Definition: Filzläuse, wenn kleine Insekten als Ursache einer Übertragung als Parasiten im Genitalbereich des Menschen leben.
Filzläuse, auch als Schamläuse bezeichnet, sind ca. 1 mm kleine Parasiten, die vor allem in dickem, dichtem Haar – beim Menschen also im Schamhaar, weniger im Achselhaar, in der Bauchbehaarung oder den Wimpern und Augenbrauen – nisten. Sie werden vornehmlich beim Geschlechtsverkehr übertragen und lösen starken Juckreiz und sog. „Taches bleues“, einen besonderen Ausschlag, aus.
In den gemäßigten Breiten sind die Filzläuse keine Überträger von Krankheiten.
In Kriegs- oder Krisengebieten spielen die Filzläuse auch aufgrund der schlechten hygienischen und medizinischen Verhältnisse eher eine Rolle als Krankheitsüberträger.
Kommt es bei Dir zu einem anhaltendem Juckreiz im Intimbereich, solltest Du zur Abklärung einen Arzt aufsuchen.
Da die Infektion mit Filzläusen eine Erkrankung darstellt, welche die Haut und die Hautanhangsgebilde (Behaarung) betrifft, sollte ein Hautarzt (Dermatologe) aufgesucht werden.
Dieser kann oft schon durch den ersten Blick die Verdachtsdiagnose „Filzlausbefall“ stellen und dann geeignete Behandlungsoption aufweisen.
Da sehr häufig der Genitalbereich von Filzläusen betroffen ist, kann bei unklaren Symptomen oder mangelndem Termin, auch der behandelnde Frauenarzt (Gynäkologe) oder Urologe oder als erster Ansprechpartner der Hausarzt dienen.
Die Erreger Filzläuse (lateinisch: Phthirus pubis) gehören zur Klasse der Parasiten.
Sie werden auch Schamläuse genannt, da sie sich häufig im Genitalbereich aufhalten.
Die Parasiten sind meist nur circa ein bis zwei Millimeter groß, grau gefärbt und oval geformt. Zudem sind Filzläuse mit sechs Beinen sowie kräftigen Klauen ausgestattet.
Dadurch können die Filzläuse sich gut an den Körperhaaren des Menschen festhalten.
An die Behaarung legen die Filzläuse dann ihre Eier, welche auch Nissen genannt werden.
Diese Nissen sind ebenfalls circa einen Millimeter groß, sind hell gelblich und oval und kleben an den Haaren. Da die kleinen Eier die Haare „verkleben“ können, rührt der Name „Filz“laus von dem „verfilzen“ der betroffenen Behaarung.
Mit einer Lupe lassen sich die kleinen Krabbeltiere leichter erkennen, jedoch können sie auch mit bloßen Augen als kleine Punkte wahrgenommen werden.
Auch andere behaarte Bereiche des Körpers können von Filzlausbefall oder auch Pedikulose (lateinisch: Pediculosis pubis/Phthiriasis) betroffen sein, das heißt nicht ausschließlich die Schambehaarung muss betroffen sein.
Beispielsweise kann ebenso die Behaarung der Brust oder der Achseln und weitere Körperstellen von Filzläusen befallen sein.
Die Kopfhaut hingegen ist, im Gegensatz zu Kopfläusen, nicht von diesen Erregern betroffen.
Die Filzläuse ernähren sich vom Blut des Wirts, in diesem Fall der Mensch, den sie befallen.
Sie nutzen dazu ein Mundwerkzeug, um mehrmals täglich Blut zu saugen. Dabei wird ebenfalls der Speichel der Filzlaus in die Haut gegeben.
Dabei kann es zu schmerzhaften und juckenden Hautreaktionen im Bereich der Einstichstelle kommen.
Filzläuse halten sich fast ausschließlich auf Menschen auf und überleben circa einen Monat. In dieser Zeit können sie bis zu 150 Eier (Nissen) ablegen.
Diese schlüpfen innerhalb einer Woche nach Eiablage. Häufig werden Filzläuse durch engen Körperkontakt der betroffenen Stellen übertragen, dies kann beispielsweise beim Geschlechtsverkehr stattfinden.
In dem Fall wird der Filzlausbefall zu den sexuell übertragbaren Infektionen (STI) gezählt.
Eine Infektion mit Filzläusen, auch Pediculosis pubis genannt, wird für die betroffene Person meist als unangenehme und belastende Erkrankung wahrgenommen.
Da die Parasiten ein Mundwerkzeug zum Blutsaugen verwenden, reagiert das Immunsystem des Menschen auf diese Verletzungen der Haut meist stark im Verlauf.
Hinweis! Der Filzlausbefall kann sich je nach Ausprägung und Befallsort unterschiedlich äußern.
Die Diagnose einer Infektion mit Filzläusen kann durch den Hautarzt oder Hausarzt oder in seltenen Fällen auch durch den Gynäkologen beziehungsweise den Urologen gestellt werden.
Idealerweise sollte jedoch ein Hautarzt aufgesucht werden, da dieser die beste Expertise zu der Erkrankung aufweisen kann.
Steht der Verdacht von Filzlausbefall im Raum, wird der Arzt zuallererst die betroffenen Hautstellen begutachten.
Dazu sollte der Bereich der Behaarung untersucht werden, welcher die Beschwerden aufweist. Zudem sollten alle weiteren Körperbereiche mit Behaarung (Wimpern, Augenbrauen, Achseln, Bart, Brust) gründlich untersucht werden, da eine Ausbreitung der Infektion nicht immer durch Symptomfreiheit auszuschließen ist.
Häufig können erste Anzeichen für Filzläuse schon mit dem bloßen Auge erkannt werden, zudem kann der Arzt eine kleine Lupe zur besseren Darstellung verwenden. Zudem sollte eine detaillierte Anamnese erfolgen, bei der der Patient seine Beschwerden schildern kann.
Auch nach den rostbraunen kleinen Flecken in der Unterwäsche kann gefragt werden, da diese ein Hinweis auf Filzläuse geben können.
Reicht die Lupe nicht aus, kann in seltenen Fällen ein Mikroskop zur Hilfe genommen werden. Dies ist jedoch meist nicht notwendig.
Wird die Diagnose einer Filzlausinfektion gestellt, sollte der behandelnde Arzt eine geeignete Therapie zur Beseitigung der kleinen Parasiten anordnen.
Die Behandlung gegen die lästigen Filzläuse umfasst verschiedene Aspekte
Beachte! Es empfiehlt sich eine Mitbehandlung enger Kontaktpersonen.
Die Infektion mit Filzläusen sollte medikamentös behandelt werden.
Neben anderen ergänzenden Therapiebereichen wie Hygiene und Verhalten stellt die medikamentöse Behandlung die wichtigste Lösung des Befalls dar.
Verschieden Medikamente kommen zur Behandlung der Filzläuse in Betracht:
Die medikamentöse Therapie bei Filzläusen sollte mehrmals durchgeführt werden.
Einmal bei Diagnosestellung und dann nach circa einer Woche wiederholt werden.
Da die Nissen nicht ausreichend durch das Medikament beseitigt werden können und zum Zeitpunkt der zweiten Behandlung meist geschlüpft sind ist dieses zweizeitige Vorgehen der effektivste Weg den Therapieerfolg zu sichern.
Neben der medikamentösen Therapie können einige Hausmittel die Beseitigung der Filzläuse unterstützen:
Da es sich bei dem Befall mit Filzläusen um eine sexuell übertragbare Erkrankung handelt, wird deutlich, dass die Parasiten ansteckend sind.
Enger Körperkontakt oder Nutzung von Textilien machen eine Ansteckung sehr wahrscheinlich.
Die Übertragung von Filzläusen erfolgt durch engen körperlichen Kontakt zu einer infizierten Person.
Da Menschen den bevorzugten Wirt der kleinen Parasiten darstellen, ist dies auch die Ansteckungsquelle.
Die Erreger können nicht springen oder lassen sich auch nicht fallen (wie beispielsweise Zecken oder Flöhe), sie krabbeln lediglich auf der Haut und halten sich an den Haaren.
Häufig besteht enger körperlicher Kontakt vor allem im Genitalbereich beim Geschlechtsverkehr.
Daher wird die Infektion mit Filzläusen auch zu den sexuell übertragbaren Infektionen (STI) gezählt.
Neben dieser naheliegendsten Übertragungsform können die Filzläuse auch indirekt übertragen werden.
Teilt eine Person sich beispielsweise mit jemand, der unter Filzläusen leidet, ein Bett, die Handtücher oder Kleidung, können die Parasiten von dort auf die Haut gelangen.
Die Erreger sind teilweise einige Tage ohne Körperkontakt überlebensfähig und die Nissen (Eier) sind noch robuster.
Es ist demnach sehr wichtig auch die Textilien in die Behandlung mit einzubeziehen (durch Kochwäsche), um eine erneute Ansteckung zu verhindern.
Da die Infektionen vornehmlich bei sexuell aktiven Erwachsenen vorkommt, sollte bei Auftreten einer Infektion mit Filzläusen im Kindesalter Vorsicht geboten sein.
Hinweis! Sind Kinder mit Filzläusen infiziert, kann auch ein sexueller Missbrauch im Raum stehen und sollte dringend untersucht werden.
Es gibt neben einer Infektion mit Filzläusen noch weitere mögliche Ursachen die ähnliche Symptome wie die Pediculosis pubis auslösen können:
Filzläuse sind in etwa stecknadelkopfgroß und braun. Sie sind flach und erscheinen auf der Haut wie Schorf.
Vom ersten Auftreten der Symptome von Filzläusen bis hin zur Ausheilung der Infektion kann einige Zeit vergehen.
Da verschiedene Faktoren dazu beitragen können, die Erkrankung zu verzögern oder zu beschleunigen, kann die Heilung bei guter Mitarbeit des Patienten schneller vonstattengehen.
Wird der Befall von Filzläusen entdeckt, kann sofort ein vom Arzt verschriebenes antiparasitäres Medikament verwendet werden.
Dies wird meist als Lotion oder Waschgel auf die betroffenen Stellen aufgetragen und abgespült. Dadurch werden zunächst die lebendigen Filzläuse getötet und entfernt.
Da sich an den Haaren jedoch noch die Nissen der Filzläuse befinden können, welche nicht so leicht durch die Medikation eliminiert werden, wird die Heilung herausgezögert.
Diese Nissen schlüpfen meist erst ein bis zwei Wochen später und müssen daher durch eine erneute Anwendung beseitigt werden.
Die medikamentöse Therapie ist also erst nach circa zwei Wochen vollständig abgeschlossen.
In dieser Zeit sollte unbedingt eine gründliche Körperhygiene erfolgen. Zudem sollten die Textilien während der gesamten Dauer der medikamentösen Therapie täglich gewechselt und bei mindestens 60°C gewaschen werden, um eine Reinfektion zu vermeiden.
Um die Heilung von Filzläusen zu beschleunigen, wird der behandelnde Arzt ein geeignetes Medikament verschreiben.
Aktuell wird zur Behandlung von Filzläusen der Wirkstoff „Permethrin und Pyrethrin“ vornehmlich verwendet. Daher wird ein Shampoo mit antiparasitärer Wirkung, welches diesen Wirkstoff enthält, geeignet zur Therapie sein.
Andere Optionen können gegebenenfalls mit dem behandelndem Arzt besprochen werden.
Filzläuse können einige Zeit ohne Nahrung überleben.
Sie sind durch Textilien wie Bettwäsche, Kleidung und Handtücher, welche in engem Kontakt zu den betroffenen Hautstellen stehen, übertragbar.
Da die Erreger selbst nicht sehr beweglich sind, wandern sie am ehesten auf diese räumlich nahen Textilien. Glatte Oberflächen, an denen sich die Filzläuse nicht festhalten können, sind sehr unwahrscheinlich, um die Infektion zu übertragen.
In der aktuellen Literatur wird davon ausgegangen, dass Filzläuse nicht über den Kontakt mit der Toilette übertragen werden können.
Die kleinen Parasiten wären nicht flink genug, um während der kurzen Kontaktzeit vom Wirt (Mensch) auf die Toilette zu gelangen oder umgekehrt.