FachrichtungenMedizinArzt

Medizin gehört in die Hand eines Arztes/ Ärztin!

Bei allen Fragen rund um das Thema Erkrankungen musst Du Dich daher an Deinen Arzt/ Ärztin wenden.

TrainingstherapieSportwissenschaftTobias KasprakTobias KasprakDiplom-Sportwissenschaftler

Wenn Dein Arzt Dir sagen, Übungen können Dir helfen.

Dann ist der Trainingstherapeut Dein richtiger Ansprechpartner!

orthopädische Untersuchung einer Hueftdysplasie

Hüftdysplasie

Unter einer Hüftdysplasie versteht man eine vererbte Reifestörung der Hüftpfanne. Durch diese Reifestörung wird eine vollständige und korrekte Ausformung des Hüftkopfes nicht ermöglicht und das Hüftgelenk ist sehr anfällig für ein Auskugeln oder eine Verrenkung des Hüftgelenkes.

Symptome

Überblick der Symptome einer Hüftdysplasie

  • Im Krabbelalter – zunächst keine Symptome vorhanden
  • Bewegungseinschränkungen
  • Trendelenburg-Zeichen
  • Watschelgang

Was sind die Symptome/ Anzeichen einer Hüftdysplasie?

Die Hüftdysplasie verläuft in vielen Fällen asymptomatisch (ohne Symptome) oder die Symptome fallen erst spät auf.

Meist beginnen Symptome erst im Kleinkindalter, wenn das Kind beginnt zu laufen.
Hier können Bewegungseinschränkungen oder Knieschmerzen auffallen.

Auch das Trendelenburg-Zeichen kann positiv sein. Dies bedeutet, dass das Becken beim Einbeinstand zu einer Seite kippt.

Sind beide Hüftgelenke von der Hüftdysplasie betroffen, kann es auch zu einem Watschelgang (auch „Duchenne-Hinken“) kommen.

Wie viele und welche Kinder sind von einer Hüftdysplasie betroffen?

Die Hüftdysplasie ist die häufigste angeborene Skelettfehlentwicklung.
Mädchen sind deutlich häufiger betroffen als Jungen (5:1). Die Hüftdysplasie tritt bei etwa 2–3 pro 100 Neugeborenen auf.

Diagnose

Überblick der Diagnose einer Hüftdysplasie

  • körperlichen Untersuchung
  • Ultraschall der Hüfte

Wie wird eine Hüftdysplasie diagnostiziert?

Bei der körperlichen Untersuchung kann bei einer Hüftdysplasie beim Säugling eine Faltenasymmetrie im Bereich der Hüfte beobachtet werden.

Es können weiterhin Instabilitätszeichen wie das Ortolani-Zeichen (“Schnappen” beim Abspreizen der Hüfte) geprüft werden.

Eine Beinlängendifferenz sowie eine Abspreizhemmung sind ebenfalls Hinweise auf eine Hüftdysplasie. 

Die einzige sichere Untersuchungsmethode ist jedoch ein Ultraschall der Hüfte.
Dieser wird standardmäßig im Rahmen der U3 in der 4.-5. Lebenswoche gemacht.

Hier können in der Methode nach Graf bestimmt Winkel ausgemessen werden und so eine Hüftdysplasie diagnostiziert werden.

Zu welchem Arzt muss man mit einer Hüftdysplasie?

Bei einer Hüftdysplasie sollte zuerst der Kinderarzt und dann ein Orthopäde aufgesucht werden.

Behandlung

Überblick der Behandlung einer Hüftdysplasie

  • konservative Therapie - (Bandage und Spreizhose)
  • Bei Vorhandensein einer Luxation
    • geschlossene nicht-operative Reposition
    • operative Reposition
  • Physiotherapie

Wie wird eine Hüftdysplasie behandelt?

Bei einer frühen Diagnose der Hüftdysplasie werden zuerst konservative Maßnahmen zur Behandlung ergriffen.

Hierzu gehören das “breite Wickeln” sowie spezielle Bandagen oder eine Spreizhose. Diese sollen eine Korrekte Position der Hüftkopfes in der Hüftpfanne gewährleisten und so vollständige Ausreifung der Hüfte ermöglichen.

Sollte bereits eine Luxation (Herausrutschen) der Hüfte vorliegen, gibt es zwei Möglichkeiten um die Hüfte wieder in Position zu bringen.

  • Die erste ist eine geschlossene nicht-operative Reposition bei der unter Narkose mit Hilfe von Zug am Bein, das Gelenk wieder in seine Ausgangsstellung gebracht wird.
  • Gelingt dies nicht oder liegen weitere Verletzungen im Bereich der Hüfte kann eine operative Reposition notwendig sein.

Welche Übungen helfen bei einer Hüftdysplasie?

Wichtig bei Übungen bei einer Hüftdysplasie sind die

  • Mobilisation,
  • Kräftigung und
  • Dehnung

der Muskulatur rund um das Hüftgelenk.

Hierzu dienen Übungen wie z.B. “Bridging”, bei der aus der Rückenlage heraus die Füße aufgestellt und die Hüfte nach oben gedrückt wird bis eine gerade Linie zwischen Knien und Schultern erreicht wird.
Auch die Kniebeuge kann durchgeführt werden. Hier sollte darauf geachtet werden, dass die Füße leicht nach außen gedreht sein sollten.
Zum Dehnen der Hüftmuskulatur kann z.B. aus dem Ausfallschritt die Hüfte nach vorne geschoben werden. So werden die Hüftbeuger gedehnt.

Wann muss eine Hüftdysplasie operiert werden?

Eine Operation der Hüftdysplasie ist dann notwendig, wenn konservative Behandlungsansätze keine Wirkung erzielen oder die Diagnose erst spät gestellt wird und somit die Hüftreifung und Entwicklung schon abgeschlossen ist.

Hier gibt es mehrere Operationsmöglichkeiten mit dem gemeinsamen Ziel den Hüftkopf richtig in der Hüftpfanne zu positionieren.

Wie läuft die Operation ab?

Vorbereitung
Sollte eine Operation der Hüftdysplasie notwendig sein, wird zuerst im Gespräch mit den Eltern und dem Patienten der Eingriff besprochen und erklärt.
Es sollte über Risiken der Operation wie Blutung, Infektion und Wundheilungsstörungen aufgeklärt werden.
Die Risiken sind jedoch sehr selten und die operativen Verfahren sehr sicher.

Durchführung der Operation
Bei der meist bei Kinder angewendeten Pfannendachplastik (Azetabuloplastik) wird über einen kleinen Hautschnitt das Hüftgelenk freigelegt und mit einem Meißel der Beckenknochen eröffnet. In den Spalt im Beckenknochen wird nun ein kleines Knochenstück eingesetzt, was dazu führt, dass das Dach der Hüftpfanne herunterklappt und so den Hüftkopf umschließt.
Dieses Knochenstück wird mit einem Draht fixiert.

Dauer der Operation
Der Eingriff dauert pro Seite nur etwa eine halbe Stunde.
Nach dem Verschluss der Wunde wird die betroffene Hüfte für vier Wochen eingegipst. In den darauffolgenden vier Wochen ist das Kind auf einen Rollstuhl angewiesen. Nach etwa acht Wochen ist das Gelenk wieder vollständig belastbar.

Kosten der Operation
Die Kosten für diese Operation sowie in den meisten Fällen die stationäre Aufnahme eines begleitenden Elternteils werden von der Krankenkasse übernommen.

Ursachen

Überblick der Ursachen einer Hüftdysplasie

  • weibliche Geschlecht
  • genetische Faktoren
  • Zwillingsschwangerschaften
  • Zu viel Fruchtwasser in der Schwangerschaft
  • Beckenendlage während der Schwangerschaft

Was sind die Ursachen und Risikofaktoren einer Hüftdysplasie?

Die genaue Ursache der Hüftdysplasie ist bis heute nicht bekannt.

Es gibt eine Reihe an Risikofaktoren, die die Entstehung einer Hüftdysplasie begünstigen. Hierzu zählen vor allem eine Hüftdysplasie in der Familie und das weibliche Geschlecht.

Auch besondere Situationen in der Schwangerschaft wie zum Beispiel Zwangshaltungen durch Zwillingsschwangerschaften oder zu viel Fruchtwasser sowie Kindslagen wie die Beckenendlage  können eine Hüftdysplasie begünstigen.

Es gibt eine Reihe weiterer Fehlbildungen, die gehäuft mit einer Hüftdysplasie auftrete. Hierzu gehören der Klumpfuß, der Knickfuß oder Plattfuß und Wirbelsäulenfehlbildungen.

Vorbeugung

Wie kann man einer Hüftdysplasie vorbeugen?

Da eine Hüftdysplasie vererbt wird, gibt es keine Möglichkeit der Vorbeugung.

Es ist wichtig, gerade bei einer bekannte Hüftdysplasie in der Familie, eine frühzeitige Diagnose zu stellen um dann mit einer geeigneten Therapie beginnen zu können.

Prognose

Wie ist die Prognose bei einer Hüftdysplasie?

Die Prognose der Hüftdysplasie variiert, je nach Zeitpunkt der Diagnosestellung.

Je früher die Diagnose gestellt wird, desto besser ist sie. Bei einer frühen Diagnose ist das Hüftgelenk noch formbar und es gibt mehr Möglichkeiten der Therapie.

Welchen Sport kann mein Kind mit einer Hüftdysplasie ausüben?

Bei einer Hüftdysplasie sollte darauf geachtet werde, dass der Sport möglichst gelenkschonend ist.

Sportarten mit schnellen Start-Stopp-Bewegungen (Fußball, Tennis) sollten eher vermieden werden.

Sportarten wie Fahrradfahren, Schwimmen und Inline skating können durchgeführt werden.

Auch ein Krafttraining an Geräten kann durchgeführt werden. Hier sollte jedoch immer auf eine korrekte Ausführung der Übungen geachtet werden.

Docset Icon

Hinweis!
Informationen aus dem Internet ersetzen niemals einen Arztbesuch. Maßnahmen zur Behandlung oder der Einsatz von Arzneimittel können immer nur als allgemeine Informationen angesehen werden. Erkrankungen verlaufen sehr oft unterschiedlich und bedürfen einer individuellen Behandlung.
Wenn es um Deine Gesundheit geht, wende Dich bitte immer an Deinen Arzt!
Wenn wir vom Arzt sprechen, meinen wir selbstverständlich auch die Ärztin.

Fragen | Kritik
Docset Tobias Kasprak
Instagram Tobias KaspraklinkedIn
Tobias Kasprak

© Copyright 2024 Docset - Vielen Dank ;-)
Geschichte der Medzin

BilderstellungUnsere BilderBildererstellung DocsetUnsere Bilder sind unser Markenzeichen.
Alle Bilder werden mit liebevoller Handarbeit gezeichnet.
- Hinweis Affiliate Link -Vielen Dank

Wir suchen immer passende Produkte zum Thema.
Wenn Du über diesen Link etwas kaufst, bekommen wir dafür eine Provision und können somit die Seite finanzieren.

Du zahlst natürlich keinen Aufpreis auf das Produkt.

Vielen Dank!