Nicolas Gumpert
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Tobias Kasprak
TrainingstherapieSportwissenschaftTobias KasprakTobias KasprakDiplom-Sportwissenschaftler

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Ich zeige Dir, wann und wie Dir Sport hilft, aber auch wann Sport nichts bringt oder gar schädlich ist.

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pfeilWas ist das?

Unter einer Hüftdysplasie versteht man eine vererbte Reifestörung der Hüftpfanne. Durch diese Reifestörung wird eine vollständige und korrekte Ausformung des Hüftkopfes nicht ermöglicht und das Hüftgelenk ist sehr anfällig für ein Auskugeln oder eine Verrenkung des Hüftgelenkes.

Epidemiologische FaktenHäufigkeit~ 2 - 3 %
Alters FaktenAlterab Geburt
Geschlecht FaktenGeschlecht~ 5 : 1
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Ursachen

  • Unklare Ursache – Die Ursachen sind noch nicht abschließend geklärt. Hüftdysplasien in der Familie sowie das weibliche Geschlecht sind Risikofaktoren.
  • Risikofaktoren einer Hüftdysplasie
    • Weibliches Geschlecht – Hüftdysplasien in der Familie sowie das weibliche Geschlecht sind Risikofaktoren.
    • Genetische Faktoren
    • Zwillingsschwangerschaften (Zwangshaltungen durch Zwillingsschwangerschaften)
    • Zu viel Fruchtwasser in der Schwangerschaft
    • Beckenendlage während der Schwangerschaft
  • Weitere Fehlbildungen – Es gibt eine Reihe weiterer Fehlbildungen, die gehäuft mit einer Hüftdysplasie auftreten.
    Hierzu gehören:
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Symptome Hüftdysplasie

  • Ohne Anzeichen (im Krabbelalter) – zunächst keine Symptome vorhanden.
    Die Hüftdysplasie verläuft in vielen Fällen asymptomatisch (ohne Symptome) oder die Symptome fallen erst spät auf.
    Meist beginnen Symptome erst im Kleinkindalter, wenn das Kind beginnt zu laufen.
  • Bewegungseinschränkungen – Hier können Bewegungseinschränkungen oder Knieschmerzen auffallen.
  • Trendelenburg-Zeichen – Auch das Trendelenburg-Zeichen kann positiv sein.
    Dies bedeutet, dass das Becken beim Einbeinstand zu einer Seite kippt.
  • Watschelgang – Sind beide Hüftgelenke von der Hüftdysplasie betroffen, kann es auch zu einem Watschelgang (auch „Duchenne-Hinken“) kommen.
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Diagnose

  • Körperlichen Untersuchung – Bei der körperlichen Untersuchung kann bei einer Hüftdysplasie beim Säugling eine Faltenasymmetrie im Bereich der Hüfte beobachtet werden.
    • Es können weiterhin Instabilitätszeichen wie das Ortolani-Zeichen („Schnappen“ beim Abspreizen der Hüfte) geprüft werden.
    • Eine Beinlängendifferenz sowie eine Abspreizhemmung sind ebenfalls Hinweise auf eine Hüftdysplasie. 
  • Ultraschall der Hüfte – Die einzige Möglichkeit eine sichere Diagnose zu stellen ist ein Ultraschall der Hüfte. Hier können in der Methode nach Graf bestimmt Winkel ausgemessen werden und so eine Hüftdysplasie diagnostiziert werden.
    • U3 - Untersuchung – Dieser wird standardmäßig bei der U3 Untersuchung in der 4.-5. Lebenswoche durchgeführt.
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Behandlung Hüftdysplasie

  • Konservative Therapie (nicht-operativ) – Bei frühzeitiger Diagnose werden konservative Maßnahmen ergriffen. Bei einer bereits vorliegenden Luxation (→ Hüftluxation) kommt es zu einer nicht-operativen oder operativen Reposition.
    • Breite Wickeln
    • Bandage
    • Spreizhose – Diese sollen eine korrekte Position des Hüftkopfes in der Hüftpfanne gewährleisten und so vollständige Ausreifung der Hüfte ermöglichen.
  • Bei Vorhandensein einer Luxation – Sollte bereits eine Luxation (Herausrutschen) der Hüfte vorliegen, gibt es zwei Möglichkeiten, um die Hüfte wieder in Position zu bringen.
    • Geschlossene nicht-operative Reposition – Die erste ist eine geschlossene nicht-operative Reposition, bei der unter Narkose, mit Hilfe von Zug am Bein, das Gelenk wieder in seine Ausgangsstellung gebracht wird.
    • Operative Reposition – Gelingt dies nicht oder liegen weitere Verletzungen im Bereich der Hüfte, kann eine operative Reposition notwendig sein.
  • Physiotherapie
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Operation

Eine Operation der Hüftdysplasie ist dann notwendig, wenn konservative Behandlungsansätze keine Wirkung erzielen oder die Diagnose erst spät gestellt wird und somit die Hüftreifung und Entwicklung schon abgeschlossen ist.

Hier gibt es mehrere Operationsmöglichkeiten, mit dem gemeinsamen Ziel, den Hüftkopf richtig in der Hüftpfanne zu positionieren.

Vorbereitung der Operation

Sollte eine Operation der Hüftdysplasie notwendig sein, wird zuerst im Gespräch mit den Eltern und dem Patienten der Eingriff besprochen und erklärt.
Es sollte über Risiken der Operation wie Blutung, Infektion und Wundheilungsstörungen aufgeklärt werden.
Die Risiken sind jedoch sehr selten und die operativen Verfahren sehr sicher.

Durchführung der Operation

Bei der meist bei Kindern angewendeten Pfannendachplastik (Azetabuloplastik) wird über einen kleinen Hautschnitt das Hüftgelenk freigelegt und mit einem Meißel der Beckenknochen eröffnet. In den Spalt im Beckenknochen wird nun ein kleines Knochenstück eingesetzt, was dazu führt, dass das Dach der Hüftpfanne herunterklappt und so den Hüftkopf umschließt.
Dieses Knochenstück wird mit einem Draht fixiert.

Dauer der Operation

Der Eingriff dauert pro Seite nur etwa eine halbe Stunde.
Nach dem Verschluss der Wunde wird die betroffene Hüfte für vier Wochen eingegipst. In den darauffolgenden vier Wochen ist das Kind auf einen Rollstuhl angewiesen. Nach etwa acht Wochen ist das Gelenk wieder vollständig belastbar.

Kosten der Operation

Die Kosten für diese Operation sowie in den meisten Fällen die stationäre Aufnahme eines begleitenden Elternteils werden von der Krankenkasse übernommen.

Hinweis MedikamenteneinnahmeBeachte bitte: Operationen sind immer mit allgemeinen Risiken verbunden. Erfahre allgemeine Informationen zum Ablauf und Risiken einer Operation. Mehr Infos
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Prognose

Je nach Zeitpunkt der Diagnose variiert die Prognose. Je früher die Diagnose gestellt wird, desto eher hilft eine nicht-operative Behandlung.

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Vorbeugung

Da eine Hüftdysplasie vererbt wird, gibt es keine Möglichkeit der Vorbeugung.

Es ist wichtig, gerade bei einer bekannte Hüftdysplasie in der Familie, eine frühzeitige Diagnose zu stellen, um frühzeitig mit einer geeigneten Therapie der Hüftdysplasie beginnen zu können.

pfeilIn der Schwangerschaft

Eine Hüftdysplasie gefährdet in der Regel weder die Schwangerschaft noch die Entwicklung des Kindes.

Sie könnte aber dazu führen, dass ein Kaiserschnitt notwendig wird zur Geburt.

Eine ärztliche Untersuchung sollte daher erfolgen.

Therapiemöglichkeiten, Medikamenteneinnahme und Diagnoseverfahren müssen oft an die Schwangerschaft angepasst werden.
Du solltest daher immer Deinen behandelnden Arzt/Ärztin über die Schwangerschaft informieren.

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Zahlen & Statistiken

  • Die Hüftdysplasie tritt bei etwa 2–3 pro 100 Neugeborenen auf. Die Hüftdysplasie ist damit die häufigste angeborene Skelettfehlentwicklung.
  • Mädchen sind deutlich häufiger betroffen als Jungen (5:1).
AQ`sFAQ`s

Welche Übungen helfen bei einer Hüftdysplasie?

Wichtig bei Übungen bei einer Hüftdysplasie sind die

  • Mobilisation,
  • Kräftigung und
  • Dehnung

der Muskulatur rund um das Hüftgelenk.

Hierzu dienen Übungen wie z. B. „Bridging“, bei der aus der Rückenlage heraus die Füße aufgestellt und die Hüfte nach oben gedrückt wird, bis eine gerade Linie zwischen Knien und Schultern erreicht wird.

Auch die Kniebeuge kann durchgeführt werden.
Hier sollte darauf geachtet werden, dass die Füße leicht nach außen gedreht sein sollten.
Zum Dehnen der Hüftmuskulatur kann z. B. aus dem Ausfallschritt die Hüfte nach vorne geschoben werden. So werden die Hüftbeuger gedehnt.

Welchen Sport kann mein Kind mit einer Hüftdysplasie ausüben?

aktualisiert: 21.02.2025
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