Definition: Adipositas im Kindesalter, wenn der BMI oberhalb des 97. altersspezifischen und geschlechtsspezifischen Perzentil liegt.
Unter Adipositas/ Übergewicht im Kindesalter versteht man ein starkes, krankhaftes Übergewicht bei Kindern. Häufig werden auch die Begriffe Fettleibigkeit oder Fettsucht verwendet. Da sich das Ernährungs- und Bewegungsverhalten unserer Gesellschaft in den letzten Jahren stark verändert hat, steigen auch die Zahlen der Kinder mit Übergewicht oder Adipositas. Bei länger anhaltender Adipositas steigt das Risiko für Folgeerkrankungen wie Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, Diabetes oder Gelenkprobleme.
Bei 3-7-jährigen Jungen und Mädchen ab einem BMI von 20. Bei 11-jährigen Jungen und Mädchen ab 24. Bei 16-Jährigen ab 28. AB diesen Werten sollte eine ärztliche Therapie eingeleitet werden.
Das erhöhte Körpergewicht bei Übergewicht oder Adipositas führt zu diversen weiteren Symptomen.
Ein Großteil der übergewichtigen Kinder bleibt auch bis ins Erwachsenenalter übergewichtig.
Je länger die Adipositas im Kindesalter besteht, desto höher ist auch das Risiko.
Dies liegt oftmals daran, dass Betroffene es häufig nicht schaffen, Verhaltensmuster langfristig zu verändern.
Es bedarf viel Durchhaltevermögen und einen starken Willen, um langfristig Gewicht abzunehmen und das Gewicht dann auch noch zu halten.
Eine Adipositas führt oft zu zahlreichen Folgeerkrankungen (→ siehe Abschnitt Komplikationen)
Beim Essen sollten regelmäßige Mahlzeiten eingenommen werden.
Das Essen sollte nach Möglichkeit am Esstisch eingenommen werden und während des Essens sollte keine Ablenkung durch Fernsehen oder Lesen erfolgen.
Die Nahrung sollte ausgewogen sein und die Portionen nicht zu groß.
Es sollte auf eine ausreichende Zufuhr von Vitaminen geachtet werden. Fette sollten eher sparsam eingesetzt werden.
Zuckerhaltige Getränke sollte vermieden werden.
Süßigkeiten sollten nicht regelmäßig verzehrt werden und auch nicht als Trostpflaster einsetzt werden.
Dies kann zu einer Konditionierung der Kinder führen.
Eltern sollten darauf achten, dass das Kind sich ausreichend ernährt und zum Spielen viel Zeit draußen verbringt.
Auch die Anmeldung in einem Sportverein kann helfen, den Spaß an Sport und Bewegung zu wecken.
Es ist auch sehr wichtig, dass Eltern ein Vorbild für ihre Kinder sind, da viele Verhaltensmuster von den Kindern übernommen werden.
Bei Kindern und Jugendlichen gibt es keine Adipositas – Grade wie bei Erwachsenen.
Stattdessen spricht man von:
Die Liste der Folgeerkrankungen, die durch Adipositas im Kindesalter entstehen können, ist lang.
Zur Beurteilung des Körpergewichtes wird der Body mass index (BMI) herangezogen.
Er stellt das Verhältnis von Körpergröße zu Körperoberfläche dar.
Er berechnet sich aus dem Gewicht in kg, geteilt durch die Körpergröße im Quadrat.
Bei Erwachsenen spricht man ab einem BMI über 25 von Übergewicht und ab einem BMI über 30 von Adipositas.
Bei Kindern wird der BMI nach den sogenannten Perzentilenkurven beurteilt.
Diese wurden anhand der Werte von ca. 18.000 Kindern und Jugendlichen erstellt.
Von Übergewicht bei Kindern spricht man ab einem BMI, der über der 90. Perzentilenkurve liegt. Das bedeutet, dass 90 % der Kinder im gleichen Alter einen niedrigeren BMI haben und nur 10 % einen höheren.
Von Adipositas bei Kindern spricht man ab einem BMI, der über der 97. Perzentile liegt.
Da es sich per Definition immer um die oberen 3, bzw. 10 % aller Kinder handelt, ist es schwer, die tatsächliche Anzahl übergewichtiger Kinder auszumachen.
Allgemeine tritt Übergewicht und Adipositas in allen Altersgruppen auf.
In Deutschland sind in etwa 15 % der Kinder und Jugendlichen übergewichtig.
Etwa 6 % leiden unter Adipositas. Die Zahlen sind bei beiden Geschlechtern gleich.
Die Häufigkeit von Übergewicht und Adipositas steigt mit dem Alter an.
In Studien konnte man weiterhin feststellen, dass das Risiko für Adipositas bei Kindern mit einem niedrigen sozioökonomischen Status höher ist.
Zwischen den 1970er Jahren und den 2000er Jahren kam es zu einem drastischen Anstieg der Zahl der Kinder mit Adipositas.
Etwa seit Beginn der 2000er Jahren bleiben die Zahlen jedoch auf einem etwa gleich hohen Niveau.
Es lässt sich sogar eine leichte Tendenz zu einem Rückgang der Zahlen erkennen.