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pfeilWas ist das?

Unter Adipositas/ Übergewicht im Kindesalter versteht man ein starkes, krankhaftes Übergewicht bei Kindern. Häufig werden auch die Begriffe Fettleibigkeit oder Fettsucht verwendet. Da sich das Ernährungs- und Bewegungsverhalten unserer Gesellschaft in den letzten Jahren stark verändert hat, steigen auch die Zahlen der Kinder mit Übergewicht oder Adipositas. Bei länger anhaltender Adipositas steigt das Risiko für Folgeerkrankungen wie Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, Diabetes oder Gelenkprobleme.

  • Übergewicht ist zu einem ernsten Problem im Kindesalter geworden.
  • Ursache ist fast immer der ungesunde Lebensstil mit falscher Ernährung bei genetischer Veranlagung.
  • Es entstehen eine Reihe von Störungen durch das Übergewicht.
  • Bestimmt wird das Übergewicht anhand des BMI.
  • Abhilfe verschafft ein gesunder Lebensstil mit ausreichender Bewegung und ausgewogener Ernährung.
  • Übergewicht ist bei fast allen internistischen Erkrankungen ein Risikofaktor.
Epidemiologische FaktenHäufigkeit~ 8 - 13 %
Alters FaktenAlter~ ab 3
Geschlecht FaktenGeschlecht~ 1 : 1
pfeilWann zum Arzt

Bei 3-7-jährigen Jungen und Mädchen ab einem BMI von 20. Bei 11-jährigen Jungen und Mädchen ab 24. Bei 16-Jährigen ab 28. AB diesen Werten sollte eine ärztliche Therapie eingeleitet werden.

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Ursachen

  • Multifaktorielle Entstehung – Die Ursachen einer Adipositas im Kindesalter sind vielfältig.
    Hierzu zählen unter anderem eine falsche Ernährung, mangelnde körperliche Bewegung, aber auch genetische Faktoren begünstigen die Entstehung von Übergewicht.
    • Falsche Ernährung
    • Mangelnde körperliche Bewegung
    • Genetische Ursachen
  • Niedriger Sozialstatus – Ebenfalls kommt ein niedriger Sozialstatus für Übergewicht infrage kommen.
  • Schlafmangel
  • Stress
  • Essstörungen
  • Erkrankungen (z. B. Schilddrüsenunterfunktion)
  • Medikamente (z. B. längere Cortisoneinnahme)
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Symptome Übergewicht im Kindesalter

Das erhöhte Körpergewicht bei Übergewicht oder Adipositas führt zu diversen weiteren Symptomen.

  • Schlechtere Ermüdungswiderstandsfähigkeit – Die Leistungsfähigkeit der Kinder ist stark eingeschränkt und sie ermüden schneller als normalgewichtige Kinder.
    Bei körperlicher Belastung kommt es zu einem stärkeren Anstieg der Atemfrequenz und es kann unter Umständen sogar zu Atemnot kommen.
    Sind diese Symptome besonders stark ausgeprägt, kann es auch sein, dass körperliche Belastung weitestgehend vermieden wird.
  • Erhöhte Atemfrequenz bei Belastungen
  • Schlechte Schlafgewohnheiten – Auch der Schlaf kann durch Kurzatmigkeit, Schnarchen oder längere Atempausen gestört sein.
    Hierdurch kommt es wiederum zu Müdigkeit und fehlender Belastbarkeit.
  • Störung des Zucker- und Fetthaushalts (Entstehung von Diabetes) – Durch die falsche oder übermäßige Ernährung kommt es im Körper zu Störungen des Zucker- und Fetthaushaltes.
    Dies kann bis hin zur Entwicklung eines Diabetes mellitus Typ 2 führen.
    Von einem sogenannten metabolischen Syndrom spricht man, wenn Adipositas, Bluthochdruck, Diabetes und erhöhte Blutfette vorliegen.
  • ggf. Orthopädische Probleme – Auch orthopädische Probleme sollten nicht außer Acht gelassen werden.
    Das hohe Körpergewicht führt zu Rückenschmerzen und Gelenkbeschwerden v.a. der Knie durch Überlastung.
  • ggf. Psychologische Probleme – Auch eine psychische Belastung kann durch das Übergewicht entstehen.
    Kinder mit Adipositas erfahren häufig Ausgrenzung oder Mobbing in der Schule aufgrund ihres Aussehens.
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Diagnose

  • Bestimmung des BodyMassIndex (BMI). (Gewicht (kg) geteilt durch das Quadrat der Körpergröße (m))
    • Liegt der BMI oberhalb der 90. Perzentilenkurve spricht man von Übergewicht, liegt er oberhalb der 97. Perzentilenkurve spricht man von Adipositas.
    • Liegt der BMI über diesen Grenzwerten, sollten auch weitere Untersuchungen erfolgen, um Folgeerkrankungen rechtzeitig zu erkennen.
    • Hierzu gehören die Messung des Blutdruckes und die Bestimmung des Blutzuckers und der Blutfette.
       

 

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Behandlung Übergewicht im Kindesalter

  • Richtige Ernährung – Bei Kindern mit Übergewicht ist es wichtig, eine langfristige Veränderung der Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten herbeizuführen, damit sie ein gesundes Leben führen können und keinen Rückfall erleiden.
    In einer Ernährungsberatung können sowohl Kinder als auch ihre Eltern lernen, was es bedeutet sich ausgewogen zu ernähren.
    • Die Ernährung sollte möglichst fett- und zuckerarm sein.
    • Wichtig ist auch die ausreichende Zufuhr von Vitaminen und Nährstoffen, um die Entwicklung und das Wachstum des Kindes zu fördern.
  • Ausreichend Bewegung – Eine ausreichende Bewegung in Kombination mit gesunder, ausgewogener Ernährung führen zu einem normalen Körpergewicht.
    Um eine effektive Gewichtsabnahme zu ermöglichen, ist körperliche Bewegung unerlässlich.
    • Ausdauersportarten wie Schwimmen oder Fahrradfahren eignen sich besonders gut.
    • Wichtig ist aber auch, gerade bei Jüngeren, dass die Kinder Spaß an der Bewegung haben und dies nicht zur Qual wird.
    • Aktivitäten in der Gruppe, z. B. einer Sportmannschaft, können die Motivation fördern.
  • Ggf. psychotherapeutische Maßnahmen – Auch psychotherapeutische Maßnahmen können bei psychisch bedingtem Übergewicht oder Mobbing förderlich sein.
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Prognose

  • Abhängig von individuellen Faktoren
  • Je länger die Adipositas besteht, desto wahrscheinlicher besteht auch eine Adipositas im Erwachsenenalter

 

Ein Großteil der übergewichtigen Kinder bleibt auch bis ins Erwachsenenalter übergewichtig.

Je länger die Adipositas im Kindesalter besteht, desto höher ist auch das Risiko.

Dies liegt oftmals daran, dass Betroffene es häufig nicht schaffen, Verhaltensmuster langfristig zu verändern.

Es bedarf viel Durchhaltevermögen und einen starken Willen, um langfristig Gewicht abzunehmen und das Gewicht dann auch noch zu halten.

Eine Adipositas führt oft zu zahlreichen Folgeerkrankungen (→ siehe Abschnitt Komplikationen)

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Vorbeugung

  • Kombination – Vorbeugende Maßnahmen betreffen sowohl das Ess- als auch das Bewegungsverhalten. 
  • Bewegung – Ausreichend Bewegung an der frischen Luft.
    • Förderung des Bewegungsdrangs der Kinder
  • Richtige Ernährung
  • Eltern sollten Vorbilder sein

 

Das Essverhalten bei Übergewicht

Beim Essen sollten regelmäßige Mahlzeiten eingenommen werden.
Das Essen sollte nach Möglichkeit am Esstisch eingenommen werden und während des Essens sollte keine Ablenkung durch Fernsehen oder Lesen erfolgen.

Die Nahrung sollte ausgewogen sein und die Portionen nicht zu groß.
Es sollte auf eine ausreichende Zufuhr von Vitaminen geachtet werden. Fette sollten eher sparsam eingesetzt werden.
Zuckerhaltige Getränke sollte vermieden werden.

Süßigkeiten sollten nicht regelmäßig verzehrt werden und auch nicht als Trostpflaster einsetzt werden.
Dies kann zu einer Konditionierung der Kinder führen. 

Eltern sollten darauf achten, dass das Kind sich ausreichend ernährt und zum Spielen viel Zeit draußen verbringt.
Auch die Anmeldung in einem Sportverein kann helfen, den Spaß an Sport und Bewegung zu wecken. 

Es ist auch sehr wichtig, dass Eltern ein Vorbild für ihre Kinder sind, da viele Verhaltensmuster von den Kindern übernommen werden.

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Stadien

Bei Kindern und Jugendlichen gibt es keine Adipositas – Grade wie bei Erwachsenen.
Stattdessen spricht man von:

  • Übergewicht – BMI > 90. bis 97. Perzentile – dicker als 90–97 % aller Kinder.
  • Adipositas – BMI > 97. bis 99,5. Perzentile – dicker als 97–99,5 % aller Kinder.
  • Extreme Adipositas – BMI > 99,5. Perzentile – dicker als 99,5 % aller Kinder.
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Komplikationen

Die Liste der Folgeerkrankungen, die durch Adipositas im Kindesalter entstehen können, ist lang.

  • Zum einen sind dies Störungen des Zuckerstoffwechsels bis hin zum Diabetes mellitus.
  • Betroffene haben ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck, Verkalkung der Blutgefäße, Herzinfarkt und sogar Schlaganfälle.
    Die Lebenserwartung ist durch diese Erkrankungen erniedrigt.
  • Auch Hormonstörungen können auftreten. Es kann zu einem verfrühten Eintreten der ersten Regelblutung kommen und im weiteren Verlauf zu Zyklusstörungen.
  • Durch das hohe Körpergewicht kommt es zu einer Überlastung des Skelettsystems und der Gelenke.
    Es können in Folge Knieschmerzen, Rückenschmerzen, O-Beine oder X-Beine und eine Absenkung des Fußgewölbes auftreten.
  • Auch die psychische Belastung bei Kindern mit Adipositas ist nicht zu vernachlässigen.
    Sie erfahren häufig Ausgrenzung und Mobbing, haben ein geringes Selbstwertgefühl und neigen zu Depressionen.
AQ`sFAQ`s

Ab wann spricht man von einer Adipositas im Kindesalter?

Zur Beurteilung des Körpergewichtes wird der Body mass index (BMI) herangezogen.

Er stellt das Verhältnis von Körpergröße zu Körperoberfläche dar.
Er berechnet sich aus dem Gewicht in kg, geteilt durch die Körpergröße im Quadrat.
Bei Erwachsenen spricht man ab einem BMI über 25 von Übergewicht und ab einem BMI über 30 von Adipositas.

Bei Kindern wird der BMI nach den sogenannten Perzentilenkurven beurteilt.
Diese wurden anhand der Werte von ca. 18.000 Kindern und Jugendlichen erstellt.

Von Übergewicht bei Kindern spricht man ab einem BMI, der über der 90. Perzentilenkurve liegt. Das bedeutet, dass 90 % der Kinder im gleichen Alter einen niedrigeren BMI haben und nur 10 % einen höheren.

Von Adipositas bei Kindern spricht man ab einem BMI, der über der 97. Perzentile liegt.

Wie viele und welche Kinder sind von einer Adipositas betroffen?

Da es sich per Definition immer um die oberen 3, bzw. 10 % aller Kinder handelt, ist es schwer, die tatsächliche Anzahl übergewichtiger Kinder auszumachen.

Allgemeine tritt Übergewicht und Adipositas in allen Altersgruppen auf.

In Deutschland sind in etwa 15 % der Kinder und Jugendlichen übergewichtig.
Etwa 6 % leiden unter Adipositas. Die Zahlen sind bei beiden Geschlechtern gleich.

Die Häufigkeit von Übergewicht und Adipositas steigt mit dem Alter an.

In Studien konnte man weiterhin feststellen, dass das Risiko für Adipositas bei Kindern mit einem niedrigen sozioökonomischen Status höher ist.

Wie hat sich die Zahl der adipösen Kinder im Laufe der Zeit geändert?

Zwischen den 1970er Jahren und den 2000er Jahren kam es zu einem drastischen Anstieg der Zahl der Kinder mit Adipositas.

Etwa seit Beginn der 2000er Jahren bleiben die Zahlen jedoch auf einem etwa gleich hohen Niveau.
Es lässt sich sogar eine leichte Tendenz zu einem Rückgang der Zahlen erkennen.

aktualisiert: 26.03.2025
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