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Endoskopie - was ist das?

Mit einer Endoskopie lassen sich Körperhöhlen und Hohlorgane betrachten. Ein Gummischlauch oder dünnes Metallrohr wird dabei durch eine natürliche oder künstlich geschaffene Öffnung geschoben. Betrachtet werden können Brustraum, die großen Atemwege bis in die Bronchien, der Magendarmtrakt, der Bauchraum und Gelenke. In Kombination mit anderen operativen Eingriffen ist eine Gewebeentnahme (Biopsie) möglich.

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Arzt (Fachrichtung)

Die Fachrichtung ist abhängig vom untersuchendem Organ.

  • Thoraxchirurgen – (Lunge, Brustbereich)
  • Pneumologe (Lungenarzt) – bei Bronchoskopien
  • Gastroenterologen – bei Endoskopien im Magen-Darm-Trakt
  • Viszeralchirurgen – bei Laparaskopien (Bauchspiegelungen)
  • Orthopäden – bei Gelenken (Arthroskopien)
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Einteilung & Formen

Bei der Endoskopie kann unterschieden werden in:

  • Duodenoskopie (Spiegelung des Zwölffingerdarms)
  • Enteroskopie (Spiegelung des Dünndarms)
  • Gastroskopie (Spiegelung des Magens)
  • Koloskopie (Spiegelung des Dickdarms)
  • Ösophagoskopie (Spiegelung der Speiseröhre)
  • Proktoskopie (Spiegelung des Analkanals)
  • Rektoskopie (Spiegelung des Enddarms)
  • Bronchoskopie (Spiegelung der Luftröhre)
  • Zystoskopie (Spiegelung der Harnblase)
  • Laparoskopie (Spiegelung der Bauchhöhle)
  • Hysteroskopie (Spiegelung der Gebärmutter)
  • Kolposkopie (Spiegelung von Vagina und Muttermund)
  • Arthroskopie (Spiegelung der Gelenke)
  • Laryngoskopie (Spiegelung des Kehlkopfes)
  • Otoskopie (Spiegelung von Gehörgang und Trommelfell)
  • Pharyngoskopie (Spiegelung des Rachenraumes)
  • Rhinoskopie (Spiegelung der Nase)
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Indikation (wann)

Eine Endoskopie wird je nach Organ durchgeführt, wenn dort Probleme bestehen

  • Schmerzen – Unklare Oberbauchschmerzen, Brennen hinter dem Brustbein für Magenspiegelung
  • Vorsorge – Vorsorgeuntersuchung, Blut im Stuhl für Dickdarmspiegelung
  • Therapie – Zu therapeutischen Zwecken, um Tumore oder Geschwülste zu entfernen
  • Kontrolle – Zur Kontrolle bei Tumornachsorge
  • Planung – Zur Planung vor einer Operation
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Kontrandikation (wann nicht)

Eine Endoskopie wird nicht angewandt bei:

  • Schockzustände
  • Zustand nach Herzinfarkt
  • Endoskopien im Bauchraum sind bei Bauchfellentzündung (Peritonitis), bei Darmdurchbrüchen (Perforationen) und bei Darmentzündungen (Kolitis) kontraindiziert
  • Schlechte Kooperation des Patienten
  • Patienten, die im Koma liegen
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Vor der Untersuchung

  • Endoskopie von Speiseröhre, Magen, Dünndarm, Gallengängen
    • 12 Stunden vorher nichts essen, 6 Stunden vorher nichts trinken
    • Medikamente am Untersuchungstag mindestens 2 Stunden vorher nehmen
  • Koloskopie (Dickdarmspiegelung)
    • Abführmittel am Tag vorher trinken
    • Bewegung während der Abführmaßnahmen
    • Nüchtern am Untersuchungstag, Medikamente können eingenommen werden   
  • Rektoskopie und Proktoskopie (Enddarmspiegelung)
    • Reinigung des Enddarms am Vortag. Nüchtern sein ist nicht notwendig.
  • Für die anderen Endoskopien muss den Anweisungen des Arztes Folge geleistet werden
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Ablauf

Insgesamt wird bei einer Endoskopie ein Hohlorgan von Innen betrachtet, je nachdem welches Organ betrachtet wird, ist der Ablauf unterschiedlich.

  • Thorakoskopie (Endoskopie des Brustraums)
    • Vollnarkose
    • Kleiner Schnitt im Gewebe und Einführen des Endoskops
  • Bronchoskopie (Endoskopie der Lunge)
    • Endoskop wird durch den Mund in die Lunge vorgeschoben
    • Vollnarkose oder lokale Betäubung mit Beruhigungsspritze
  • Gastroskopie (Magenspiegelung)
    • Einführen des Endoskops über Mund und Speiseröhre in den Magen
    • Betäubung nicht notwendig, es kann eine Betäubung von Mund und Rachen angeboten werden
  • Koloskopie (Dickdarmspiegelung)
    • Einführen des Endoskops über den After
    • Meist Gabe eines leichten Beruhigungsmittels oder einer leichten Narkose
  • Rekto- und Proktoskopie (Mastdarm- und Enddarmspiegelung)
    • Einführen des Endoskops über den After
    • Meist keine Narkose nötig
  • Laparoskopie (Bauchspiegelung)
    • Durchführung in Vollnarkose
    • Es erfolgt ein kleiner Bauchschnitt und der Bauch wird aufgebläht um das Innere sichtbar zu machen
    • Je nach Organ kann so operiert bzw. therapiert werden 
  • Arthroskopie (Gelenkspiegelung)
    • In Vollnarkose oder örtlicher Betäubung
    • Betrachten des Gelenks und Therapie von Beschwerden
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Dauer

Die Dauer einer Endoskopie ist meist unter 30 Minuten.

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Nach der Untersuchung

  • Bei Sedierung (Narkose) oder Vollnarkose muss man sich von einer Begleitperson abholen lassen.
  • Besonders bei Endoskopien im Bauchraum (Darmspiegelung etc.) sollte man sich an dem Tag etwas Ruhe gönnen, es können schmerzhafte Blähungen auftreten.
  • Bei einer Laparoskopie muss man meist (je nach Grund) ein paar Tage im Krankenhaus bleiben.
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Risiken & Nebenwirkungen

  • Blutungen – wenn z. B. Gewebe entnommen wird.
  • Infektionen – selten
  • Atem- oder Herz Kreislaufstörungen – nach Gabe von Beruhigungsmitteln.

Schmerzen

  • Bei einer Endoskopie erfolgt meist eine Betäubung, somit ist die Untersuchung in der Regel schmerzlos.
  • Bei manchen Endoskopien (wie Dickdarmspiegelung) können schmerzhafte Blähungen danach auftreten.
Hinweis ArztbesuchBeachte bitte: Treten bei Dir nach einer Untersuchung ungewöhnliche Schmerzen auf, verständige bitte Deinen Arzt!
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Kosten

  • Bei medizinischer Indikation der Endoskopie oder Beschwerden werden die Kosten im Regelfall von den Krankenkassen übernommen.
  • Meist kostenlos für den Patienten (ab 50 zur Dickdarmkrebsvorsorge)
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Ergebnisse

  • Das Ergebnis einer Endoskopie kann der Arzt meist direkt nach der Untersuchung mitteilen, je nachdem welche Blickdiagnose er stellen konnte.
  • Werden Proben entnommen, muss auf das Ergebnis bis zu 1-2 Wochen gewartet werden
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Bei Kindern

Eine Endoskopie bei Kindern ist in dafür vorgesehenen Einrichtungen gut möglich.

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In der Schwangerschaft

  • Prinzipiell ist eine Endoskopie in der Schwangerschaft möglich, die Indikationsstellung ist dabei jedoch sehr streng, da ein Blutdruckabfall (durch eine Sedierung) das Kind gefährden kann
  • Schwerste Diarrhöen (Durchfall)
  • Starke Blutungen im Magen-Darmtrakt
  • Die Schädigung der Mutter und des ungeborenen Kindes sollte ausgeschlossen werden
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