweren Verläufen, die mit einer Beteiligung der Nieren einhergehen, kann Kortison eingesetzt werden.
Schreitet die Nierenbeteiligung so weit fort, dass es zu einem Nierenversagen kommt, kann eine Dialyse notwendig sein.
Die Prognose bei einer Purpura Schönlein-Henoch ist gut.
Die Erkrankung heilt normalerweise innerhalb weniger Tage ohne Therapie aus. Bei schwereren Verläufen kann die Heilung auch einige Wochen andauern.
Selten kann es durch eine Nierenbeteiligung zum Nierenversagen kommen.
Bei der Purpura Schönlein-Henoch kommt es zu einem plötzlichen Beginn der Symptome.
Durch die Schwellungen der Sprunggelenke und der Fußrücken wollen erkrankte Kinder häufig nicht mehr laufen.
Sie klagen über Bauchschmerzen und es kommt zum Auftreten der Einblutung vor allem an den Beinen.
Die Erkrankung kann in Schüben auftreten und heilt in der Regel innerhalb von wenigen Tagen folgenlos ab.
Leider gibt es keine Möglichkeiten einer Purpura Schönlein-Henoch vorzubeugen.
Es ist nicht bekannt, dass die Purpura Schönlein Hennoch sich während der Schwangerschaft auf das Kind auswirkt oder die IgA-Immunkomplexablagerungen auf das Neugeborene übergehen können.
Plazentagängig sind nämlich nur IgG-Antikörper.
Erkrankt die Betroffene jedoch so schwer, dass medikamentös therapiert werden muss, kann es sein, dass gewisse Medikamente aufgrund der Schwangerschaft nicht eingenommen werden sollten.
Sollte es so weit kommen, muss immer ein Facharzt zur Beurteilung und Therapie hinzugezogen werden.
Therapiemöglichkeiten, Medikamenteneinnahme und Diagnoseverfahren müssen oft an die Schwangerschaft angepasst werden.
Du solltest daher immer Deinen behandelnden Arzt/Ärztin über die Schwangerschaft informieren.