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Bei allen Fragen rund um das Thema Erkrankungen musst Du Dich daher an Deinen Arzt/ Ärztin wenden.

TrainingstherapieSportwissenschaftTobias KasprakTobias KasprakDiplom-Sportwissenschaftler

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Patellaspitzensyndrom - was ist das?

Patellaspitzensyndrom (Springerknie, Jumpers knee), wenn es zu einer Reizung der Ansatzstelle der Patellasehne kommt.

Etwas ausführlicher ...

Beim Patellaspitzensyndrom handelt es sich um eine Reizung des Sehnenansatzes der Patellasehne aufgrund einer Überbelastung, zum Beispiel durch Sport. Aus diesem Grund sind häufig jüngere Erwachsene betroffen, deren Knie sportbedingt großen Belastungen ausgesetzt sind. Es bilden sich kleinste Risse in der Patellasehne welche sich im Laufe der Zeit entzünden.

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Kurz & knapp

  • Wenn die Patellasehne schmerzt, ist in meisten Fällen die Ansatzstelle an der Patella (unterer Pol) betroffen.
  • Die Schmerzen sind dabei unterhalb der Kniescheibe lokalisiert.
  • Fast immer reichen konservative (nicht-operative) Behandlungsmaßnahmen aus.
  • Bei rechtzeitiger Diagnose ist die Prognose sehr gut.
  • Ignoriert man die Schmerzen, besteht die Gefahr eines chronischen Verlaufs.
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Ist das gefährlich?

Eine Patellaspitzensyndrom ist zwar zunächst nicht gefährlich, ignoriert man jedoch die Schmerzen und trainiert immer weiter, kann es zu einem chronischen Verlauf kommen.

Bei einem chronischen Verlauf erweist sich die Erkrankung als sehr hartnäckig und die Therapie gestaltet sich langwierig.

Es ist daher besonders wichtig, Schmerzen im Bereich der Kniescheibe ernst zu nehmen und rechtzeitig einen Arzt aufzusuchen.

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Mit anhaltenden Schmerzen rund um das Kniegelenk ist es immer ratsam, frühzeitig einen Orthopäden aufzusuchen.

Je früher die Diagnose und Einleitung einer Therapie, desto besser ist in vielen Fällen die Prognose.

Schmerzen über einen längeren Zeitraum laufen immer Gefahr in einen chronischen Zustand überzugehen.

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Zahlen & Fakten

  • Häufigkeit – In etwa 80 % aller Erkrankungen der Patella betreffen die Patellaspitze.
  • Alter – Vor allem junge, sportlich aktive Erwachsene zwischen 18 und 30 Jahren sind besonders gefährdet für ein Patellaspitzensyndrom.
  • Geschlecht – Männer sind häufiger von einem Patellaspitzensyndrom betroffen als Frauen.
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Anatomie

Anatomie Kniegelenk

Die Patellasehne [9] (Ligamentum patellae) ist nach der Achillessehne die zweitstärkste Sehne des menschlichen Körpers.

Unmittelbar unterhalb der Kniescheibe [8][9] befindet sich der „untere patella-pol“ an dem die Patellasehnenentzündung lokalisiert ist.

Die Sehne setzt am Schienbein [13] (Tibia) an und ist quasi die Fortsetzung der Quadrizepssehne [7] ab dem unteren Teil der Kniescheibe. Die Fasern der Patellasehne sind mit den Fasern der Quadrizepssehne verbunden. 

Kontrahiert der Quadrizeps, wird die Patellasehne aktiviert und beugt somit das Kniegelenk.

Die Kniescheibe [8] (Patella) ist in die Patellasehne eingebettet.

 

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Ursachen Patellaspitzensyndrom

  • Überbelastung – Chronische Überlastung des Sehnenansatzes der Patellasehne.
    • Die Belastung für die Ansatzstelle der Patella ist am stärksten, wenn das Kniegelenk gebeugt ist.
    • Überlastung – z. B. bei Landung nach Sprung.
    • Sprungdisziplinen – Basketball, Volleyball mit wiederholten Sprungbelastungen.
  • Körperliche Dysbalancen – die auf die Patellasehne einwirken.
    • Angeborene Bandschwäche.
    • Stark verkürzte vordere Oberschenkelmuskulatur.
  • Patellahochstand – sorgt für zusätzliche Zugkräfte in der Beugung des Kniegelenks.
  • Malalignment (Fehlausrichtung der Patella)

Risikofaktoren

  • Sportarten mit Sprungbelastung – Überbelastung im Training
  • Muskuläre Dysbalance der Oberschenkelmuskulatur
  • Starkes Übergewicht
  • Fußfehlstellung – Knickfuß, Hohlfuß
  • Kniefehlstellung – O-Beine, X-Beine
  • Bindegewebsschwäche
  • Falsche Schuhe

Hinweis! Bei einem Patellaspitzensyndrom kommt es aufgrund einer Überbelastung zu kleinsten Verletzungen der Patellasehne. Betroffen sind fast immer Hobbysportler mit einer hohen Sprungbelastung. Daher auch „jumpers kneee“.

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Symptome Patellaspitzensyndrom

  • Knieschmerzen – Zunächst Schmerzen im Bereich der Patellasehne, vor allem beim Treppensteigen oder Bergabgehen.
    • Die Schmerzen sind zunächst unspezifisch und von schwacher Intensität.
    • Oft werden die Schmerzen nach der Belastung stärker.
    • Beim Fortschreiten des Patellaspitzensyndroms kommt es zunehmend zu Schmerzen auch in Ruhe. 
    • Die Knieschmerzen treten vor allem im unteren Bereich der Kniescheibe auf.
    • Nach dem Aufwärmen kommt es oft zu einer Besserung der Schmerzen.
    • Druckschmerzen – unterhalb der Patella.
  • Im fortgeschrittenem, Stadium sind Sportler zu langen Sportpausen gezwungen. Selbst Alltagssituationen sind dann nicht mehr schmerzfrei zu absolvieren.

Beachte! Ein Patellaspitzensyndrom entsteht allmählich und wird im Laufe der Zeit immer schlimmer. Es ist daher besonders wichtig, frühzeitig einen Arzt aufzusuchen.

Hinweis ArztbesuchBeachte bitte: Es müssen nicht zwangsläufig immer alle diese Patellaspitzensyndrom - Symptome auftreten. Manchmal sind Anzeichen stärker, manchmal schwächer oder treten erst gar nicht auf!
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Diagnose Patellaspitzensyndrom

  • Anamnese – In einem Gespräch erfragt der Arzt die Krankengeschichte.
  • Körperliche Untersuchung – Darauf folgt eine klinisch-körperliche Untersuchung des Kniegelenks.
    • Es entsteht ein Schmerz bei Druck auf die Patellasehne.
  • Magnetresonanztomografie (MRT)
    • Schweregrad kann somit bestimmt werden.
  • Ultraschalluntersuchung – kann ebenfalls angewandt werden, ersetzt jedoch nicht das MRT.
  • Röntgen – meist nur zum Ausschluss anderer Erkrankungen nötig.
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Stadien

Je nach Ausmaß der Beschwerden kann ein Patellaspitzensyndrom eingeteilt werden.

  • Stadium I – Knieschmerzen nach der Belastung.
  • Stadium II – Schmerzen beim Sport und nach dem Sport (Sport bedingt möglich)
  • Stadium III – Sportliche Aktivität nicht mehr möglich.
  • Stadium IV – Riss der Patellasehne.
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Lokalisation Patellaspitzensyndrom

Lokalisation Patellaspitzensyndrom
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Beschwerden an der Patella kann man nach Lokalisierung einteilen in:

  • Beschwerden an der Patellaspitze (untere Patella-Pol) am häufigsten – Patellaspitzensyndrom
  • Beschwerden im mittleren Anteil (Midportion)
  • Beschwerden am Schienbeinansatz (tibialer Ansatz)
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Behandlung Patellaspitzensyndrom

Bei einem Patellaspitzensyndrom kommen verschiedene Formen der physikalischen Therapie zum Einsatz-

  • Schonen – Eine Sportpause ist unerlässlich bei einem Patellaspitzensyndrom. Die Belastung des Kniegelenks muss reduziert werden, da es ansonsten zu einer Verschlechterung der Symptome kommt.
  • Schmerzmittel (NSAR) – schmerzlindernde und entzündungshemmende Medikamente wie Ibuprofen oder Diclofenac in Form von Tabletten oder lokal zum Auftragen als Salbe.
  • Dehnübungen – Dehnen der vorderen Oberschenkelmuskulatur. (nach dem Abklingen der akuten Beschwerden)
  • Kräftigung – Muskelaufbau der vorderen Oberschenkelmuskulatur. (nach dem Abklingen der akuten Beschwerden)
    • Vor allem exzentrisches (nachgebendes) Training.
  • Bandage/ Tapeverband – zur Entlastung der Patellasehne.
  • Massagen
  • Krankengymnastik
  • Thermotherapie
  • Kältebehandlung – In der akuten Phase wirkt Kälte schmerzlindernd und abschwellend. Mehrmals täglich für etwa 15 Minuten die Patellasehne kühlen. Einen direkten Hautkontakt solltest Du vermeiden.
  • Elektrotherapie
  • Ultraschall
  • Stoßwellentherapie

Beachte! Besonders wichtige ist auch ein Aufwärmen vor der sportlichen Belastung.

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Medikamente Patellaspitzensyndrom

  • Schmerzmittel – Begleitend zur Therapie können Schmerzmittel der NSAR (nicht-steroidale-Anti-Rheumatika) wie Ibuprofen oder Diclofenac eingenommen werden.
Hinweis MedikamenteneinnahmeBeachte bitte: Medikamente solltest Du niemals ohne Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker einnehmen!
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Operation Patellaspitzensyndrom

Eine Operation kann in Betracht gezogen werden, wenn alle konservativen Maßnahmen keinen Erfolg bringen und der Leidensdruck hoch ist.

  • Arthroskopie – Mittels Arthroskopie werden Kalkablagerung an der Sehne abgetragen.
Hinweis MedikamenteneinnahmeBeachte bitte: Operationen sind immer mit allgemeinen Risiken verbunden. Erfahre allgemeine Informationen zum Ablauf und Risiken einer Operation. Mehr Infos
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Prognose Patellaspitzensyndrom

  • Bei Nichtbehandlung des Patellaspitzensyndroms ist eine Einschränkung der Lebensqualität, vor allem von aktiven Sportlern, sehr wahrscheinlich.
  • Eine frühzeitige Diagnose ist daher besonders wichtig für den Heilungserfolg.
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Komplikationen

  • Patellasehnenriss – Im weit fortgeschrittenem Stadium eines Patellaspitzensyndrom kann die Sehne so stark gereizt sein, dass sogar ein Riss der Sehne möglich ist.
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Dauer

Ein Patellaspitzensyndrom kann sich als äußerst hartnäckig herausstellen.

Sehnen sind schlechter durchblutet als Muskeln und verfügen über einen deutlich langsameren Stoffwechsel als Muskeln. Die Regeneration von Sehnen dauert daher länger als beispielsweise bei Muskeln, wie es in etwa bei einem Muskelkater der Fall ist.

Eine Therapiedauer von bis zu 16 Wochen sind bei einem Patellaspitzensyndrom keine Seltenheit.

Da die Beschwerden im Laufe der Zeit immer mehr an Intensität zunehmen, ist es dringend zu empfehlen, frühzeitig bei Beschwerden an der Patella einen Arzt aufzusuchen.

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Dauer der Krankschreibung

Die Dauer der Krankschreibung richtet sich nach der Intensität der Beschwerden und der Art der ausgeübten Tätigkeit.

  • Sitzende Tätigkeit – In diesen Fällen reicht oftmals eine Krankschreibung über einen Zeitraum von bis zu 1 bis 2 Wochen
  • Körperliche Arbeit – Bei Kniegelenk-belastenden Berufen kann unter Umständen eine Krankschreibung bis zu einem Monat oder länger notwendig werden.

Hinweis! Die Dauer der Krankschreibung ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Dein Arzt wird gemeinsam mit Dir die Dauer Deiner Arbeitsunfähigkeit festlegen.

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Vorbeugung Patellaspitzensyndrom

  • Dehnübungen – Regelmäßige Dehnübungen für den Oberschenkel.
    • Die Dehnung sollte mindestens für 20 Minuten gehalten werden.
  • Aufwärmen – Ausführliches Aufwärmen vor dem Sport/Laufen.
  • Regeneration – Zeit für Regeneration zwischen Trainingseinheiten.
  • Progressive Belastungssteigerung – die Intensität und den Umfang des Trainings langsam und allmählich steigern.
  • Frühzeitige Behandlung – Beschwerden nicht ignorieren und weiter trainieren, sondern rechtzeitig einen Arzt (Orthopäden) aufsuchen und eine entsprechende Behandlung einleiten.
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Erfahrungsberichte

AQ`s

FAQ`s

Welcher Sport ist geeignet?

Generell gilt, treten Schmerzen bei der Belastung auf, muss die Sehne geschont werden.
Alle Sportarten, die eine Sprungbelastung aufweisen sollten, vermieden werden.

Moderate Kräftigung, Radfahren, Dehnung und Gymnastik können, solange keine Schmerzen auftreten, durchgeführt werden.

Darf man Autofahren

Ja, Autofahren ist möglich und selbstverständlich nicht verboten.

Wenn Du jedoch selbst das Gefühl hast, dass Du aufgrund starker Beschwerden keine Fahrtüchtigkeit besitzt, solltest Du Dich natürlich nicht hinters Steuer setzten.

Das ist im Übrigen immer der Fall.

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ICD-10-Code Patellaspitzensyndrom
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Autor
Tobias Kasprak
Diplom - Sportwissenschaftler
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Tobias Kasprak studierte Sportwissenschaft an der Johannes Gutenberg Universität in Mainz. Mit seinem Partner Nicolas Gumpert betreibt er das medizinische Portal Dr-Gumpert.de.

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