Nicolas Gumpert
FachrichtungenMedizinDr. Nicolas GumpertDr. med. Nicolas GumpertOrthopädie & Unfallchirurgie

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Bei allen Fragen rund um das Thema Erkrankungen musst Du Dich daher immer an Deinen Arzt oder Deine Ärztin wenden.

Tobias Kasprak
TrainingstherapieSportwissenschaftTobias KasprakTobias KasprakDiplom-Sportwissenschaftler

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Ich zeige Dir, wann und wie Dir Sport hilft, aber auch wann Sport nichts bringt oder gar schädlich ist.

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pfeilKurzfassung

Bei der Psoriasis-Arthritis (PsA) handelt es sich um eine chronische autoimmune Entzündung von Haut und Gelenken, welche oft in Verbindung mit einer Schuppenflechte auftreten kann. Eine Psoriasis-Arthritis kann unterschiedliche Gelenke betreffen.

pfeilIst das gefährlich?

Eine Psoriasisarthritis stellt zwar keine unmittelbare medizinische Gefahr dar, unbehandelt besteht jedoch die Gefahr einer fortschreitenden Zerstörung der betroffenen Gelenke.

Gefährlichkeit - 4.3 /10
pfeilWann zum Arzt?

Wenn Du an typischen Anzeichen einer Psoriasisarthritis leidest, solltest Du zur Abklärung einen Arzt aufsuchen.
Zu den Anzeichen, mit denen Du zu einem Arzt solltest, zählen:

  • Schmerzen an vielen kleinen Gelenken (Händen und Füßen).
  • Schwellung und Bewegungseinschränkung der Gelenke.
  • Morgensteifigkeit der Gelenke.
  • Verdickung des gesamten Fingers oder Zehs.
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Einteilung & Formen

Eine Psoriasisarthritis kann eingeteilt werden in:

  • Asymmetrische Oligoarthritis
    • asymmetrischer Befall kleiner Gelenke an Fingern oder Zehen oder größeren Gelenken wie Schulter-, Knie- oder Sprunggelenken
    • es können alle Gelenke eines einzelnen Fingers oder Zehs betroffen sein (sogenannter “Befall im Strahl”)
  • Symmetrische Polyarthritis
    • symmetrischer Befall mehrerer Gelenke auf der rechten und linken Körperseite
  • Spondylarthritis mit Sakroiliitis
    • Wirbelentzündung, die mit Schmerzen und Steifigkeit an der Wirbelsäule bzw. ihrer Verbindung zum Beckenknochen einhergeht
  • Distale interphalangeale Arthritis
    • bevorzugter Befall der Endgelenke von Fingern und Zehen 
  • Deformierende, mutilierende Polyarthritis
    • Befall vor allem der kleinen Gelenke an Händen und Füßen
    • es sind Übergangs- und Mischformen möglich
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Ursachen

  • Autoimmunerkrankung – der Organismus greift körpereigene Zellen an.
  • Genetische Veranlagung – es wird eine genetische Veranlagung für die Entstehung vermutet.
  • Infektionen und Stress – können Krankheitsschübe verursachen.
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Symptome Psoriasis-Arthritis

Theoretisch können alle Gelenke von einer Psoriasisarthritis betroffen sein, typischerweise sind jedoch End- und Mittelgelenke an Händen und Füßen sowie die Knie und das Iliosakralgelenk betroffen.
Oft auch nur ein Finger oder Zeh erkrankt.

  • Häufig asymmetrische Befall.
  • Schmerzen
  • Rötungen und Schwellungen über einem Gelenk.
  • Morgensteifigkeit
  • Funktionseinschränkungen
  • Auch Mitbefall angrenzender Weichteilstrukturen wie Sehnenansätze möglich.
  • Gelenkverformung – in fortgeschrittenen Stadien sind Gelenke sichtbar verformt.
  • Schuppenflechte – es treten zudem oft Schuppenflechte-ähnliche Anzeichen (juckende Haut/ Hautausschlag) auf.
  • Oft treten zuerst die Hautsymptome auf und erst Jahre oder Jahrzehnte später auch die Gelenkveränderungen.
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Diagnose

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Behandlung Psoriasis-Arthritis

  • Nichtsteroidale Antirheumatika – (NSAR) als schmerzlindernde und entzündungshemmende Medikamente
  • Kortison – Kortisontabletten oder -salben bei akuten Entzündungen im Gelenk.
  • Basistherapie – mit Disease Modifying Antirheumatic Drugs (DMARDs)
    • Immunsuppressiva - z.B. Methotrexat, Upadacitinib oder Sulfasalazin
  • Physiotherapie
  • Wärme- und Kältebehandlungen sowie Lichttherapie
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Medikamente

Zur medikamentösen Behandlung der Psoriasis-Arthritis kommen folgende Medikamente zum Einsatz.

  • Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR)
    • entzündungshemmend und schmerzlindernd
  • Kortisonhaltige Spritzen (Glukokortikoide)
    • bei starker Krankheitsaktivität oder akuten Schüben
  • Basismedikamente (Disease Modifying Antirheumatic Drugs (DMARDs))
    • z. B. Methotrexat
    • sind Immunsuppressiva
  • Biologika - entzündungslindernde gentechnisch hergestellte Eiweiße, wenn die Basismedikamente keine ausreichende Wirkung zeigen oder unverträglich sind
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Prognose

  • Eine Psoriasisarthritis verläuft chronisch in Schüben mit oft längeren symptomfreien Phasen.
  • Die Erkrankung bleibt somit meist lebenslänglich, lässt sich aber mit heutigen Therapiemethoden gut kontrollieren.
  • Die Lebensqualität ist bei vielen Betroffenen jedoch deutlich eingeschränkt.
  • Betroffene können teilweise ihrer Arbeit nicht mehr durchführen und werden arbeitsunfähig.
  • In einigen Fällen ist die Gelenkfunktion dermaßen eingeschränkt, dass Betroffene zu einem gewissen Maß als schwerbehindert eingestuft werden.
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Vorbeugung

  • Eine direkte Vorbeugung vor einer Psoriasisarthritis ist nicht möglich.
  • Es kann jedoch hilfreich sein, Stress, Alkohol und bestimmte Medikamente, die Symptome verstärken können, zu meiden.
  • Regelmäßige Bewegung zur Stärkung der Gelenkgesundheit.
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Ansteckung & Übertragung

  • Da es sich um eine Autoimmunerkrankung handelt, wird davon ausgegangen, dass die Erkrankung nicht ansteckend ist.
  • Genauso wie bei der Psoriasis selbst ist auch eine Veranlagung zur Psoriasisarthritis erblich bedingt.
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Lokalisation

Grundsätzliche können alle Gelenke von einer Psoriasis-Arthritis betroffen sein.

Oftmals beschränken sich die Anzeichen jedoch auf Fingergelenke und Fußgelenk.

In der Mehrzahl der Fälle ist immer nur eine Körperseite betroffen.

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Stadien

Grundsätzlich können bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen der Wirbelsäule und/oder der Gelenke Grade der Behinderung eingeteilt werden

  • Grad 10: ohne wesentliche Funktionseinschränkung, leichte Beschwerden
  • Grad 20 - 40: geringe Auswirkungen
  • Grad 50 - 70: mittelgradige Auswirkungen
  • Grad 80 - 100: schwere Auswirkungen
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Bilder

Die Psoriasis-Arthritis kann mit oder ohne erkennbare Anzeichen einer Schuppenflechte (Hautausschlag/ Schuppen) auftreten.

Im fortgeschrittenen Stadium kann es zu einer Verformung und Versteifung der Gelenke kommen.

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Lebenserwartung

Die Lebenserwartung ist bei einer Psoriasis-Arthritis nicht verringert.
Auch ein Zusammenhang mit weiteren Erkrankungen wird noch diskutiert.

Allerdings ist die Lebensqualität bei einer Psoriasis-Arthritis bei vielen Betroffenen deutlich eingeschränkt.

Hinweis MedikamenteneinnahmeBeachte bitte: Aussagen über eine mögliche Lebenserwartung sind immer abhängig vom individuellen Verlauf der Erkrankung. Pauschale Aussagen müssen daher immer kritisch betrachtet werden.
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Dauer

  • Die Psoriasis-Arthritis verläuft chronisch in Schüben mit oft längeren symptomfreien Phasen
  • Eine Psoriasis-Arthritis bleibt somit meist lebenslänglich.
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Bei Kindern

  • Erstmaliges Auftreten der Psoriasisarthritis meist zwischen 30 und 55 Jahren, es können allerdings auch Kinder betroffen sein.
  • Die Form bei Kindern wird als juvenile Psoriasis-Arthritis bezeichnet:
    • Mädchen sind häufiger betroffen als Jungen.
    • Bei der medikamentösen Behandlung sind weniger Wirkstoffe zugelassen und die Dosierung muss angepasst werden.
    • Bei Kindern mit Psoriasis entwickelt sich viel seltener noch eine Psoriasisarthritis als bei erwachsenen Patienten.
    • Im Gegensatz zu Erwachsenen tritt bei den Kindern die Psoriasisarthritis oft vor den Hautveränderungen schon auf, sodass noch Jahre vor dem Ausbruch geschwollene Finger und Zehen und Auffälligkeiten an Nägeln bemerkt werden können.
pfeilIn der Schwangerschaft

Eine Psoriasisarthritis ist in der Regel keine Kontraindikation für eine Schwangerschaft, die Symptome können sich sogar bessern.

  • Die medikamentöse Therapie muss allerdings mit dem Arzt/der Ärztin abgesprochen werden, sodass Medikamente wie beispielsweise Methotrexat womöglich während der Schwangerschaft abgesetzt werden müssen.
    • Bestimmte TNF-Alpha-Blocker (Certolizumab-Pegol) können in den ersten zwei Trimestern oft noch genommen werden, da sie nicht auf das Kind übergehen.
  • Der Schwangerschaftsverlauf ist in etwa vergleichbar mit dem von gesunden Patientinnen.
  • Bei etwa der Hälfte der Frauen verschlechtern sich die Gelenkbeschwerden im ersten Jahr nach der Geburt.

Hinweis! Therapiemöglichkeiten, Medikamenteneinnahme und Diagnoseverfahren müssen oft an die Schwangerschaft angepasst werden.
Du solltest daher immer Deinen behandelnden Arzt/Ärztin über die Schwangerschaft informieren.

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Statistiken

  • Schätzungsweise Inzidenz (jährliches Auftreten) liegt weltweit bei etwa 3,7 bis 7,2 von 100.000 Personen pro Jahr.
  • Etwa ein Drittel der Menschen, die an einer Schuppenflechte erkranken, erkranken auch an einer Psoriasis-Arthritis.
  • Männer und Frauen sind etwa gleich häufig betroffen.
  • Meist erstmaliges Auftreten zwischen 30 und 55 Jahren, es können allerdings auch Kinder betroffen sein.
  • Bei etwa 40% der Patienten ist neben den Gelenken der Extremitäten auch die Wirbelsäule betroffen.
pfeilZusammenfassung
  • Bei der Psoriasis-Arthritis handelt es sich um eine nicht heilbare, rheumatische, chronische Erkrankung.
  • Der Verlauf ist in Schüben.
  • Es kommt zu schmerzenden, geschwollenen Gelenken und Gelenksteifigkeit.
  • Die Behandlung erfolgt mit Medikamente.
  • Stress und Alkohol gelten als Risikofaktoren.
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