Nicolas Gumpert
FachrichtungenMedizinDr. Nicolas GumpertDr. med. Nicolas GumpertOrthopädie & Unfallchirurgie

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Bei allen Fragen rund um das Thema Erkrankungen musst Du Dich daher immer an Deinen Arzt oder Deine Ärztin wenden.

Tobias Kasprak
TrainingstherapieSportwissenschaftTobias KasprakTobias KasprakDiplom-Sportwissenschaftler

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Ich zeige Dir, wann und wie Dir Sport hilft, aber auch wann Sport nichts bringt oder gar schädlich ist.

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pfeilKurzfassung

Die Polymyalgia rheumatica ist die zweithäufigste entzündlich- rheumatische Erkrankung und betrifft überwiegend ältere Frauen. Es kommt zu Schulter- und Hüftschmerzen.

pfeilIst das gefährlich?

In der Regel besteht bei PMR-Patienten bei adäquater Behandlung keine erhöhte Sterblichkeit.

Grundsätzlich kann die Krankheit aber die Lebensqualität stark einschränken, durch die erschwerte Ausführung alltäglicher Aktivitäten (z.B. Aufstehen aus dem Bett, Haare kämmen, Anziehen)

pfeilWann zum Arzt?

Einen Arzt solltest Du bei folgenden Anzeichen aufsuchen.

  • Bei schwerem Krankheitsgefühl
  • Muskelschmerzen, die über mehrere Tage oder Wochen anhalten oder an Intensität zunehmen.
  • Wenn neuartige Muskelschmerzen und -steifheit den Schlaf stören.
  • Da eine frühe Behandlung und Diagnose einen wichtigen Einfluss auf den Krankheitsverlauf haben, sollte bei den Symptomen frühzeitig ein Arzt/eine Ärztin aufgesucht werden.
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Ursachen

  • Ursache unklar – die Ursachen für die Entstehung der Polymyalgia rheumatica sind noch unbekannt.
  • Autoimmunerkrankung – es wird eine Autoimmunerkrankung angenommen.
    • Es kommt zu einer Autoimmunreaktion, welche die Blutgefäße angreift und eine Gefäßentzündung (Vaskulitis) hervorruft, steht die Krankheit in Verbindung mit einer Riesenzellarteriitis
  • Umwelteinflüsse – es wird auch eine Umweltbelastung vermutet

Risikofaktoren – es scheint begünstigende Faktoren zu geben

  • Alter über 50
  • Weibliches Geschlecht
  • Vorangegangene Infektionen
  • Genetische Faktoren
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Symptome Polymyalgia rheumatica

  • Schmerzen – plötzlich starke, meist beidseitige (symmetrische) Schmerzen, insbesondere im Schulter- und Beckengürtel.
    • Die Schmerzen verschlimmern sich oft in der Nacht und in den Morgenstunden.
  • Geschwollene Gelenke
  • Morgensteifigkeit
  • Müdigkeit – allgemeines Krankheitsgefühl, Abgeschlagenheit.
  • Appetitlosigkeit – und dadurch bedingt eine Gewichtsabnahme.
  • Nachtschweiß
  • Bewegungseinschränkung – stark eingeschränkte Beweglichkeit in den Gelenken.
  • Riesenzellarteriitis – in etwa 20% der Fälle entwickelt sich zusätzlich eine Riesenzellarteriitis.
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Diagnose

  • Anamnese – Gespräch mit dem Arzt zur Erhebung der Krankheitsgeschichte.
  • Körperliche Untersuchung
    • sind Gelenkschwellungen erkennbar
    • sind Bewegungseinschränkungen vorhanden
  • Laborbefunde
    • Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG) erhöht
    • CRP-Erhöhung
    • Leukozytose
    • Rheumafaktor und andere Autoantikörper negativ
  • Ultraschall
  • Klassifikationskriterien nach der EULAR bzw. ACR:
    • Morgensteifigkeit
    • Rheumafaktor und/oder Anti-CCP-Antikörper negativ
    • Beckengürtelschmerz oder verminderte Hüftbeweglichkeit
    • kein anderes Gelenk schmerzhaft
    • entzündliche Veränderungen beider Schultern
    • entzündliche Veränderungen an mindestens einem Schulter- oder Hüftgelenk
  • Bei Bedarf
    • Gewebeprobe von Arterien (Biopsie)
    • Gewebeprobe schmerzender Muskeln (Biopsie) zum Ausschluss anderer Erkrankungen
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Behandlung Polymyalgia rheumatica

  • Medikamentöse Behandlung
    • Dosierung immer individuell angepasst
    • Glukokortikoide wegen der entzündungshemmenden Wirkung (z.B. Kortison oder Prednisolon)
      • hierbei ist eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D und Kalzium wichtig, um Nebenwirkungen wie Knochenschwund entgegenzuwirken
    • Methotrexat
  • Regelmäßige Kontrolluntersuchungen
  • Psychotherapie – psychosomatische oder psychotherapeutische Unterstützung
  • Physiotherapie, Ergotherapie
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Medikamente

Die Dosierung bei der medikamentösen Behandlung der polymyalgia rheumatica sollte immer individuell angepasst werden.

  • Glukokortikoide – wegen der entzündungshemmenden Wirkung (z.B. Kortison oder Prednisolon)
    • hierbei ist eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D und Kalzium wichtig, um Nebenwirkungen wie Knochenschwund entgegenzuwirken
  • Methotrexat – als Immunsuppressivum
    • ermöglicht in Einzelfällen eine Verringerung der Glukokortikoid-Gabe
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Prognose

  • Eine polymyalgia rheumatica lässt sich meist gut behandeln.
  • Die Erkrankung kann in der Regel innerhalb von wenigen Tage bis Wochen mit Glukokortikoiden erfolgreich behandelt werden.
  • Bei etwa 40-45% kommt es innerhalb eines Jahres zu einem Rezidiv (Wiederauftreten der Beschwerden)
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Vorbeugung

Es sind keine eindeutigen Vorbeugemaßnahmen bekannt, nur generelle gesundheitsfördernde Maßnahmen.

  • Vermeidung von Übergewicht
  • Ernährung – abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung.
  • Lebensstil – gesunder Lebensstil mit Verzicht auf Alkohol und Nikotin.
  • Ausdauersport
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Ansteckung & Übertragung

Die polymyalgia rheumatica ist nach derzeitigem Wissensstand nicht ansteckend und wird auch nicht vererbt, auch, wenn vereinzelt familiäre Häufungen registriert werden.

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Stadien

Grundsätzlich können bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen der Wirbelsäule und/oder der Gelenke Grade der Behinderung eingeteilt werden.

  • Grad 10: ohne wesentliche Funktionseinschränkung, leichte Beschwerden
  • Grad 20 - 40: geringe Auswirkungen
  • Grad 50 - 70: mittelgradige Auswirkungen
  • Grad 80 - 100: schwere Auswirkungen
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Dauer

Die polymyalgia rheumatica  wird meist innerhalb weniger Tage bis Wochen erfolgreich mit Glukokortikoiden behandelt.

Es kommt allerdings nicht selten zu einem Rezidiv (Wiederauftreten), Patienten, die weniger als 12 Monate mit Kortison behandelt worden sind hierfür nochmal anfälliger.

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Bei Kindern

Die Polymyalgia rheumatica ist eine Erkrankung, die fast ausschließlich Patienten im Alter von über 50 Jahren betrifft.

Betroffene Kinder sind somit so gut wie ausgeschlossen.

pfeilIn der Schwangerschaft

Da die Krankheit fast ausschließlich ältere Menschen betrifft und somit in der Regel jenseits des gebärfähigen Alters einer Frau auftritt, sind Überschneidungen mit einer Schwangerschaft unwahrscheinlich

Polymyalgia rheumatica tritt somit nur sehr unwahrscheinlich während einer Schwangerschaft auf.

Hinweis! Therapiemöglichkeiten, Medikamenteneinnahme und Diagnoseverfahren müssen oft an die Schwangerschaft angepasst werden.
Du solltest daher immer Deinen behandelnden Arzt/Ärztin über die Schwangerschaft informieren.

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Statistiken

  • In etwa 20% der Fälle kommt es zusätzlich neben der polymyalgia rheumatica eine zusätzliche Riesenzellarteriitis.
  • Von 2011 bis 2019 lag die jährliche alters- und geschlechtsstandardisierte Inzidenz (Auftrittshäufigkeit im Jahr) bei 18,6/100.000  und die Krankheitshäufigkeit (Prävalenz) bei 138,8/100.000 Personen.
  • Bei etwa 40-45% kommt es innerhalb eines Jahres zu einem Rezidiv (Wiederauftreten der Symptome)
  • Frauen sind von der Erkrankung 2-3 mal häufiger betroffen.
  • Die Polymyalgia rheumatica (PMR) ist die zweithäufigste entzündlich-rheumatische Erkrankung nach der rheumatoiden Arthritis.
pfeilZusammenfassung
  • Die Polymyalgia rheumatica (PMR) ist eine entzündlich-rheumatische Autoimmunerkrankung.
  • Es kommt zu Schulter- und Gesäßschmerzen, sowie einer Morgensteifigkeit.
  • Die Ursachen sind bisher nicht geklärt.
  • Die Erkrankung ist mit Medikamenten gut behandelbar.
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