Medizin gehört in die Hand eines Arztes/ Ärztin!
Bei allen Fragen rund um das Thema Erkrankungen musst Du Dich daher immer an Deinen Arzt oder Deine Ärztin wenden.
Sport kann Dir oft helfen! Wenn Dein Arzt Dir sagt, Übungen sind Teil der Therapie, ist der Trainingstherapeut Dein Ansprechpartner!
Ich zeige Dir, wann und wie Dir Sport hilft, aber auch wann Sport nichts bringt oder gar schädlich ist.
Hallux rigidus, wenn es zu einer arthrotischen Veränderung am Großzehengrundgelenk kommt.
Der Hallux rigidus ist eine degenerative Gelenkerkrankung (Arthrose) des Metatarsophalangealgelenk (Großzehengrundgelenks), die langsam und allmählich zu einer eingeschränkten Beweglichkeit und Steifheit des Großzehs sowie Schmerzen in der Großzehe führt.
Der Hallux rigidus ist zwar keine gefährliche Erkrankung, jedoch ist es wichtig, die Erkrankung umgehend zu behandeln, da es unbehandelt zu einem fortschreitenden Verlauf kommt.
Arthrose ist irreversibel und kann sehr schnell voranschreiten und den Gelenkspalt weiter vergrößern.
Um dies zu verhindern, ist eine frühzeitige Diagnose und angemessene Therapie nötig.
Hinweis! Vor allem in den frühen Stadien greifen konservative Therapiemethoden besonders gut.
Bei zunehmenden Bewegungseinschränkungen und Schmerzen im großen Zeh solltest Du zur Abklärung zeitnah einen Orthopäden aufsuchen.
Unter einem Hallux rigidus versteht man die Arthrose des Großzehengrundgelenkes.
Hallux bedeutet große Zehe, rigidus bedeutet steif und so ist wortwörtlich übersetzt von der steifen Großzehe die Rede.
Bei der Arthrose geht der Knorpel des Großzehengrundgelenkes zugrunde und ist für die Symptome verantwortlich.
Ein Hallux rigidus geht meist mit Schmerzen im großen Zeh einher und führt durch die Arthrose des Gelenkes zu Bewegungseinschränkungen.
Diesen Symptomen versucht der Körper entgegenzuwirken und ändert seinen Schwerpunkt beim Gehen, was sich durch eine veränderte Gangart bemerkbar macht, die Experten erkennen können.
Das Großzehengrundgelenk (Articulatio metatarsophalangea hallucis) besitzt ingesamt 3 Freiheitsgrade.
Das Gelenk ermöglicht das Abrollen beim Gehen und Laufen.
Die häufigsten Erkrankungen sind Hallux rigidus und Hallux valgus.
Bei einem Hallux rigidus können sich verschiedenen Symptome bemerkbar machen.
Welche Symptome und in welcher Stärke diese vorkommen, hängt von der Schwere der Erkrankung ab und ist individuell unterschiedlich. Die häufigsten Symptome sind folgende:
Hinweis! In den meisten Fällen ist nur eine Seite betroffen.
Der erste Schritt einen Hallux rigidus zu diagnostizieren ist eine Anamnese und eine Untersuchung des Fußes.
Schmerzen und Bewegungseinschränkungen im Großzehengrundgelenk können auf verschiedenste Krankheiten hindeuten. Daher wird neben der ausführlichen Untersuchung des Gelenkes zumeist auch eine Röntgenaufnahme in verschiedenen Ebenen durchgeführt.
Auch Ganganalysen und Darmuntersuchungen des Fußes können ergänzend zum Einsatz kommen.
Die Behandlung des Hallux rigidus richtet sich nach dem Stadium der Erkrankung und dem Ausmaß der Beschwerden.
Zunächst geht es bei der Therapie um die Linderung der Schmerzen, anschließend um die Vorbeugung vor einem Fortschreiten der Erkrankung.
Eine konservative Therapie mittels Einlagen, Schmerzmitteln, Entzündungshemmern und Physiotherapie sind vor allem am Anfang eine gute Therapie. Auch wenn die Arthrose dadurch nicht rückgängig gemacht werden kann, ist es das oberste Ziel, den Patienten im Alltag schmerzfrei zu bekommen. Sollte dies nach ausreichender und korrekter Behandlung nicht möglich sein, kann die Option einer operativen Therapie besprochen werden.
Eine häufig eingesetzte Medikamentengruppe sind die nichtsteroidalen Antirheumatika, zu denen beispielsweise Ibuprofen gehört.
Diese Medikamente wirken schmerzlindernd und entzündungshemmend zugleich. Bei fortgeschritteneren Stadien können auch Medikamente in das Gelenk gespritzt werden. Zur Senkung der Schmerzen kann Hyaluronsäure, gegen die Entzündung Kortison injiziert werden.
Wenn die konservative Therapie erfolglos bleibt und der Patient aufgrund des Hallux rigidus starke Schmerzen hat und seinen Fuß nur eingeschränkt nutzen kann, wird eine operative Therapie in Betracht gezogen.
In diesem Fall wird gemeinsam mit dem Patienten besprochen und entschieden welches Verfahren zum Einsatz kommt. Dies muss individuell mit dem behandelnden Arzt besprochen werden.
[Vorbereitung/ Ablauf/ Risiken/ Dauer/ Nachbehandlung/ Kosten]
Ist eine Operation beschlossen folgt ein Aufklärungsgespräch mit dem Arzt, um den Operations- und Narkosevorgang genau zu besprechen und offene Fragen zu klären.
Die Wahl der Operationsmethode hängt vom Fortschritt des Hallux rigidus ab.
Welches Operationsverfahren in Frag kommt, muss mit dem behandelnden Arzt individuell besprochen werden.
Nach der Operation dauert es einige Wochen, bis die Schmerzen nachlassen. In dieser Zeit sollte eine Schiene getragen und der Fuß nur so belastet werden, wie vom Arzt oder vom Physiotherapeuten empfohlen wird.
Die Operationskosten werden in den meisten Fällen von den Krankenkassen übernommen, jedoch solltest Du am besten noch einmal nachfragen, um sicher sein zu können.
Ein Hallux rigidus verläuft wie die meisten Arthrosen in Stadien (siehe Stadien), in die man sie mit einer Röntgenaufnahme einteilen kann.
Wie schnell der Übergang von einem ins nächste Stadium ist, ist ganz individuell unterschiedlich und kann mal schneller oder mal langsamer geschehen. Gleich ist immer jedoch immer, dass wenn die Krankheit nicht rechtzeitig erkannt und in einem Stadium gestoppt wird, das nächste Stadium nach einer gewissen Zeit eintritt.
In den meisten Fällen lässt sich der Hallux rigidus mit konservativen Methoden gut behandeln, eine Heilung ist aber nicht möglich.
Er sollte jedoch so schnell wie möglich therapiert werden, da die Degeneration sonst immer weiter voranschreitet und nicht reversibel ist.
Ist ein Hallux rigidus operativ versorgt worden, ist die Prognose zumeist gut und ein Rezidiv tritt nicht ein.
Bei einer konservativen Therapie kann die Prognose auch gut sein, hängt aber davon ab, wie gewissenhaft die Therapie bestehend aus Übungen und Tragen von richtigen Einlagen eingehalten wird. Je nachdem besteht immer die Chance auf Verschlechterung des Hallux rigidus.
Zur Vorbeugung eines Hallux rigidus gilt es, die Risikofaktoren zu minimieren.
Man kann einen Hallux rigidus nie komplett vorbeugen, es gibt aber einige Tipps, die man befolgen kann, um das Risiko einen Hallux rigidus zu bekommen, zu vermindern.
Zu diesen vorbeugenden Maßnahmen zählt die Wahl des richtigen Schuhwerkes, nämlich Schuhe mit genug Platz vorne und seitlich.
Bei Verletzungen sollte unbedingt die vollständige Heilung abgewartet werden, bevor der Fuß wieder belastet wird.
Wichtig ist auch eine regelmäßige Bewegung ohne den Fuß zu überlasten und wenn nötig, eine Gewichtsreduktion.
Menschen, die einem Plattfuß oder einem Ballenfuß leiden, haben eine höhere Wahrscheinlichkeit einen Hallux rigidus zu bekommen und sollten sich ihre Fehlhaltungen daher frühzeitig vom Arzt mit Einlagen und wenn möglich mit aktiven Therapiemaßnahmen behandeln lassen.
Andere Erkrankungen, die das Großzehengrundgelenk oder die Großzehe betreffen, können ähnliche Symptome haben.
Zu diesen gehören der häufige Hallux valgus und der Hallux limitus, bei dem die Beweglichkeit der Großzehe eingeschränkt wird.
Auch ein Bruch oder eine Prellung kann zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führen.
Der Hallux rigidus ist im Bereich des Großzehengrundgelenks lokalisiert.
Ein Hallux rigidus lässt sich in 4 Grade einteilen.
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Ein Hallux rigidus ist als Wölbung auf dem Großzehengrundgelenk erkennbar.
Oftmals kommt es neben zudem zu einer Rötung und Schwellung in diesem Bereich.
Es gibt verschiedene Dehnübungen, mit denen die Beschwerden des Hallux rigidus gelindert werden können.
Für eine Übung kniet man sich auf den Boden und setzt sich quasi auf seine Füße. Dann wird mit der rechten Hand nach hinten gegriffen und der linke Großzeh zum Körper gebeugt. Man sollte einen leichten Druckschmerz und eine Dehnung spüren und versuchen etwa zwei Minuten lang diese Position zu halten.
Anschließend folgt die andere Seite. Hat man eine kleine Faszienrolle zuhause, kann man auch die Fußsohle damit massieren und dadurch Verhärtungen lösen. Am besten fragt man hier seinen behandelnden Arzt welche Übungen helfen können und wie man sie am besten durchführt.
Mit einer konservativen Therapie kann ein Hallux rigidus nicht geheilt werden, der Fortschritt kann aber aufgehalten und die Beschwerden gelindert werden.
Heilen kann man einen Hallux rigidus nur mit einer Operation und das auch nur bis zu einem gewissen Grad. Ist das Gelenk schon zu versteift, kann es sein, dass auch nach der Operation der vollständige Bewegungsspielraum nicht erreicht werden kann.
Die Dauer der Behandlung hängt von mehreren Faktoren wie dem Schweregrad, der Therapiemethode und wie gut der Patient auf diese anspricht.
Die Erkrankung kann von mehreren Wochen bis zu mehreren Monaten oder sogar Jahren dauern.
Eine frühzeitige Diagnose und passende Behandlung können dazu beitragen, die Symptome zu lindern, das Fortschreiten zu verhindern und so die Behandlungsdauer zu verkürzen.
Wichtig ist beim Hallux rigidus, wie auch beim Hallux valgus, dass das tägliche Schuhwerk gut sitzt.
Das heißt, dass genug Platz vorne und seitlich für den Fuß und die Zehen vorhanden ist und kein Druck ausgeübt wird. Der Patient sollte sich ggf. Einlagen von seinem behandelnden Arzt verschreiben lassen.
Ist der Hallux rigidus schon in einem fortgeschrittenen Stadium, kann es sein, dass Einlagen nicht mehr helfen und ein Vorfußentlastungsschuh kann getragen werden.
Dieser Schuh sorgt dafür, dass sich das ganze Körpergewicht beim Gehen Richtung Ferse verteilt und das Großzehengrundgelenk dadurch, wie der Name schon sagt, entlastet wird.
Die Schiene hilft dabei, das Gelenk zu versteifen und somit die Schmerzen zu senken.
Dadurch, dass das Gelenk nicht mehr so sehr belastet und in Anspruch genommen werden kann wie ohne Schiene, verringert sich die Kraft, die auf das Gelenk wirkt.
Damit geht auch der Knorpelverschleiß zurück und das Gelenk wird dauerhaft geschont.
Hinweis! Wichtig ist, dass man sich im Klaren darüber ist, dass eine Schiene oder Bandage den Progress einer Krankheit verlangsamen oder verhindern und die Beschwerden lindern kann, aber eine Heilung durch die Schiene oder Bandage nicht möglich ist.
Das Tapen an sich kann keine Heilung ermöglichen, hilft aber dabei die Beschwerden zu lindern.
Durch das Tapen kann die Belastung verteilt und das Großzehengelenk geschont werden.
Wichtig ist dabei, dass das Tape richtig angelegt wird. Hierfür spricht man am besten mit seinem Arzt oder Physiotherapeuten.
Ob ein Tape noch helfen kann, oder ob der Hallux rigidus schon zu weit fortgeschritten ist, erfährt man am besten auch von seinem behandelnden Arzt.
Einlagen gibt es in verschiedensten Arten und Formen, deren Hauptaufgabe es ist den Großzeh zu entlasten.
Die meisten Einlagen sollen dabei helfen, das Großzehengrundgelenk zu versteifen. Dadurch sinkt die Belastung darauf und die Schmerzen lassen nach.
Neben normalen Einlagen und Schuhsohlen mit Ballenvertiefungen, gibt es Schienen, die entlang des Großzehs angelegt werden.
Rezensenten aus verschiedenen Gebieten, die unsere Texte lesen und als richtig bestätigen.
Mario Habersack – Diplomsportwissenschaftler, Trainingstherapeut, Frankfurt am Main