Kinderlähmung (Poliomyelitis), wenn es zu einer Infektion mit den hochansteckenden Polioviren kommt.

Unter der Kinderlähmung (Poliomyelitis) versteht man eine virale Infektion, die sehr schwere Verläufe bis hin zur Atemlähmung haben kann. Diese Erkrankung war früher sehr gefürchtet. Heutzutage gibt es durch die Impfung nur noch sehr selten Fälle von Kinderlähmung.
Die Symptome einer Kinderlähmung unterscheiden je nach Form zwischen unspezifischen und spezifischen Symptomen
Bei der Kinderlähmung unterscheidet man einen
In über 90 % der Fälle verläuft die Kinderlähmung asymptomatisch.
Bei der Kinderlähmung ohne Befall des zentralen Nervensystems (ZNS), auch abortive Kinderlähmung genannt, kommt es zu unspezifischen Symptomen wie Durchfall, Erbrechen, Fieber, Halsschmerzen und Kopfschmerzen.
Diese Form der Erkrankung heilt entweder ohne Folgen aus oder geht in eine Kinderlähmung mit Befall des zentralen Nervensystems über.
Die Kinderlähmung mit Befall des ZNS wird nochmals unterteilt in die nicht-paralytische und die paralytische Form.
Die Prognose bei Kinderlähmung ist stark abhängig vom Verlauf der Erkrankung.
Sowohl die abortive als auch die nicht-paralytische Kinderlähmung heilen in den meisten Fällen innerhalb von zwei Wochen folgenlos aus.
Bei der paralytischen Form der Erkrankung kommt es bei leichten Verläufen zum Rückgang der Lähmung innerhalb von mehreren Wochen.
Dieser Verlauf kann durch eine Physiotherapie positiv begünstigt werden.
Bei schweren, jedoch seltenen Verläufen kann es zu Lähmungen des Zwerchfells und Atemlähmung kommen.
Treten diese Komplikationen auf, ist die Prognose deutlich schlechter.
In über 90 % der Fälle verläuft Kinderlähmung asymptomatisch.
Man unterscheidet weiterhin eine Form mit und ohne Beteiligung des zentralen Nervensystems (ZNS).
Die Kinderlähmung ohne Beteiligung des zentralen Nervensystems kann jedoch in die Form mit Beteiligung des ZNS übergehen.
Bei dieser Form kann es zu Komplikationen wie einer Zwerchfelllähmung mit daraus resultierender Atemlähmung kommen.
Eine Komplikation, bzw. Spätfolge der Kinderlähmung ist das Post-Poliomyelitis-Syndrom.
Es tritt etwa 10–30 Jahre nach durchgemachter Infektion auf.
Die genaue Ursache ist bisher nicht bekannt. Man vermutet eine Überlastung der Nervenzellen, die ursprünglich nicht durch die Kinderlähmung betroffen waren.
Es kommt zur Zunahme der Lähmungen, Muskelschwund und Muskelschmerzen.
Kinderlähmung ist hoch ansteckend, jedoch kann durch eine gute Hygiene das Risiko der Ansteckung minimiert werden.
Die Ausscheidung der Viren über den Stuhl kann bis zu sechs Wochen andauern.
Die Impfung gegen Kinderlähmung wird von der ständigen Impfkommission im Rahmen des Impfkalenders für Kinder empfohlen.
Alleine durch diese Impfung gilt Europa seit 2002 als poliofrei.
Sie erfolgt als Bestandteil der sechsfach Impfung und wird im Alter von zwei, drei, vier und 11–14 Monaten verabreicht. Eine Auffrischung erfolgt noch einmal mit 9–16 Jahren.
Bei Reisen in Gebiete, wo Kinderlähmung noch vorkommt, sollte ebenfalls eine Auffrischung erfolgen.
Da es sich bei dem Impfstoff gegen Kinderlähmung um einen Totimpfstoff handelt, können und sollten auch Menschen mit einer Immunschwäche geimpft werden.
Wie bei allen anderen Impfungen kann es zu Nebenwirkungen kommen, wie z.B.
Kinderlähmung wird von Polioviren aus der Gruppe der Enteroviren ausgelöst.
Sie vermehrten sich massiv im Darm, treten dann in die Blutbahn über und befallen die Nervenzellen im Rückenmark.
Die Inkubationszeit, also die Zeit zwischen der Ansteckung und dem Ausbruch der Erkrankung, beträgt drei bis 35 Tage.